Ungewöhnliche Fotografien und gemalte Bewegungsmuster voller Energie und Spontaneität sind Grundzüge der Künstlerinnen Kathrin Bremer und Simone Rössler, die von der Kunsthistorikerin Maria Schabel zu Beginn der Vernissage vorgestellt wurden. Verantwortlich war der Kulturverein Zellingen, wie aus dessen Pressemitteilung hervorgeht.
"Das Fließen ist für beide Künstlerinnen ein wesentliches Element. Farben und Bewegungen fließen teilweise ganz buchstäblich durch die Flächen und Bildräume", sagte Schabel. Es handele sich dabei um Motive, die in der bildenden Kunst de facto kaum darstellbar seien. Schließlich seien Malerei und Fotografie grundsätzlich auf Standbilder beschränkt. Bei der Darstellung von Bewegungen bestehe die Gefahr, dass alles verwischt oder wie zu Eis erstarrt. Dieses "Naturgesetz" heben Rössler und Bremer in ihrer jeweiligen Gattung in raffinierter und faszinierender Weise auf, so die Laudatorin.
Bewegungen im Fluss
Die Fotografin Kathrin Bremer nutzt die sogenannten "Foto Paints", bei der die Kamera absichtlich während der Belichtung bewegt wird. Dazu ist Langzeitbelichtung notwendig. So entsteht für den Betrachter eine Bewegung, die nicht statisch, sondern im Fluss erscheint.
Bei den Arbeiten von Simone Rössler sah die Kunsthistorikerin Schabel starke Parallelen zu Strömungen der Nachkriegszeit. Sie erinnerten an das vorrangig deutsch-französische Informel sowie den in Amerika geprägten Abstrakten Expressionismus. Spannungsvoll ist in Rösslers Arbeiten die Verhandlung von Fläche und Raum. Vielfach nehmen die Farbströme nur einen Teil der Fläche ein, das Übrige ist einheitlich neutral grundiert und bleibt als bewusste Auslassung oder auch Leerstelle „unbearbeitet“.
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