Die Lohrer Tafel sucht für alle anfallenden Tätigkeiten freiwillige Helferinnen und Helfer, besonders für die Mittwochsausgabe der gespendeten Lebensmittel. Die Personaldecke ist knapp, bei Urlaub und Krankheitsfällen gibt es Probleme.
Jeden Mittwoch kommen rund 65 bis 75 Klienten an das Vergabezentrum an der Pommernstraße in der Lindig-Siedlung. Um sie zu versorgen, braucht Teamleiter Albrecht Emmert 15 Leute. Los geht es für das Team bereits am Montag: Zwei Personen sammeln gespendete Lebensmittel ein, eine dritte fängt an, sie für die Ausgabe vorzubereiten. Am Dienstag machen sich zwei Leute auf die „Bäckertour“ zu Bäckereien und Backshops in Discountern.
Bei der Ausgabe am Mittwoch müssen sechs Stationen besetzt werden: Das Regal mit länger haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln und Dingen des täglichen Bedarfs wie Zahnpasta, der Brotstand, das Kühlregal, Obst, Gemüse und Kasse. Die Klienten entrichten für die Waren einen Obolus, angefangen bei einem Euro für einen Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt bis fünf Euro für sieben Personen und mehr.
Tafelmobil in Neustadt
Das Team fängt bereits um 7 Uhr damit an, die Lebensmittel durchzusehen und aufzubauen. Zwei andere Helfer machen sich mit dem Fahrzeug auf den Weg, um weitere gespendete Waren abzuholen. Ebenfalls zwei Freiwillige fahren mit dem Tafelmobil nach Neustadt.
Die 15 Personen seien in der Regel da, „aber bei Urlaub und Krankheitsfällen wird es eng“, berichtet Emmert, der seit über zehn Jahren bei der Lohrer Tafel hilft. Um sich auf Ausfälle vorbereiten zu können, fragt Emmert bereits montags über die WhatsApp-Gruppe das Team ab, wer Zeit hat und wer nicht kommen kann.
Teamfähig und flexibel müssten neue Helferinnen und Helfer sein, schildert Emmert die nötigen Anforderungen. Sie müssten die Ruhe bewahren können, wenn etwa Differenzen unter den Klienten wegen der Reihenfolge des Zugangs geschlichtet werden müssten. „Kommunikationsfähigkeit und Menschenkenntnis braucht man schon“, so der Teamleiter.
Viele Kisten Zwetschgen
„Wir brauchen dringend Unterstützung“, meint auch Helferin Maria Rummel. In der vergangenen Woche hätten viele Kisten Zwetschgen verarbeitet werden müssen.
Das Alter ist als Anforderung zweitrangig, Emmert ist Jahrgang 1950, Rummel 1948, die anderen sind meistens nicht sehr viel jünger. Aber ein paar jüngere Helfer wären schon schön, vor allem für die schwereren Arbeiten: „Wir brauchen Leute, die anpacken können und schwere Kisten heben“, so Rummel.
Geboten wird dafür ein „sehr gutes, lustiges Team“, betont Edith Fleckenstein, die fürs Helfen von Habichsthal nach Lohr gefahren ist. Gabriele Voigt sagt: „Das macht schon Spaß, aber wir sind lauter alte Menschen, da ist es schade, wenn man fast in die Überforderung kommt.“
Die Tätigkeit sei befriedigend, im Team gebe es keine Unstimmigkeiten, bestätigt Rummel. Viele Klienten bedanken sich nach Emmerts Worten und wünschten eine schöne Woche. Helfer würden in der Stadt von Klienten gegrüßt, nach Jahren kenne man sich eben. „Es kommt schon was zurück.“
Vielfältiges Klientel
Das Klientel ist im Laufe der Jahre sehr vielfältig geworden, so dass eine Einteilung nötig war. Wer einen weißen Berechtigungsschein hat, kann sich jede Woche Waren abholen. Das sind vor allem Senioren, Erwerbsunfähige und psychisch Beeinträchtigte. Die anderen Klienten haben einen blauen Schein für einen Bezug alle zwei Wochen.
Sie werden wegen der hohen Anzahl auf die beiden Ausgabetage am Mittwoch und Samstag verteilt. Die Mittwochsausgabe ist von 11.45 bis 13.30 Uhr, samstags ist die Ausgabe von 14 bis 16.30 Uhr offen.
Nach Angaben von Michael Donath, Geschäftsführer des Trägers Diakonisches Werk und Projektleiter der Tafel, sind alle Helferinnen und Helfer über das Diakonische Werk Lohr unfall- und haftpflichtversichert. Dienstkleidung werde gestellt. Einmal jährlich gebe es einen Mitarbeiterausflug für alle, um sich teamübergreifend besser kennenzulernen.
Mehrere Einsatzmöglichkeiten
Neben dem wöchentlichen Einsatz gebe es auch die Möglichkeit, alle zwei bis drei Wochen zu helfen. Einen Berechtigungsschein für die Lohrer Tafel erhalten laut Donath die Klienten, wenn sie in der kirchlichen allgemeinen Sozialarbeit der Diakonie Lohr ihre Einkommensnachweise vorzeigen.
Wer helfen möchte, kann sich in der Geschäftsstelle an der Jahnstraße unter Tel. 09352 6064248 oder m.donath@diakonie-lohr.de melden.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden