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Neuendorf: Neuendorf feiert 700-jähriges Bestehen

Neuendorf

Neuendorf feiert 700-jähriges Bestehen

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    Die Schönrainhalle in Neuendorf war zum Kommersabend am vergangenen Samstag gut gefüllt.
    Die Schönrainhalle in Neuendorf war zum Kommersabend am vergangenen Samstag gut gefüllt. Foto: Steffen Schreck

    Eine festlich geschmückte Schönrainhalle, eine bestens aufgelegte Musikkapelle, dazu ein volles Haus und gut gelaunte Gäste: Das sind die idealen Zutaten für den Festkommers zu 700 Jahre Neuendorf am Samstagabend. Der Kommersabend, bei dem auch viel gelacht wurde, markierte den Auftakt für drei Tage Feierlichkeiten.

    Neuendorfs Bürgermeister Karlheinz Albert begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Geistlichkeit und Wirtschaft sowie die Abordnungen der Ortsvereine. Albert meinte, die wenigsten Bürgermeister könnten in ihrer Amtszeit ein solches Fest feiern. Er dankte allen Helfern, die die Veranstaltungen überhaupt ermöglichten.

    Die ersten Jahre der Gemeinde

    Kurzweilig war der Vortrag von Theodor Ruf. Der Kreisheimatpfleger gab in rund 20 Minuten einen Überblick über die ersten Jahre der 700 Jahre alten Gemeinde, an deren Anfänge er „merkwürdige Geschäfte“ verortete. Zudem wusste Ruf, dass der Ortsteil Nantenbach bereits 1258 erstmals erwähnt wurde.

    Neuendorf wurde im Mittelalter verkauft, übertragen und unter wechselnde Herrschaft gestellt. Gersilius von Schönrain sei schließlich wohl der erste Neuendorfer gewesen. Ein Erbstreit nach dem Tod der Herren von Grumbach um die Burg Rothenfels nach 1333 dauerte sechs Jahre. Das Erbe fiel nach Rieneck. „Ein Glücksfall“, wie Ruf resümierte. Am Ende wurden Neuendorf, Nantenbach, Rodenbach und Wombach aufgeteilt. „Wohin die Einwohner dann ihre Abgaben entrichten mussten, wird ihnen egal gewesen sein“, so Ruf weiter.

    Dem Vortrag des Kreisheimatpflegers hatte Landrätin Sabine Sitter gut zugehört. Vor der urkundlichen Erwähnung von Neuendorf habe es ja Nantenbach gegeben. „An den Gesichtern den Neuendorfer und Nantenbacher kann ich sehen, dass sie stolz auf ihr Dorf sind“, meinte die Landrätin. Die Vorfahren hätten den Grundstein für das gelegt, was die Neuendorfer heute ihr Zuhause nennen dürfen. „Deshalb sind 700 Jahre Neuendorf nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern es ist auch ein Moment der Dankbarkeit“, so Sitter. Sie nannte Neuendorf einen Ort mit regem Vereinsleben und Zusammenhalt, wo Heimat noch gelebt wird.

    Der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel aus Rieneck erzählte von seinen persönlichen Verbindungen zu Neuendorf. Als Eisenbahner verwies er auf den 1901 eingeweihten Bahnhof, der 1982 zugemacht wurde. „Herr Bürgermeister, waren sie da schon im Amt“, fragte Rützel, was mit vielen Lachern quittiert wurde. Die Mainfränkischen Werkstätten, die vor wenigen Jahren nach Neuendorf gezogen sind, brauchten von der Bahn ein Grundstück. „Aber das ist gar nicht so einfach, da verlegst du eher den Main einen Kilometer weiter, als dass du ein Grundstück von der Bahn bekommst“, scherzte der Abgeordnete.

    Der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab stellte fest, dass die Dorfgemeinschaft passt. „Wenn man die geschmückten Häuser sieht, die Fahnen, die draußen hängen, dann lebt das Dorf und alle machen mit.“

    Dekan Till Roth sprach auch für seinen katholischen Kollegen Pfarrer Manfred Hock. „Die Teile von ihrem Brothaus schmecken echt hervorragend“, lobte Roth und erntete damit großen Beifall. Denn auf den Tischen verteilten die Neuendorfer Proben von Gebäck aus dem eigenen Backhaus.

    700 Jahre seien etwa 30 Generationen, meinte Roth. Sich derer zu erinnern, sei wichtig. „Damit auch die nächste Generation sich bewusst macht, wo kommen wir her“, so Roth weiter.

    Am Ende des offiziellen Teils sangen alle gemeinsam das Frankenlied. Und erstmals wurde die eigens erstellte Jubiläums-Zeitung „Köalstiel-Post“ verkauft. Bürgermeister Albert dankte Thomas Hepp für seinen unermüdlichen Einsatz in allen Festausschusssitzungen und Johanna Appel für ihren „wahnsinnigen Arbeitsaufwand“ bei der Erstellung der Festzeitung.

    Viele Besucher am Sonntag

    Am Sonntag ging das Jubiläumsfest in der Schönrainhalle unter großem Besucherzustrom mit Festgottesdienst, Frühschoppen und Mittagstisch weiter. Die Kindergartenkinder zeigten am Nachmittag in einem mit reichlich Applaus bedachten Tanz- und Singspiel, welchen Stellenwert der Nantenbacher Grottensee für sie hat und was man für dessen Schutz tun kann und sollte.

    Auch am Abend war die Schönrainhalle wieder randvoll. Ein Countryabend mit dem aus Neuendorf stammenden Andy Nickel zog nicht nur die Ortsbevölkerung an, sondern auch viele Freunde des Line-Dance aus Nah und Fern. Durchgängig war die Tanzfläche vor der Bühne mit Dutzenden Tänzerinnen und Tänzern besetzt.

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