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LICHTENFELS: Zu wenig Nutzer: Werbeaktion für VGN-Buslinie 1213 geplant

LICHTENFELS

Zu wenig Nutzer: Werbeaktion für VGN-Buslinie 1213 geplant

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    Die VGN-Linie 1213 wird zu wenig genutzt. Nun soll es eine Werbeaktion geben.
    Die VGN-Linie 1213 wird zu wenig genutzt. Nun soll es eine Werbeaktion geben. Foto: Markus Drossel

    Wären die Schülerinnen und Schüler nicht, die VGN-Linie 1213 wäre aufgrund ihrer geringen Auslastung wohl schon eingestellt. Stattdessen aber plant der Landkreis eine umfassende Werbeaktion, wie Wirtschaftsförderer Helmut Kurz in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses darlegte. Und die Rätinnen und Räte waren sich einig, dass die Linie weiter eine Chance bekommen müsse.

    Die Linie 1213 des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) verbindet Lichtenfels mit dem Klinikum, Mistelfeld, Klosterlangheim, Roth, Mönchkröttendorf, Isling, Burkheim, Tauschendorf, Spiesberg, Zeublitz, Trebitzmühle sowie Strössendorf und führt über eine Schleife via Burgkunstadt, Altenkunstadt, Pfaffendorf zurück ins Lichtenfelser Stadtgebiet und in die Kreisstadt. Sie ist Bestandteil des „Linienbündels 4 – Mitte“ und wurde zum 1. September 2020 erstmals bedient.

    Und dann kam Corona

    Von Anfang an stand sie unter einem schlechten Stern: Im Betriebsjahr 2021 gab es aufgrund der Corona-Pandemie erhebliche Einschränkungen für die Fahrgäste, wurde aber trotzdem weiter bedient, soweit möglich. „Es gab kein Jahr, in der die Linie bislang normal gelaufen ist“, so Kurz. Dennoch legte er Zahlen aus dem halbwegs normalen Jahr 2022 vor. Da verzeichnete man auf der VGN-Linie 1213 an die 350 Fahrgäste pro Schultag – ein Trend, der sich auch bis Mai 2023 fortsetzte. Die Schüler abgezogen, blieben in der Statistik aber nur noch 30 bis 35 Nutzende, die beispielsweise zur Arbeit wollten, Besorgungen zu erledigen hatten oder die Linie für Freizeitaktivitäten nutzten. Auch die Zahlen des ersten Vierteljahres 2023 sind ähnlich.

    Doch wäre es denkbar, die Linie 1213 komplett vom Regelfahrplan auf Rufbusse umzustellen? Im Jahr 2021 waren es auf der Strecke durchschnittlich 1,53 Personen pro Rufbusfahrt im Jahr 2022 2,22 und im Jahr 2023 bislang 1,14. Im Jahr 2022 wurden 78 Busse gerufen, 173 Fahrgäste befördert.

    Ungleich stärker nachgefragt

    Magere Zahlen, vor allem im Vergleich mit der ungleich stärker frequentierten Linie 2012 (Vierzehnheiligen, Lichtenfels, Mistelfeld, Oberlangheim): Alleine in 2023 waren es pro gerufenem Bus an die zehn Personen. Im Jahr 2022 waren es dort insgesamt 937 Rufbusfahrten und 10.627 Rufbusnutzer. „Eine generelle Umstellung auf Rufbusse bei der Linie 1213 ist denkbar, erschwert aber den Zugang“, so Kurz.

    Das Logo des Verkehrsverbunds.
    Das Logo des Verkehrsverbunds. Foto: M. Drossel

    Interessenten müssten erst vorher anrufen und einen Bus ordern. Fraglich auch, ob es genügend Fahrzeuge und Fahrer gäbe. Kosten aber könnten vermutlich gesenkt werden.

