Haben Sie schon einmal ein besonderes Jubiläum gefeiert? Vielleicht ein Ehejubiläum oder das Jubiläum einer Kommunion oder Konfirmation? Oder können Sie sich erinnern, dass Sie bereits das Jubiläum eines Vereins, einer Ortschaft, einer Kirchweihe oder einer anderen Institution mitgefeiert oder sogar selbst mit organisiert haben.
Warum tun wir das? Warum feiern wir Jubiläen nach einer Zeit von 10, 20, 25, 50, 75 oder noch mehr Jahren? Nun, wir feiern das Leben, wir feiern eine Gemeinschaft. Wir feiern, was gemeinsam geglückt, durchgestanden und erlebt wurde. Wir feiern – und sind dankbar! Wir schauen auf Vergangenes und hoffen auf Zukünftiges. Wir schauen auf das Erreichte und freuen uns auch über das Hier und Jetzt - wir jubeln!
Es ist ein Ausdruck der Freude und der Dankbarkeit. Und es ist auch eine Form der Vergewisserung, wo wir herkommen und wohin wir weiter gehen wollen.
Im Alten Testament feierte das ganze Volk alle fünfzig Jahre ein Jubeljahr: Dieses wurde mit dem Blasen in Schofarhörner (Widderhörner) eröffnet und bedeutete einen Schuldenerlass und Besitzausgleich nach bestimmten Regeln im Volk Israel und damit einen persönlichen Neuanfang.
In der hochmittelalterlichen Kirche wurde dies erneut aufgegriffen und in geistlichem Sinn gedeutet. Darauf gehen die Jubeljahre – auch „heilige Jahre“ genannt – der katholischen Kirche bis heute zurück. Das nächste wird 2025 gefeiert – als Jahr geistlicher Erneuerung.
Doch wie auch immer Sie zu Jubiläen und Jubeljahren stehen – sie sind Ausdruck von Freude und Dankbarkeit, von Standortbestimmung und einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Dies alles sind Wesenszüge, die gut tun, und die wir nicht vernachlässigen dürfen.
Also nutzen Sie gerne die ein oder andere Gelegenheit, die sich Ihnen bietet zu JUBELN! Das wünscht Ihnen
Dekan Lars Rebhan,
Marktgraitz