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LICHTENFELS/COBURG: Zweckverband Rettungsdienst: Verbesserungen auf Weg bringen

LICHTENFELS/COBURG

Zweckverband Rettungsdienst: Verbesserungen auf Weg bringen

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    Für die Bevölkerung in den Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels sowie in der Stadt Coburg soll sich künftig die Versorgung bei medizinischen Notfällen erheblich verbessern. Ohne Gegenstimme hat sich der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Coburg bei seiner Sitzung im Coburger Landratsamt dafür ausgesprochen, die im rettungsdienstlichen Gutachten „Trust IV“ empfohlenen Verbesserungen der Versorgungsstrukturen auf den Weg zu bringen.

    Die Entscheidung bringt eine ganze Reihe von Fortschritten auf den Weg: neuer Stellplatz in Marktrodach (98 Wochenstunden), neuer Stellplatz in Rödental-Oeslau (112 Wochenstunden), Ausweitung der Präsenz am Stellplatz Mödlitz (28 Wochenstunden), Ausweitung der Präsenz am Stellplatz Seßlach (28 Wochenstunden) sowie die Verlagerung des Stellplatzes von Kutzenberg nach Bad Staffelstein mit einer Erweiterung des Präsenz um 54 Wochenstunden.

    Großer Schritt nach vorne

    Dieses Paket sei ein großer Schritt nach vorne und verbessere die Sicherheit sowie damit die Lebensqualität der Menschen in der Region deutlich, sagte der Verbandsvorsitzende des ZRF Coburg, Landrat Sebastian Straubel: „Insgesamt erhöht sich die Vorhaltung im Bereich der Notfallversorgung im gesamten Rettungsdienstbereich um 320 Wochenstunden und damit um 15,3 Prozent.“

    Für Dr. Hans-Joachim Goller, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienst, hat die im Fünfjahresrhythmus durchgeführte „Trust“-Begutachtung für den Rettungsdienstbereich die bereits wahrnehmbare Knappheit von Rettungsmitteln erkannt: „Die Begutachtung hat im Sinne der Einwohner, die hilfesuchend sind und sein werden, reagiert.“ Dankenswerterweise seien für Bereich des ZRF deutlich mehr hochqualifizierte Rettungsmittelstunden empfohlen worden.

    „Diese wollen wir baldestmöglich in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und den Kostenträgern entsprechend umsetzen“, sagte Dr. Hans-Joachim Goller.

    Über die Notfallversorgung hinaus lieferte das rund 800 Seiten starke „Trust“-Gutachten auch Empfehlungen für den Bereich der Krankentransporte. Zentraler Punkt dabei ist die Erhöhung der Vorhaltung im gesamten Rettungsdienstbereich von derzeit 387 auf 451 Wochenstunden - ein Plus von über 16 Prozent. Die Erhöhungen der Kapazitäten betreffen hauptsächlich die Abend- sowie Nachtstunden und wurden von der Verbandsversammlung des ZRF ebenfalls einstimmig auf den Weg gebracht.

    Anregungen begrüßt

    Peter Kunzelmann, der Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Coburg, begrüßte die Anregungen der „Trust“-Begutachtung ausdrücklich: „Anhand der Dokumentation der tatsächlichen Einsätze durch die ILS waren die erforderlichen Analysen möglich. Wir sehen uns durch das Gutachten in unserer Einschätzung bestätigt sowie die getroffenen Empfehlungen als notwendig und zielführend an.“ Für die Bevölkerung werde damit eine weitere Verbesserung des Rettungsdienstes und Krankentransportes möglich – vorgesetzt, es folge eine baldige Zustimmung der Kostenträger und zeitnahe Umsetzung der Empfehlungen.

    Als eine von wenigen Regionen in Bayern werden im Coburger Leitstellenbereich zwei Ausbildungsplätze für das neu geschaffene Berufsbild „Staatlich geprüfter Disponent in einer Leitstelle“ angeboten. Wie Ralf Scheichenost als Geschäftsführer des ZRF bei der Verbandsversammlung berichtete, können sich Interessentinnen und Interessenten dafür zum Ausbildungsstart am 1. September 2025 bewerben.

    Nach einem einstimmigen Beschluss der Verbandsräte soll der Rettungsdienstbereich Coburg zu einer „Region der Lebensretter“ werden. Die Basis dafür wird die Einführung einer Smartphone-basierten Ersthelfer-Alarmierung. Bei dieser können sich Ersthelfer als „Lebensretter“ registrieren lassen und werden dann im Falle eines Falles via App zu einer Reanimation „alarmiert“. Die Benachrichtigung erfolgt durch die ILS parallel zum Rettungsdienst, wobei man sich von den „Lebensrettern“ einen erheblichen zeitlichen Vorteil erhofft. Zielgruppe als „Lebensretter“ sind insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen, Angehörige von Hilfs- und Rettungsdiensten sowie Polizisten – wenn sie denn eine Sanitätsausbildung haben.

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