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Mittelsinn: Hohe Beteiligung beim Friedenslauf in Mittelsinn: Ein starkes Zeichen für Demokratie und Menschlichkeit

Mittelsinn

Hohe Beteiligung beim Friedenslauf in Mittelsinn: Ein starkes Zeichen für Demokratie und Menschlichkeit

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    Mehr als 30 Menschen nahmen am Friedenslauf in Mittelsinn teil – ein starkes Zeichen der Verbundenheit und Verantwortung.
    Mehr als 30 Menschen nahmen am Friedenslauf in Mittelsinn teil – ein starkes Zeichen der Verbundenheit und Verantwortung. Foto: Julian Knüttel

    Am Freitag, 9. Mai, fand in Mittelsinn anlässlich des Europatags und des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs ein bewegender Friedenslauf statt, heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Abgeordneten Bernd Rützel. Organisiert wurde die Veranstaltng vom Forum Soziale Bildung im Dekanat Main-Spessart in Kooperation mit dem DGB-Kreisverband Main-Spessart, dem ver.di Ortsverein sowie dem Pastoralen Raum Gemünden, statt.

    Unter dem Motto „Gegen das Vergessen – für Frieden, Demokratie und Menschlichkeit“ und unter Leitung durch das Organisationsteam um Norbert und Petra Ball sowie Burkhard Fecher wurden vier Gedenkstationen angelaufen. Mit persönlichen sowie literarischen und musikalischen Beiträgen von Fecher und der Trommelgruppe Mittelsinn gedachten die mehr als 30 Teilnehmer aus Mittelsinn und Umgebung – darunter Mittelsinns Bürgermeister Dirk Schiefer sowie der Bernd Rützel – den Opfern des nationalsozialistischen Terrors als auch mutigen Oppositionellen und Helfern vor Ort.

    Wohn- und Geschäftshäuser von Juden in Mittelsinn verwüstet

    Als Grundlage dienten dabei u.a. Beiträge aus dem Heimatbuch „Mittelsinn im Sinngrund“, herausgegeben von der Hans August Fischer Heimat-Stiftung. Erinnert wurde beispielsweise an Peter Preisendöfer, der im Flözgraben die Zündschnur zur Sprengung der Brücke gekappt hatte. Entlang der Hauptstraße wurde den jüdischen Bürgern gedacht, die während der Novemberpogrome 1938 Opfer des NS-Regimes wurden, beispielsweise indem deren Wohnhäuser, das Kaufhaus Markus Strauss oder das Schuhgeschäft Rosenthal verwüstet wurden. Unterwegs wurde auch ein Foto der ehemaligen Synagoge gezeigt, die von den Nazis zerstört worden war.

    Bürgermeister Schiefer erinnerte mit Blick auf die Gedenktafel am gegenüberliegenden Haus an das jüdische Leben in Mittelsinn. Vor der NS-Zeit bildete die Sinngrundgemeinde eine der größten jüdischen Gemeinden der Region.

    Indische Kriegsgefangene waren halb verhungert

    An der ehemaligen Zehntscheune berichtete Ball von indischen Kriegsgefangenen, die dort fast verhungert und entkräftet angekommen waren und untergebracht wurden. Mutige Bürgerinnen halfen hier mit gekochten Kartoffeln gegen den Willen der SA mit der Lebensmittelversorgung, indem sie diese über die Köpfe der SA-Mitglieder in die Scheune warfen.

    Am Schulplatz erklärte Tischlermeister Alexander Otte die Idee und Umsetzung des Denkmals in Form eines aus Eichenbalken gefertigten Holzkoffers, bevor eine Blumenschale des DGB niedergelegt wurde. An einigen weiteren Stationen wurden weitere historischen Bezüge und Hintergründe erläutert.

    Rützel: Demokratie muss jeden Tag aufs Neue verteidigt werden

    Abschließend dankte Rützel in seinem Grußwort den Organisatoren für ihr Engagement. Er berichtete von den Gedenkfeierlichkeiten in Berlin zum 80. Jahrestag des Endes der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und betonte: „Wir haben die große Gnade, dass wir seit 80 Jahren in Frieden leben dürfen. Damit das so bleibt, müssen wir jeden Tag aufs Neue unsere Demokratie verteidigen und den europäischen Zusammenhalt stärken.“

    Im Anschluss an den Rundgang versammelten sich die Teilnehmenden zu einem gemeinsamen Friedensessen bei Wirt Heiko Schiefer in der „Post“, wo bei Gesprächen und Musik der Tag in einer friedlichen und solidarischen Atmosphäre ausklang. (bjk)

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