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LICHTENFELS: Band "Weimar" in Lichtenfels: Omas gegen Rechts stehen auf

LICHTENFELS

Band "Weimar" in Lichtenfels: Omas gegen Rechts stehen auf

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    Rund 30 Personen trotzten dem Wetter und den Rechtstendenzen in der Republik.
    Rund 30 Personen trotzten dem Wetter und den Rechtstendenzen in der Republik. Foto: Werner Diefenthal

    50 Demonstranten hatte man angemeldet. Rund 30 fanden sich am Samstagabend vor dem Parkplatz am Schützenhaus ein, wo das Konzert der umstrittenen Band „Weimar“ stattfand. Mit Spruchbändern, Regenschirmen, Plakaten und Trillerpfeifen bewaffnet trotzte man dem Nieselregen, der sich gegen Ende noch verstärkte.

    Wirklich „geläutert“?

    Aus Lichtenfels, Altenkunstadt, Bamberg und Kronach waren sie angereist, um dem Rechtsradikalismus die Stirn zu bieten. Und der Tenor war durchweg einstimmig. Wenn sie (die Mitglieder der Band) sich wirklich geändert haben, dann haben sie auch eine zweite Chance verdient. „Aber uns fehlt die klare Distanzierung“, so eine Sprecherin.

    Es sei, so hieß es weiter, das Privileg der Jugend, Fehler zu machen. „Ja, ich hab den Mist gebaut. Es tut mir leid“, das wäre ein Anfang. Und das fehlt, jedenfalls nach dem Verständnis der Demonstranten. Im Vorfeld hatte die Band mitgeteilt, dass sie rechtsradikale Parolen nicht dulden und die betreffenden Personen auch der Halle verweisen würden. „Ob das so kommt, das muss sich zeigen. Am besten wäre es, wenn es keine solchen Parolen gibt“, war man sich einig. Man habe sich mit den Texten der Lieder auseinandergesetzt. „Man kann sie auf die ein oder andere Weise interpretieren, und das ist das Problem.“

    In der Nähe standen einige Polizisten und Polizistinnen, um bei Bedarf einzuschreiten und um darauf zu achten, dass alle Auflagen eingehalten wurden. „Es sind ausreichend Ordner vor Ort, also passt das.“ Man bat nur darum, sich nicht auf die Fahrbahn zu stellen, damit nicht ein Unfall passiert.

    Aber Zwischenfälle gab es keine großartigen. Genau vor der Gruppe der Demonstranten hielten Ordner die um diese Zeit vereinzelt eintreffenden Fahrzeuge an, ließen sich die Tickets zeigen, auch in den ein oder anderen Kofferraum wurde geschaut, ob vielleicht verbotene Gegenstände oder ähnliches zu finden waren.

    Ein eindeutiges Statement wird hier kundgetan.
    Ein eindeutiges Statement wird hier kundgetan. Foto: Werner Diefenthal

    Die meisten Fahrzeuginsassen ignorierten die Demonstranten, auch das gellende Lärmen der Trillerpfeifen wurde stoisch ertragen. Nur der ein oder andere zeigte einen Vogel oder den „Autofahrergruß“, der dann mit lautem Getriller erwidert wurde. Nur ein stadtbekannter Taxifahrer, der einige Gäste zum Konzert gefahren hatte, konnte sich bei der Ausfahrt nicht zurückhalten und rief den Demonstranten einige nicht druckfähige Ausdrücke zu, was diese mit Gelächter erwiderten.

    Keine konkreten Aussagen

    Auch Monika Faber (SPD), die sich im Vorfeld gegen das Konzert ausgesprochen hatte, kam vorbei und verwickelte den Manager der Gruppe in ein Gespräch, bei dem dieser sich allerdings wand und auch keine konkreten Aussagen über die wirkliche Gesinnung der Band machte. Man habe durch die Berichterstattung viel Geld verloren und befände sich auch im Rechtsstreit mit dem betreffenden Blatt, mehr könne er dazu nicht sagen.

    Um 18.30 Uhr löste man die Demonstration, wie gefordert, auf. Und damit wohl rechtzeitig, bevor der Hauptstrom der Besucherinnen und Besucher anreiste.

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