Vieles ist teurer geworden. Gestiegen sind auch die Kosten für die Müllentsorgung, wie Katrin Tröger vom Zweckverband für Abfallwirtschaft für Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Lichtenfels und Kronach erläuterte. Die Folge: Höhere Gebühren für zur Verbrennung im Coburger Müllheizkraftwerk (MHKW) angelieferte Abfälle.
Künftig 201 oder 178 Euro
Die Gebührenerhöhung betrifft allerdings nur größere Mengen von gewerblichem und privatem Müll. Waren für Gewerbeabfälle bislang 178 Euro und für Haus- und Sperrmüll 156 Euro pro Tonne fällig, sind es nach dem jüngst gefassten einstimmigen Beschluss der Verbandsversammlung ab dem 1. April 201 beziehungsweise 178 Euro je angelieferte Tonne.
Als Begründung nannte Tröger „massive Preissteigerungen der letzten Jahre“ in der Abfallwirtschaft. Teuerungen beträfen vor allem die Anschaffung von Betriebsstoffen, die Entsorgung von Resten aus der Müllverbrennung und Transportleistungen. Allein die Preise für benötigte Chemikalien hätten sich seit Beginn des Krieges von Russland gegen die Ukraine um 100 Prozent erhöht. Dazu komme die in den kommenden Jahren steigende CO2-Abgabe. Eine weitere Gebührenerhöhung im nächsten Jahr sei nicht auszuschließen.
Trotz der Teuerungen stehe die Abfallentsorgung im nordwestlichen Oberfranken auf einem sicheren Fundament, betonte die kaufmännische Leiterin Tröger.
Genug Geld für Investitionen
Der seit Jahren schuldenfreie Zweckverband könne investieren, ohne Schulden aufzunehmen. Das Investitionsprogramm des ZAW der Jahre 2024 bis 2028 hat ein Gesamtvolumen von rund 28,3 Millionen Euro. Wesentliche Vorhaben sind die Erweiterung der Deponie im Rödentaler Stadtteil Blumenrod sowie die Sanierung der Müllkräne im MHKW. „Das Müllheizkraftwerk ist mittlerweile 35 Jahre in Betrieb“, so Katrin Tröger. Durch die jährliche Revision werde die Anlage in betriebstüchtigem Zustand erhalten. Generalsanierungen wie etwa an den Öfen und der Rauchgasreinigung seien in den vergangenen Jahren vorgenommen worden.
Der ZAW sorgt für die Entsorgung des Mülls von rund 263.000 Einwohnern im Verbandsgebiet. Wesentliche Einnahmen kommen aus der Energieerzeugung durch die Müllverbrennung sowie den Verkauf von in der Grünen Tonne gesammeltem Altpapier zur Wiederverwertung.