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ALTENKUNSTADT: Wort zur Besinnung: Wort zur Besinnung: Das Leben ist wie eine Schultüte

ALTENKUNSTADT

Wort zur Besinnung: Wort zur Besinnung: Das Leben ist wie eine Schultüte

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    _ Foto: Beck

    Wort zur Besinnung

    „Wisst ihr schon, was in eurer Schultüte ist?“, frage ich die Erstklässler im Gottesdienst zur Einschulung am ersten Schultag. „Nein“, brummelt der Eine ins Mikrophon. Die Eltern dahinter schmunzeln. „Ich weiß es schon“, ruft der Junge daneben. „Naschzeug!“ „Woher weißt du das denn, hast du reingeschaut?“, frage ich erstaunt. „Nein, meine Mama hat es mir verraten“, gibt er zu. „Ich hab schon reingeschaut“, sagt einer mit einer durchsichtigen Schultüte. Die anderen reißen die Köpfe herum.

    Und so geht es weiter. Die einen haben keine Ahnung, was sie da erwartet. Die anderen hatten sich von den Eltern oder Geschwistern erzählen lassen, was da kommt. Und wieder andere hatten schon die erste Neugier befriedigt.

    „Wisst ihr was,“ sage ich. „So ist es mit eurer Schullaufbahn auch. Eigentlich mit eurem ganzen Leben. Manches was da auf euch zukommt wisst ihr schon, habt schon einen ersten Blick darauf erhascht, manches wird euch von anderen erzählt, die es schon wissen, und manches bleibt eine Überraschung bis zum Schluss.“

    Es ist gar nicht so leicht, sein Kind am ersten Schultag loszuschicken, wenn man als Mama weiß, wie schwer Mathematik einem früher selbst gefallen ist. Oder als Papa, wenn man sich in der großen Schulklasse immer ein bisschen verloren gefühlt hat. Und auch die Kinder fragen sich: Schaffe ich das, was da auf mich zukommt? Finde ich Freundinnen? Geht das alles in meinen Kopf rein?

    Da gibt es vieles, was wir nicht wissen, manches was wir ahnen, natürlich auch zum Glück manches, wo wir uns sicher sind, dass es gut sein wird.

    Eines, was wir ganz sicher wissen ist, dass wir nicht alleine unterwegs sind, nicht in der Schule und nicht im Leben. Einer geht mit. Am ersten Schultag waren so viele dabei: Eltern, Pate, Oma, Lehrerin, beste Freunde aus dem Kindergarten. Und noch einer geht mit. Bei der Taufe hat Jesus den Kindern versprochen: „Ich bin bei dir, alle Tage, bis an der Welt Ende!“

    Immer wenn Martin Luther nicht wusste, wie es weitergehen soll, wenn er sich Sorgen machte und umgeben war von Leuten, mit denen er Streit hatte, da soll er in die Tischplatte geritzt haben: „Ich bin getauft!“ Das hat ihm Kraft und Mut gegeben, sein Leben zu meistern.

    Mit diesem Wissen und Vertrauen auf Gott kann das Leben kommen, kann die Schule beginnen, mit allem, was wir schon wissen, dem was wir nur vom Hörensagen kennen und dem, womit uns das Leben überrascht. Foto: Beck

    Guten Schulanfang wünscht Pfarrerin Bettina Beck aus Strössendorf/Altenkunstadt

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