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Neustadt: Einheitsliste für Neustadt wirbt um Kandidaten: Kommt zweite Liste aus Reihen der Windkraftgegner?

Neustadt

Einheitsliste für Neustadt wirbt um Kandidaten: Kommt zweite Liste aus Reihen der Windkraftgegner?

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    Selfie von Stephan Morgenroth in Neustadt beim Spazierengehen mit dem Hund, hinten das Maintal.
    Selfie von Stephan Morgenroth in Neustadt beim Spazierengehen mit dem Hund, hinten das Maintal. Foto: Stephan Morgenroth (Archivbild)

    Rund 30 Interessierte sind am Dienstagabend der Einladung der Bürgerliste Neustadt zur Informationsveranstaltung in der Turnhallengaststätte „Zur Kohlwiese“ gefolgt. Ziel des Abends war es, für das Bürgermeisteramt sowie für Kandidaturen zum Gemeinderat bei der Kommunalwahl am 8. März zu werben.

    Da Vorsitzender Christian Weyer verhindert war, führte Stephan Morgenroth durch die rund 90-minütige Veranstaltung. Er erinnerte daran, dass die Bürgerliste vor elf Jahren als Einheitsliste angetreten ist, um parteipolitisches Geplänkel aus der Gemeindearbeit herauszuhalten. „Die Liste ist offen für alle, unabhängig von politischer Prägung“, betonte er mehrfach.

    Morgenroth skizzierte zentrale Projekte der kommenden Jahre, die die Gemeinde direkt und indirekt betreffen: die Sanierung der Grundschule in Sendelbach, die Ertüchtigung der Kläranlage, die laufende Kindergartensanierung, die Erneuerung des Mainstegs, die Umgehungsstraße sowie finanzielle Beiträge zum Klinikum Lohr.

    Anspruchsvolle Arbeit im Gemeinderat und im Bürgermeisteramt

    Die Arbeit im Gemeinderat erfordere neben den monatlichen Sitzungen auch Vorbereitung und Mitarbeit an Projekten. Auch das Bürgermeisteramt sei anspruchsvoll. Zwar werde es derzeit ehrenamtlich geführt, je nach Kandidatenlage könne aber auch eine Umstellung auf ein hauptamtliches Modell beschlossen werden. Dies hätte den Vorteil, dass auch Bürgermeisterkandidaten von außerhalb möglich wären. Spätestens 90 Tage vor der Wahl müsse dazu der Gemeinderat entscheiden.

    Nach aktuellem Stand wollen alle amtierenden Gemeinderäte erneut antreten, mit Ausnahme eines Mitglieds. Zudem sucht die Bürgerliste eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Morgenroth bekräftigte dabei erneut, dass er weder für das Bürgermeisteramt noch für einen Sitz im künftigen Gemeinderat zur Verfügung stehen wird.

    Gegen Ende meldete sich Oskar Fleckenstein zu Wort. Er warb für mehr Wettbewerb und sprach sich für eine zweite Liste aus. Stärkere, auch harte Debatten seien Ausdruck „demokratischen Diskurses“ und könnten zu anderen Mehrheiten führen. Außerdem verwies er darauf, dass es in der Vergangenheit unterschiedliche Mehrheiten im Gemeinderat gegeben habe, die trotz Konflikten am Ende zu tragfähigen Entscheidungen führten. Für ihn sei dies ein Beleg, dass mehrere Listen den demokratischen Diskurs stärken könnten.

    Fleckenstein bezeichnete sich dabei ausdrücklich als „Freund des demokratischen Diskurses“ und unterstrich seine Haltung mit persönlichen Erinnerungen aus seiner langjährigen Tätigkeit im Gemeinderat.

    Gegen parteipolitische Lager

    Die Reaktionen im Saal fielen überwiegend kritisch aus. Viele quittierten Fleckensteins Plädoyer mit Kopfschütteln, es gab vereinzelte Zwischenrufe und deutliche Gegenreden. Vertreter der Bürgerliste betonten, in den vergangenen zwölf Jahren sei im Rat intensiv, aber zielorientiert beraten worden. Entscheidend sei das gemeinsame Voranbringen der Gemeinde und nicht parteipolitische Lagerbildung.

    Florian Pfeuffer, der sich selbst zur jüngeren Generation zählt, kritisierte Fleckensteins Wortbeiträge, die „ein Bild abgeben, das die junge Generation abschreckt“, und warb dafür, den bisherigen sachorientierten Arbeitsstil fortzusetzen, damit sich Nachwuchs engagiere. „Nur so lässt sich die junge Generation dafür gewinnen, Verantwortung zu übernehmen“, sagte Pfeuffer. Auch Peter Gowor meldete sich zu Wort und erinnerte daran, dass es sich um eine Informationsveranstaltung und keine politische Debatte handele. „Wir sind heute hier, um über die Arbeit des Gemeinderates und die anstehenden Aufgaben zu informieren, nicht um über alte Geschichten zu streiten“, stellte er klar. „Wir müssen nach vorne schauen und über die Zukunft der Gemeinde reden, nicht über die Vergangenheit“, so Gowor.

    Im Raum steht, dass zur Kommunalwahl 2026 eine zweite Liste aus Reihen der Windkraftgegner antritt. Morgenroth stellte klar, dass die Gründung weiterer Wählergruppen möglich sei. Die Bürgerliste verstehe sich jedoch als offenes Angebot für alle, damit am Ende die Kandidaten mit den meisten Stimmen im Gremium sitzen, unabhängig von Zugehörigkeiten.

    Die Aufstellungsversammlung der Bürgerliste ist für Dezember geplant. Interessierte können sich bis dahin für die Gemeinderatsliste oder eine Bürgermeisterkandidatur melden.

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