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Lohr: „Mädchen für Technik-Camp“ in Lohr: Mit Feile und Lötkolben zur eigenen Uhr

Lohr

„Mädchen für Technik-Camp“ in Lohr: Mit Feile und Lötkolben zur eigenen Uhr

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    Melia Leimeister aus Billingshausen und Hanna Kreutz aus Rettersheim sind zwei von insgesamt 16 Mädchen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren, die in diesem Jahr  beim „Mädchen für Technik-Camp“ bei Bosch-Rexroth mitmachen und fünf Tage lang in technische Arbeitsfelder schnuppern.
    Melia Leimeister aus Billingshausen und Hanna Kreutz aus Rettersheim sind zwei von insgesamt 16 Mädchen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren, die in diesem Jahr beim „Mädchen für Technik-Camp“ bei Bosch-Rexroth mitmachen und fünf Tage lang in technische Arbeitsfelder schnuppern. Foto: Annette Helfmann

    Fünf Tage lang schnuppern 16 Mädchen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren beim „Mädchen für Technik-Camp“ bei Bosch-Rexroth in die Grundzüge technischer Berufe. Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (BBW) hat diese Bildungsinitiative Technik vor über 20 Jahren ins Leben gerufen. Eine Woche lang haben Mädchen aus ganz Bayern die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Verschiedene Unternehmen beteiligen sich bayernweit daran.

    Bosch-Rexroth ist heuer zum 24. Mal dabei. Die Mädchen kommen aus Lohr sowie den umliegenden Ortschaften und aus Würzburg. „Dieses Jahr sind es extrem viele Bewerbungen gewesen“, berichten BBW-Betreuer Vanessa Weißenberger und Andràs Langmar. Sie begleiten die Mädchen eine Woche lang bei ihrem Praxiseinsatz in dem Unternehmen und gestalten darüber hinaus das Freizeitprogramm und die Abschlussveranstaltung, bei der die Teilnehmerinnen ihre Werkstücke präsentieren werden.

    Azubis als Betreuer

    Untergebracht sind die Mädchen für die Dauer des Camps in Wombach. Während die Schülerinnen sich in der Arbeit mit verschiedenen Werkstoffen üben und feilen und löten, springen acht Auszubildende technischer Berufe aus unterschiedlichen Lehrjahren bei Bosch Rexroth in die Rolle der Betreuer. Sie stehen den Mädchen bei ihren verschiedenen Aufgaben zur Seite und leiten sie an.

    Alles unter dem Blick von Joachim Englert, technisch, gewerblicher Ausbilder bei Bosch Rexroth, der darin auch einen Mehrwert für die Auszubildenden sieht. Der Rollen- und Perspektivwechsel, vom Auszubildenden zum Betreuer, bringe auch sie weiter, ist Englerts Erfahrung.

    In den fünf Tagen bauen die Mädchen unter anderem eine Uhr, wie es sie so nur bei Bosch-Rexroth gibt. Die Idee für den Korpus hatten Englert und seine Kollegen vor einigen Jahren. Die technischen Modellbauer entwickelten daraus im Anschluss den Entwurf. Gegossen wird die Uhr schließlich in der eigenen Gießerei.

    Diesen Grundkorpus bearbeiten die Mädchen in ihrer Woche Technik-Camp mit Feile und Drahtbürste und lernen unter anderem auch Platinen zu löten und Intervalle zu programmieren. Am Ende kommt eine funktionsfähige Uhr heraus.

    Teilnehmerinnen sind begeistert

    Hanna Kreutz aus Rettersheim ist gerade damit beschäftigt, das Werkstück zu entgraten. Ihr Vater hat eine eigene Werkstatt. Der Umgang mit technischen Werkmaterialien ist ihr nicht fremd, sagt sie. „Aber die ganze Zeit stehen, das ist nichts für mich“, meint die 13-Jährige. Abgesehen davon, macht ihr das Camp Spaß. Auch, wegen des Freizeitprogramms, ergänzt sie.

    Melia Leimeister aus Billingshausen wollte sich „mal einen technischen Beruf angucken“, sagt sie. „Ich komme gut mit den Aufgaben zurecht und es macht mir Spaß“, zieht sie ein positives Fazit. Über das Ausprobieren eines technischen Berufs beim Girls Day ist Mara Väthröder aus Neustadt zum Technikcamp gekommen. Sie bevorzugt das Löten gegenüber den Feilarbeiten. Vanessa Gugocnikov aus Würzburg feilt und bürstet hingegen lieber.

    Der technische Ausbilder begrüßt den Weg, den Mara gewählt hat. Als ersten Schritt den Girls Day. Danach die Bewerbung für ein Technik-Camp und im Anschluss im Idealfall ein Praktikum. Dass zum Abschluss des Camps die Präsentation der eigenen Werkstücke auf dem Programm steht, sei für die Mädchen ein weiterer Baustein der Berufsbildung, sagt Ausbildungsleiter Oliver Alessi.

    „Es ist eine Hürde, die genommen werden muss“, fasst er es zusammen. „Mädchen können technische Berufe genauso gut ausüben wie Jungs, haben aber oftmals größere Vorbehalte. Mit dem Camp können wir als Unternehmen dazu beitragen, diese abzubauen“, ist Alessi überzeugt.

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