Gestreifte Hose, blumiges Sakko, gelb-gemusterte Schuhe und das Akkordeon vor der Brust - Tschakalaka, der Oti Schmelzer ist da.
Am Samstag machte der Auftritt des aus Fastnacht in Franken bekannten Künstlers Oti Schmelzer in der Schönrainhalle den Auftakt für den Jubiläumsreigen zur 700-Jahr-Feier Neuendorf.
Vor rund 300 Zuschauern lieferte Schmelzer gekonnt sein Repertoire aus Witzen und Endloswurmsätzen ab. Dabei flocht der Unterfranke aus Überzeugung auch Lokalkolorit und Politik ein. „Ist der Tag schön und die Sonne lacht - dann hat's die CSU gemacht. Ist der Tag trüb - dann war's die SPD“, spottete der Kabarettist.
Gekonnt leitete er von einem zum anderen Thema über und sparte dabei praktisch nichts aus. Klassisches Witze-Repertoire trug er ebenso gekonnt vor wie haarscharf beobachtete Anekdoten.
Keine Verhütungsmittel mehr
Mit seinem Akkordeon umgeschnallt, hatte er sogar einen Liedtext speziell für Neuendorf im Repertoire. „In Neuendorf gibt es ein Problem. Die Kirche ist zu groß und die Wirtschaft zu klee“, sang er und stellte fest, dass in Neuendorfs Umkreis der Verkauf von Verhütungsmitteln verboten werde, weil die Sanierung des Kindergartens mit drei Millionen Euro ohne neuen Kindersegen zu teuer würde.
Auch wenn er spottete, dass sich das fränkische Gefühlsfeuerwerk in der Regel in einem knappen „passt schon“ ausdrücke, so zeigte ihm das Publikum, dass auch der Unterfranke zu herzlichem Lachen imstande ist. Von der ersten Sekunde hatte der Oti Schmelzer das Publikum und die Lacher auf seiner Seite, und gemeinsam erlebten die Menschen in der Schönrainhalle einen rundum vergnüglichen Abend. Was soll man sagen? Hat schon gepasst.