LOHR. »Heut ist dein Tag, von allem für dich nur das Beste«: Mit diesem Lied fühlten sich am Muttertag 2025 alle Mütter und Großmütter in der Lohrer Stadthalle begrüßt. Ihr Star auf der Bühne war Hansi Hinterseer, der mit diesem »Liadl zum Muttertag« vor allem eines ausdrücken wollte: »Wir wissen ganz genau, was wir an unseren Müttern haben«.
Um es vorwegzunehmen: 600 Fans erlagen an diesem »gmiatlichen Nachmittag mit Herz und Gefühl« der Faszination Hansi Hinterseer. Mit Applaus im Stehen hieß die internationale Fangemeinde aller Altersgruppen aus Birmingham (Mittelengland), Norwegen, Österreich und Deutschland den 71-jährigen charmanten Tiroler willkommen.
Nachmittag unter Freunden
Die Stimmung im Saal war vom ersten Ton an prächtig, es wurde gejubelt, applaudiert, textsicher mitgesungen und getanzt. Kurz: Das zweieinhalbstündige Solokonzert geriet zum Nachmittag unter Freunden.
In liebenswerter Mundart berichtete Hansi Hinterseer vom Zauber der verschneiten Berge seiner Tiroler Heimat, die er am Morgen für die Fahrt nach Lohr hinter sich gelassen hatte, und erinnerte an legendäre Fan-Wanderungen am Hahnenkamm.
»Berglieder, Schmuselieder und flotte Lieder wie ›Hände zum Himmel‹ hatte die Kultfigur der volkstümlichen Musikszene im Programm. »Komm mit mir in die Berge«: Nur allzu gern folgte das Publikum dem Künstler in seine geliebte Bergwelt und stimmte lautstark ein in Texte voller Naturverbundenheit. Zu romantischer Träumerei verführten Lieder wie »Halt mich« oder »Amore mio«. Zum Mitsingen wie geschaffen war »Du hast mich heut´ noch nicht geküsst«, die Debütsingle, die 1994 seine musikalische Erfolgsgeschichte startete.
Im Publikum saßen Mütter oder Großmütter mit ihren Töchtern und Söhnen. Den fröhlichen Gesichtern nach zu urteilen, waren sie an diesem Festtag zur rechten Zeit am rechten Ort. Hinterseers Credo an alle, die wir gern haben, lautete: »Egal, was aktuell auf dieser Welt passiert, immer siegt die Liebe.«
Teil des Konzerts
Der Künstler vermittelte den Gästen das Gefühl, nicht nur Zuhörer, sondern Teil des Konzertes zu sein. Das ist es, was Isabel und Jan Parker aus Kings Bromley (Mittelengland), die eigens für das Konzert gekommen waren, so schätzen. Seit 2002 haben sie 400 Konzerte besucht und so war ihr Platz in der ersten Reihe Ehrensache. »Unsere Lieblingsstücke sind die volkstümlichen Lieder. Mit ihnen nehmen wir ein Stück Österreich mit nach Hause«, betonten sie voller Freude.
Ebenfalls in Reihe eins und ihrem Idol ganz nah saßen die Zwillinge Susanne und Katrin Gröschel (60). Am Morgen 218 Kilometer weit aus Weimar angereist sind sie mit der Teilnahme an 15 Fan-Reisen, zehn Fan-Wanderungen und unzähligen Konzertbesuchen seit 1997 Anhänger der ersten Stunde. Für beide ist er der »blonde Roy Black« und im Gesamtpaket ihr hochverehrter »Sonnyboy«, den sie seit 28 Jahren begleiten. Übereinstimmend betonten beide: »Hansi ist ein Virus, der vom ersten Tag an auf uns überging.«
Erst nach drei Zugaben ließen die begeisterten Fans ihren Star ziehen. Allerdings nur bis ins Foyer, um geduldig wartend ein Autogramm oder Erinnerungsfoto zu ergattern. Im Gespräch mit der Redaktion beantwortete Hinterseer die Frage, worin er die Botschaft seiner Konzerte sehe: »Mit meiner Musik möchte ich die Menschen erreichen. Wenn das Miteinander an einem Tag wie heute gelingt und man Erfolg hat, ist es umso schöner«.