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Lohr: Die Lohrer CSU stellt als erste Partei ihre Stadtratsliste vor – und fühlt sich offenbar stark wie nie

Lohr

Die Lohrer CSU stellt als erste Partei ihre Stadtratsliste vor – und fühlt sich offenbar stark wie nie

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    Die CSU hat als erste Partei ihre Kandidatinnen und Kandidaten für den Lohrer Stadtrat nominiert. Die CSU hat als erste Partei ihre Kandidatinnen und Kanditaten für den Lohrer Stadtrat nominiert.
    Die CSU hat als erste Partei ihre Kandidatinnen und Kandidaten für den Lohrer Stadtrat nominiert. Die CSU hat als erste Partei ihre Kandidatinnen und Kanditaten für den Lohrer Stadtrat nominiert. Foto: Boris Dauber

    Zwischen Wollknäueln, Hanföl, Brotzeitbrettchen und Bocksbeuteln hat die Lohrer CSU am Dienstagabend in der Markthalle ihre Kandidaten für die Stadtratsliste beschlossen. Die Christsozialen gehen mit viel Selbstbewusstsein in den Kommunalwahlkampf. Daran ließen sie bei der Nominierungsversammlung mit gut 50 Anwesenden keinen Zweifel. Frank Seubert, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, gab als Ziel „sieben plus zwei Sitze“ aus.

    Damit strebt die mit sieben Sitzen aktuell stärkste Fraktion ein noch besseres Ergebnis bei der kommenden Kommunalwahl am 8. März 2026 an. „Nicht, weil die Mitstreiter so schwach sind, sondern weil wir so stark sind“, halte er dieses Ziel für realistisch, betonte Seubert.

    Die CSU-Liste umfasst 19 Männer und fünf Frauen mit einem Altersschnitt von 49 Jahren. Für jeden Lohrer Stadtteil hat die CSU mindestens einen Kandidaten aufgestellt. Vertreten seien 15 Angestellte, fünf Selbstständige, drei Beamte und ein Student, informierte der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Franz-Wilhelm Weis. Zusammen wolle man die Stadt aus ihrem „Schneewittchenschlaf“ wecken, sagte Seubert, der auf Platz 2 hinter Bürgermeisterkandidat Dirk Rieb antritt.

    Paul sei „Meister der schönen Worte“

    Der Sendelbacher CSU-Fraktionsvorsitzende sparte nicht mit Seitenhieben auf Lohrs amtierenden Bürgermeister Mario Paul: Dieser sei wie ein „Wanderpokal“, der mit Grün agiere, mit Rot schmuse und sich jetzt den Freien Wählern angebiedert habe. Seubert nannte ihn den „Meister der schönen Worte“, der opportunistisch und egoistisch sei und nur aus Eigeninteresse handle. Paul habe zwar große Reden geschwungen, aber keine großen Projekte umgesetzt, sagte er. 

    Der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab aus Hafenlohr freute sich nach eigener Aussage, in einer Stadt zu sein, in der es eine CSU-Liste gibt. Oft gebe es nur noch Einheitslisten. Parteien mit ihren Orts- und Kreisverbänden hätten den Vorteil, dass man die Ansprechpartner kenne. „Unbestritten sind die Wege, wenn man in einer Partei ist, kürzer“, betonte Schwab. Vor ihm hatte bereits Seubert hervorgehoben, dass Landrätin, Landratsabgeordneter und Bundestagsabgeordneter allesamt von der CSU seien und die Partei daher ein gutes Netzwerk habe.

    Frauen begründen Absagen mit Kinderbetreuung

    Bürgermeisterkandidat Dirk Rieb hat die CSU-Stadtratsliste nach eigenen Angaben wie auch schon bei der vorangegangenen Wahl im Jahr 2020 selbst zusammengestellt. Es sei diesmal noch schwieriger gewesen, Leute für das Ehrenamt zu finden, „weil viele schon ehrenamtlich aktiv sind“, berichtete der 48-Jährige. Auf das zahlenmäßige Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern angesprochen, sagt der Wombacher, dass er mit vielen Frauen gesprochen habe. Es sei aber schwieriger, sie für eine Kandidatur zu gewinnen. Viele hätten das mit der Kinderbetreuung begründet.

    Er zeigte sich mit der „ausgewogenen und repräsentativen“ Liste sehr zufrieden. Als Motto gab er aus, dass die Kandidaten „keine Schaufensterreden halten, sondern aktiv für die Bürger Lohrs eintreten wollen“. Dass Bürgermeister Mario Paul als unabhängiger Kandidat erneut den Chefsessel im Lohrer Rathaus erobern und eine neue Stadtratsliste mit ausschließlich jüngeren Menschen initiieren will, schreckt Dirk Rieb nicht. „Ich bin auch erstmal unabhängig als Bürgermeisterkandidat, aber ich habe eine Partei im Rücken“, betonte er im Gespräch mit dem Main-Echo.

    Leerstehendes Postareal als Negativbeispiel

    Eine neue Liste sei gut für die Stadt Lohr, weil die FDP und vermutlich auch die ÖDP keine mehr für den Stadtrat aufstellen würden, sagte Rieb. Kommunalwahlen seien Personenwahlen, weshalb man mit starken Persönlichkeiten antreten müsse.

    Seiner Meinung nach werde im Stadtrat zu viel geredet und Projekte zwar angekündigt, aber nicht vollendet. Als Negativbeispiel nannte er „das seit vielen Jahren leerstehende Postareal“, das man mit privaten Investoren schon längst hätte entwickeln können, wenn es nach der CSU gegangen wäre. Als einziges fertiges Projekt fiel ihm die Generalsanierung der Toilette an der Mainlände ein. „Und die hat fünf Jahre gedauert“, schob Rieb hinterher.

    Seit 15 Jahren für die CSU im Lohrer Stadtrat ist Ernst Herr. Der 69-Jährige, der 2023 für den ausgeschiedenen Matthias Schneider nachrückte, will es noch einmal wissen. Die Erfahrung der Älteren werde der Stadt gut tun, ist er überzeugt. Er verweist aber auch auf die Jungen auf der Liste, „die den Drive reinbringen“. Es gelte nun, möglichst viele Lohrer mitzunehmen und ansprechbar zu sein, damit sie sehen, „dass wir keine Fantasten und Schaumschläger sind“, erklärte Herr.

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