    Was also tun? „Kleinere Gefäße“ könnten eine Option sein, also kleinere Busse. „Nur Kosmetik“, wertete Kurz, denn die Hauptkosten lägen im Personal. Stattdessen soll es im Oktober und November eine große Werbeaktion geben, bei der die Haushalte Infomaterial erhalten. „Vielleicht gleich einen Gutschein für eine Testfahrt beilegen“, schlug Dr. Susann Freiburg (Grüne) vor. Ferner hat der Landkreis zu einem Projektseminar des Gymnasiums Burgkunstadt Kontakt geknüpft. Im Schuljahr 2024/25 sollen die Seminarteilnehmer dann Kunden befragen, konkrete Anregungen aufnehmen und Gründe für Nutzung oder Nichtnutzung herausfinden.

    Kurz: noch etwas Zeit geben

    „Ich bitte deshalb darum, die Linie noch einige Jahre fortzuführen, um zu sehen, ob das Genannte mehr Nutzer bringt“, so der Wirtschaftsförderer. Schließlich habe man im Nahverkehrsplan des Landkreises Lichtenfels, der in 2023 fortgeschrieben wurde, auch Kriterien der Erreichbarkeit und Busfrequenz festgelegt. Jedoch: „Wir werden Linien bestimmt nicht subventionieren, wenn wir merken, dass kein Mensch mitfährt“, machte Landrat Christian Meißner (CSU) unmissverständlich deutlich.

    „Wir müssen möglichst viele junge Menschen an den ÖPNV heranführen, weil die Nutzung in jungen Jahren fürs Leben prägt“, stellte Dr. Susann Freiburg heraus. Dieser Prozess der Transformation von mehrheitlichem Individualverkehr zur Mehrnutzung des ÖPNV dauere zwar, sei aber nachhaltig, wichtig – und absolut unterstützenswert.

    Wenn Schüler nicht zur Schule kommen: Probleme in Neuses am Main gelöst? Sie warteten vergeblich auf ihren Schulbus – und das nicht nur an einem Tag: Heinz Petterich (Freie Wähler) thematisierte bei der jüngsten Kreisausschusssitzung große Probleme bei der Schülerbeförderung im kleinen Ort Neuses am Main, die es seit Beginn des neuen Schuljahres gibt. Diese waren auch Landrat Christian Meißner wohlbekannt. „Leider hat der Landkreis weder Busse noch Busfahrer“, sagte ÖPNV-Beauftragter Helmut Kurz. Personalprobleme bei den Unternehmen also. „Außerdem haben wir derzeit die größte Baustellendichte im ganzen VGN-Verbund.“ Verspätungen und Takt-Probleme inklusive. Das alles habe dazu geführt, das die Kinder in Neuses abgehängt wurden. Die zwei vorgesehenen Busse aus Richtung Michelau und Richtung Schwürbitz konnten den Ort nicht bedienen, weil sie schon überfüllt waren. Und dann noch die Sache mit der Bushaltestelle: Die ist direkt an der Hauptstraße und damit gefährlich gelegen. Mit der Folge, dass Eltern erbost Sturm laufen. „Wir haben sechs Lösungsmöglichkeiten geprüft“, informierte Kurz über intensives Nachdenken hinter den Kulissen. Mit Erfolg: Neuses wird in zwei Linien aus dem Bereich Hochstadt eingebunden, deren Busse noch Kapazitäten frei haben. „Das hat sich erst dieser Tage ergeben“, freute sich der Wirtschaftsförderer. So werden ab Mittwoch, 4. Oktober, nun die Haltestellen Schmiede und Siedlung angefahren, was für Aufatmen bei den betroffenen Eltern sorgen dürfte. Von Heinz Petterich gab es dafür ein erleichtertes Dankeschön. Zur Überbrückung wurde nun doch noch ein freies Taxi (nebst Fahrer) gefunden – auch das war im Vorfeld aufgrund der Auslastung gescheitert. (mdr)   Baubeginn für Containerdorf Schney im Oktober Die dezentralen Unterkünfte für Geflüchtete im Landkreis sind fast voll. Alleine im September kamen 98 neue Schutzsuchende. Wie Landrat Christian Meißner die Situation bewertet.

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