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TRIEB: Wie Ausbildung auf der „Karolinenhöhe“ im Lockdown läuft

TRIEB

Wie Ausbildung auf der „Karolinenhöhe“ im Lockdown läuft

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    In der Gastronomie ohne Gäste lernen: Das wird für die Auszubildende zur Hauswirtschafterin Julia Knorz im Landgasthof "Karolinenhöhe" zur Herausforderung.
    In der Gastronomie ohne Gäste lernen: Das wird für die Auszubildende zur Hauswirtschafterin Julia Knorz im Landgasthof "Karolinenhöhe" zur Herausforderung. Foto: Corinna Tübel

    Normalerweise behalten sie den Überblick über die Versorgung von hunderten von Restaurant- und Hotelgästen, über die Warenmengen und deren Zubereitung, über die Reinigungs- und Pflegeprozesse. Derzeit ist der Blick von Julia Knorz, die sich im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafterin im Landgasthof „Karolinenhöhe“ befindet, durch den erneuten Lockdown reduziert. Und auf andere Herausforderungen gerichtet: Es gilt die Speisenabholung des To-Go-Geschäfts vorzubereiten und die wenigen Geschäftsreisenden des Hotels zu versorgen – etwa mit der Vorbereitung der Zimmer.

    Denn während ihrer Ausbildung durchläuft Julia Knorz nahezu alle Tätigkeitsbereiche im Landgasthof, um durch dieses Wissen die Bedürfnisse und Ansprüche der Kunden erkennen und bestmöglichst erfüllen zu können.

    Ein Buffet aufbauen ohne Gäste?

    Die Auszubildende Julia Knorz und das Team des Landgasthofs "Karolinenhöhe" nutzen den Lockdown auch um gemeinsam die Speisekarte mit neuen Ideen und Rezepten aufzufrischen.
    Die Auszubildende Julia Knorz und das Team des Landgasthofs "Karolinenhöhe" nutzen den Lockdown auch um gemeinsam die Speisekarte mit neuen Ideen und Rezepten aufzufrischen. Foto: Corinna Tübel

    Zwar bleibt der Auszubildenden nun mehr Zeit für die praktische Prüfungsvorbereitung im Landgasthof, wie etwa das Kochen auf Zeit, doch sind wichtige Elemente kaum trainierbar. Etwa der Aufbau eines Buffets, denn dieses darf zur Zeit nicht angeboten werden, das Tortenbacken für besondere Anlässe und bestimmte Aufgaben im Service. „Vor allem aber fehlt der Kontakt zu den Gästen“, erzählt die 19-Jährige, denn dieser existiert zur Zeit überwiegend in telefonischer Form. „Hätte ich nicht in meinen ersten beiden Lehrjahren zusätzlich an jedem zweiten Sonntag hier schon mitgearbeitet, hätte ich jetzt einen großen Nachteil.“ Sie denkt dabei an das typische Gastronomieleben mit vielen Gästen, Hektik und Trubel. Sie erinnert sich an die Kalkulation, den Einkauf und dem Servieren größerer Bratenmengen, an Hochzeitsvorbereitungen und vieles mehr.

    Dank kreativer Ideen keine „Ausbildung zweiter Klasse“

    Eine „Ausbildung zweiter Klasse“ während der Corona-Pandemie, wie man in manchen Medien liest, würde sie ihre Situation aber nicht nennen. Vor allem ihre Chefin Cornelia Zenk und ihr Team versuchen für viele corona-bedingte Hürden Kompromisse und Hilfestellungen zu finden. Außerdem nutzen sie den Lockdown gemeinsam, um die Speisekarte mit neuen Ideen und Rezepten aufzufrischen.

    Ihre gute Laune lässt sich die Auszubildende zur Hauswirtschafterin Julia Knorz auch vom Lockdwon nicht verderben.
    Ihre gute Laune lässt sich die Auszubildende zur Hauswirtschafterin Julia Knorz auch vom Lockdwon nicht verderben. Foto: Corinna Tübel

    Denn die junge Frau aus Breitengüßbach bringt wesentliche Eigenschaften für eine Tätigkeit als Hauswirtschafterin mit: Sie kennt sich mit Nahrungsmitteln, Reinigung und Pflege aus und vermisst den Kontakt zu den Gästen. „Und die Erfahrung, die man im Laufe der Jahre mit den Gästen lernt, ist ungeheuer wichtig“, weiß Julia Knorz. Vor allem auch den Umgang mit einer solch unbekannten Krise, wie sie die Corona-Pandemie darstellt, mit ihren Sicherheits- und Hygienevorschriften, mit ihrem Zwang zur Flexibilität, hat die junge Frau auch ein Durchhaltevermögen entwickelt, das wohl keine Schule und Ausbildung der Welt nachstellen kann.

    Berufsschulunterricht mit Wechselunterricht belastet

    Die schulischen Anteile ihrer Ausbildung beschränken sich im dritten Ausbildungsjahr auf wenige Wochen Blockunterricht. „Das ist gut. Nun erfahre ich den Stoff hautnah in der Praxis und kann ihn anwenden.“ Das war in den letzten beiden Jahren anders: Da wechselten sich Home-Schooling- und Präsenzphasen im Bildungszentrum GGSD Vierzehnheiligen ab. „Das war ok, aber für die Zwischenprüfung hat einfach die Praxis gefehlt“, resümiert sie. „Außerdem ist das Maske-Tragen einen ganzen Schultag lang ziemlich anstrengend.“

    Die Ungewissheit, ob der Unterricht nun in Präsenz oder nicht stattfinde, belaste sie jedoch weiterhin. Doch die junge Frau ist zielstrebig: Nach ihrer Abschlussprüfung Anfang des Sommers möchte sie ein Studium zur Fachlehrerin an dem Staatsinstitut für Ernährung und Gestaltung in Ansbach beginnen. Den Eignungstest hierfür hat sie schon bestanden. Unter anderem beinhaltete dieser die Erstellung eines bestimmten Hygienekonzepts. Na, da hat sie ja mittlerweile genügend Übung!

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