Als Abschluss der musikalischen Tour, bei der die Sing- und Musikschule anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens an außergewöhnlichen Orten gespielt hatte, hat am Sonntag in der Kirche St. Jakobus in Pflochsbach unter der Leitung von Christel Schlensok ein beeindruckendes Konzert stattgefunden.
Neben berühmten Bach-Kantaten sorgten auch unter anderem festliche Werke von Albioni, Händel und Telemann für eine besondere Atmosphäre, die von dem Publikum sichtlich genossen wurde. Sehr gelungen moderiert wurde der Abend von Karlheinz Brand, der nicht nur die Stücke im Zusammenhang mit ihrer Entstehung vorstellte, sondern auch einen interessanten Blick auf die Komponisten warf.
Instrument als Ideengeber
Die barocke Orgel in der Kirche, ein Original-Instrument aus der Werkstatt von J. Conrad Wehr aus dem Jahr 1759, gab die Idee, ein Programm ausschließlich mit Kompositionen von Zeitgenossen des Orgelbauers zusammenzustellen. 17 erfahrene Schüler und neun Lehrkräfte, meist begleitet von Christel Schlensok an der Orgel, boten vor diesem Hintergrund ein festlich, feierliches Konzert von barocken Komponisten.
Die teilnehmenden Musiker ganz unterschiedlicher Altersgruppen zeigten die Vielfalt dieser Epoche auf eine sehr anregende Weise. Dabei reichte das Spektrum vom streng nach Stimmführungsregeln komponierenden J. S. Bach bis zu heiteren Werken von Albinoni und fast opernhaft dramatischen Sätzen von Telemann. Als ein besonderes Highlight sang Isabell Lang die ergreifende Händel-Arie „Singe, Seele Gott zum Preise“ in Begleitung von Violine/Violoncello und Orgel.
Klangerlebnis vor historischem Ambiente
Die Gäste konnten so in der besonderen Atmosphäre der St.-Jakobus-Kirche einen Abend mit barocker Klang- und Prachtentfaltung erleben. Melancholische Streicherklänge wechselten sich ab mit silbrigen Tönen der Blechbläser, der Holzbläser von Oboe und Querflöte bis zu den zarten Tönen von Harfe und Gitarre.
Posaune und Trompeten jubilierten mit der Orgel im Wechsel und von der Piccolo-Trompete wurde die berühmte „Air“ von Bach zelebriert. Streicher, Harfe und Gitarre sorgten für feine, warme Klänge, Oboen betörten mit ihrem bergkristallklaren Ton. Auch eine Sopranstimme und Querflöten im Doppelpack konnten mit Werken von Händel und Co. brillieren. Natürlich ließ es sich Christel Schlensok an der Orgel nicht nehmen, ihre Klangfülle immer wieder aufblitzen zu lassen.
Hohes musikalisches Niveau
Petra Breitenbach, die Leiterin der Sing- und Musikschule, war hocherfreut über einen der Höhepunkte dieses besonderen Jahres. Es war die 55. der Veranstaltungen, die zusammen 9500 Zuschauer erreichten. Sie sei bewusst thematisch auf eine Epoche reduziert gewesen, aber auf sehr hohem technischen und musikalischen Niveau und einem Zusammenspiel nahezu auf „Augenhöhe“.
Und die Leiterin erklärte: „Mit dem Konzert sind wir auf der Jubiläums-Zielgeraden, es ist das letzte der ‚SMS on Tour‘ - vor dem Finale am Samstag, 22. November, um 16 Uhr in der Stadthalle Lohr. Darauf sollte auch dieses wunderschöne Event neugierig machen.“
Ausklang bei Umtrunk zugunsten der Musikschule
Dass dies brillant gelungen war, dafür bedankte sich ein hocherfreutes Publikum und das zeigten auch die Gespräche vieler Gäste, die den Abend bei einem Umtrunk mit kleinem Imbiss und mit einer Spende für die Sing- und Musikschule ausklingen ließen.
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