Wer schon immer mal mit Schneewittchen sprechen wollte, der hat ab sofort in der Lohrer Markthalle 2.0 dazu Gelegenheit. Über einen „magischen“ Spiegel kann man mit Schneewittchen persönlich ins Gespräch kommen.
Dahinter steckt eine künstliche Intelligenz (KI). Gemeinsam mit dem „Vater“ des KI-Schneewittchens, Björn Habegger, wurde der Spiegel am Dienstag offiziell freigeschaltet. Kreiert wurde die KI-Figur anlässlich des aktuellen Jubiläumsjahres 300 Jahre Schneewittchen. Bis zum Schneewittchenfest Ende September wird das digitale Schneewittchen im „magischen“ Spiegel in der Markthalle mit den Besuchern sprechen.
Die Figur ist kein Avatar, sondern hat ein ganz reales Vorbild. Eine der aktuell elf Darstellerinnen des Lohrer Schneewittchens stand dafür Pate und sprach auch die Antwort-Textbausteine dafür ein. Damit das Gespräch mit KI-Schneewittchen auch sinnhaft verläuft, hat Habegger die KI seit Februar mit dem Wissen aus der Lohrer Geschichte und der Märchenerzählung der Gebrüder Grimm gefüttert. Mitgeholfen hat dabei die Tourismusinformation.
Die Antworten sind also nicht fest vorgegeben, sondern richten sich individuell nach der Frage. Man braucht nichts weiter zu tun, als den roten Apfel unter dem Bildnis zu drücken und schon kann die Kommunikation beginnen. Der Datenschutz ist dabei gewährleistet, sichert Habegger zu. Die Stimmübertragung erfolge anonymisiert in ein Rechenzentrum in Schweden. Er garantiert, dass die Gespräche anonym und nicht einsehbar sind.
Noch keine Sehkraft
Und Schneewittchen ist mehrsprachig, erfahren wir. Wer in einer anderen Sprache mit ihr kommunizieren möchte, kann dies tun. Sie kann also multilingual verstehen und sprechen. Aber sehen kann das KI-Schneewittchen aktuell noch nicht. Die Freischaltung ihrer „Augen“, der Kamera, wird noch nachgeholt, heißt es am Dienstag. Aber auch diese Daten seien sicher, sichert Habegger zu.

Bürgermeister Mario Paul stellte beim Pressetermin den KI-Spiegel ins Verhältnis zu Lohr. Der KI-Spiegel stehe für die hohe Verwurzelung Lohrs mit der Geschichte und Tradition einerseits und für technische Innovation und Fortschrittsgeist andererseits. Auch weil die Idee dazu aus dem digitalen Gründerzentrum Starthouse kam, in dem Kommunikationsberater und KI-Gründer Habegger ansässig ist. Perfekt sei diese Kombination durch den ausgewählten Standort in der Fußgängerzone, im „Innovationsprojekt Markthalle 2.0“, sagte Paul.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden