Zum Schmunzeln
Unsere Mitarbeiterin Corinna Tübel beschäftigt sich in dieser Kolumne mit Alltagssituationen, die sich in ihrer Umgebung, in ihrer Familie und in ihrer Gedankenwelt rund um das Thema „Home Office“ ergeben. Augenzwinkernd lässt sie uns an ihrem Leben teilhaben:
Wir Deutschen sind ja von der schnellen Sorte: Kaum meinen wir, wir haben eine Krankheit oder ein Phänomen unter Kontrolle, machen wir Witze darüber. So ja zum Beispiel mit den Masern oder der Grippe, deren Ausläufer über die „Männergrippe“ ja stets Klassiker sind, geschehen.
Auch ich ertappe mich manchmal dabei. Über Corona aber mache ich keine Witze, das wäre abartig. Auch wenn es mir anderes unterstellt wurde: Als ich vor kurzem einen Interviewpartner anrief und mich mit einem Vor- und Nachnamen meldetet, zeterte dieser gleich los: „Mit ihnen spreche ich nicht mehr! Haben Sie denn gar keinen Anstand?“
Ich war völlig perplex. Hatte ich doch stets gut recherchiert und in meine Beiträge verschiedene Sichtweisen einfließen lassen. „Was…warum?“ Doch der gute Herr war in Rage: „Über so etwas macht man keine Witze! Daran sterben Menschen! Wie kann man nur….!“ Ich bat um Unterbrechung, doch er legte einfach auf.
Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Corona-Virus lächerlich gemacht, weder in meinen Artikeln noch in meiner kurzen Presseanfrage an ihn, die ich ihm vor ein paar Tagen im Voraus geschickt hatte. Da war ich zwar gerade nebenbei mit den Vorschularbeiten meiner Tochter und dem gleichzeitigen Kochen beschäftigt, aber so etwas passiert mir nicht.
Vorsichtshalber rief ich sie am Laptop noch einmal auf. „Sehr geehrter Herr…“, ging ich die Zeilen durch. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Da ich die E-Mail von meinem Handy getippt hatte und da noch keine Signatur eingespeichert hatte, hatte die Texterkennung mir einen Streich gespielt. Aus „Corinna Tübel“ machte mein Handy „Corona Tübel“.
Wie bitter… Hätte ich mich nur an meinen PC gesetzt. Verfluchtes Home-Office…