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Lohr: Spessartfestwoche in Lohr: Gemischte Gefühle zur Halbzeit 

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Spessartfestwoche in Lohr: Gemischte Gefühle zur Halbzeit 

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    Hoch die Krüge: Gut besucht war das Festzelt nicht nur am Dienstagabend bei Livemusik von den Troglauern. So wundert es kaum, dass die Zwischenbilanz für das Festzelt positiv ausfällt. Etwas anders ist das Urteil einiger Standbetreiber.
    Hoch die Krüge: Gut besucht war das Festzelt nicht nur am Dienstagabend bei Livemusik von den Troglauern. So wundert es kaum, dass die Zwischenbilanz für das Festzelt positiv ausfällt. Etwas anders ist das Urteil einiger Standbetreiber. Foto: Annette Helfmann

    Halbzeit bei der Lohrer Spessartfestwoche. „Bis auf das Wetter ist es ganz okay“, zieht Jacqueline Högerle vom Fahrgeschäft „Mythos“, das heuer zum ersten Mal auf der Festwoche wirbelt, Zwischenbilanz. Zwar sei das Wetter bislang an fast allen Festtagen stabil und angenehm gewesen. Das Problem seien aber die Wetterberichte, ist ihre Erfahrung.

    Ist die Wettervorhersage schlecht, würden viele Menschen sich gegen einen Besuch auf der Festwoche entscheiden, obwohl es eigentlich ideal gewesen sei. Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Aber die häufigen Regen- und Unwetterprognosen haben den Schaustellern das Geschäft etwas verhagelt.

    Mit „gravierenden Einbußen“ aufgrund des kühlen Sommers rechnet die Standbetreiberin des Eis-Slush, Sandy Walldorf. Der Verkauf ihres Eises sei zu 100 Prozent vom Wetter abhängig, und in diesem Jahr stehe den Festbesuchenden eher der Sinn nach anderen Süßigkeiten. „Wir profitieren von dem Wetter“, bestätigt Dölfi Ferling vom Knusperhäuschen. Seine gebrannten Mandeln, Popcorn und Lebkuchenherzen sind heuer stärker nachgefragt als an heißen Sommertagen.

    Festwirt: „Wir hatten eine wunderbare Eröffnung“

    Im Festzelt dagegen spielt das Wetter den Festgästen eher in die Karten. Die Temperatur im Zelt ist angenehm und an allen Festtagen feiern die Menschen zu Livemusik auf den Bänken. „Wir hatten eine wunderbare Eröffnung“, blickt Festwirt Franz Widmann auf den Festwochenstart. Der Samstag sei besser besucht gewesen als im letzten Jahr und auch der Montag sei sehr gut besucht gewesen. Den Besucheransturm führte er auch auf das Fusionsjubiläum der Raiffeisenbank zurück. In dessen Rahmen wurden an die Kundinnen und Kunden Biergutscheine zum Preis von 2010 ausgegeben.

    Auch der Dienstag sei mit Kindernachmittag und Partymusik am Abend sehr gut besucht gewesen. Ein musikalischer Höhepunkt für Besuchergruppen mittleren Alters sei der Auftritt der Dorfkapelle aus Wien gewesen, meint er.

    Die Troglauer Buam rocken am Dienstag das Festzelt auf der Lohrer Spessartfestwoche.
    Die Troglauer Buam rocken am Dienstag das Festzelt auf der Lohrer Spessartfestwoche. Foto: Silvia Gralla

    Beim jüngeren Publikum seien Musikuss am Samstagabend und die Troglauer am Dienstagabend besonders gut angekommen, stellt er fest. Der Festwirt freut sich auf den Auftritt der Wombacher Dorfmusikanten am Sonntag um 14 Uhr im Festzelt. „Die sind in Lohr eine Weltmacht“, sagt Widmann.

    Alles in allem herrsche bislang eine friedliche Feierstimmung auf der Spessartfestwoche. Das bestätigen die Mitarbeitenden der Rhein-Main-Security. Bei ihnen kam es bislang nur zu einem Zwischenfall, bei dem eine Person aus dem Main gerettet werden musste. Der Mann habe beim Urinieren das Gleichgewicht verloren. Das hat Widmann in seiner langen Laufbahn als Festwirt auch noch nicht erlebt, verrät er. Der Vorfall konnte ohne polizeilichen Einsatz von Sicherheitskräften und Rettungsdienst gelöst werden.

    Spessartfestwoche bislang friedlich und ruhig

    Aus polizeilicher Sicht sei der bisherige Festwochenverlauf als sehr ruhig einzuschätzen, sagt Polizeihauptkommissar Johannes Schuhmann. Am Freitag kam es jedoch zu einer gefährlichen Körperverletzung am Boxautomaten, wobei die strafrechtliche Bezeichnung als „gefährlich“ daher rührt, dass zwei Männer auf einen anderen losgegangen sind.

    Gegenüber einem 26- und einem 33-Jährigen, die daran beteiligt waren, musste laut Schuhmann am Folgetag aufgrund eines erneut ungebührlichen Verhaltens ein Platzverbot für die gesamte Woche ausgesprochen werden. Bereits im Vorfeld der Festwoche war – in Absprache mit der Stadt Lohr – für eine dritte Person, einen 13-Jährigen, ein Platzverbot erteilt worden. Der Jugendliche verstieß jedoch gegen dieses Verbot und tauchte dennoch auf dem Festgelände auf. Er wurde von der Polizei aufgegriffen und seinen Eltern übergeben. 

    Weitere Vorkommnisse waren eine durch die Polizei verhütete Trunkenheitsfahrt. Die Beamten sprachen dabei einen Festbesucher an, der in der Jahnstraße gerade in sein Auto steigen wollte.

    In der Nacht auf Samstag wurden laut Schuhmann sieben Gullydeckel an der Ost- und Südtangente herausgehoben. Am Montag fiel auf dem Seewegparkplatz Passanten ein Hund auf, der in einem geöffneten Kofferraum eines Fahrzeugs in seiner Hundebox saß und stark bellte. Die herbeigerufenen Polizeikräfte nahmen den aufgeregten Hund in Gewahrsam. Er wurde später von seinem Halter in der Wache abgeholt.

    Kurze Zeit später meldeten Passanten, dass im Bereich des Seewegparkplatzes eine Person ihren Hund schlage, berichtet Schuhmann. Der Vorfall werde zurzeit untersucht. Ob es sich dabei um den Mann handelt, der zuvor den Hund in der Polizeiwache abgeholt hatte, wolle man mit Videoaufzeichnungen aus der Wache klären. 

    Zu häufigen Meldungen führte die temporäre Ampelanlage am Eingang zum Festplatz. Weil die Schaltung nicht richtig funktionierte, kam es zu langen Wartezeiten und verkürzten Grünphasen für Fußgänger. Der Fehler werde zurzeit behoben.

    Mehr Besucher als in den Vorjahren

    Ein rundum positives Fazit der 78. Spessartfestwoche zieht Lohrs Geschäftsleiter Dieter Daus. Die Besucher- und Umsatzzahlen seien höher als in den Vorjahren, stellt Daus fest und bezieht sich dabei primär auf das Festzelt. Die täglichen Regenschauer hätten dort keine Einbußen beschert.

    Die Situation der Standbetreiber auf dem Festplatz sei gegenüber dem Festzelt jedoch eine andere, räumt er ein. Insgesamt sei die Festwoche, bis auf die einzelnen Vorfälle, friedlich verlaufen. „Und ich hoffe, dass es bis zum Ende so bleibt“, sagt Daus. 

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