Voraussichtlich 2027 wird die Sendelbacher Ortsdurchfahrt saniert. Dabei müsse die Verkehrssicherheit deutlich verbessert werden, forderten Teilnehmer an der Bürgerversammlung am Dienstag im Landhotel zur Alten Post. So seien in vielen Bereichen die Gehsteige sehr schmal oder fehlten ganz.
Der Sanierungsbereich erstrecke sich von der Einmündung der Steinfelder Straße bis zum Ortsende in Richtung Pflochsbach, erläuterte Stadtwerkeleiter Johannes Goßmann gut 50 Anwesenden, darunter einigen Stadträten. Für die Fahrbahnerneuerung sei der Kreis zuständig, da die Strecke eine Kreisstraße sei, bei den Gehsteigen komme die Stadt ins Spiel. Die Stadtwerke erneuerten Kanalisation und Wasserleitungen.
Federführend sei das Landratsamt. Die Planung werde 2026 erfolgen, die Bauarbeiten voraussichtlich 2027. Nach Goßmanns Angaben werden die Stadtwerke im kommenden Jahr die Anlieger anschreiben. Abgefragt werde, wo Schächte notwendig seien und Leitungen auf Privatgrund erneuert werden müssten. Der Stadtwerkeleiter erinnerte daran, dass Kontrollschächte im Abwasserbereich in der Satzung vorgeschrieben sind.
Gefahrstellen bekannt
Die Gehsteige seien in einigen Bereichen „unheimlich schmal“, meinte eine Sendelbacherin. Für Schulkinder sei der Schulweg „nicht ohne“. Die gefährlichen Stellen seien bekannt, versicherte Goßmann, „wir setzen uns für eine Verbreiterung ein“. Aber die vorgeschriebene Mindestbreite der Straße müsse erhalten bleiben.
Schulweghelferin Regina Gerlach hat beobachtet, dass Autofahrer an Engstellen auch mal über den Gehsteig fahren. Sie brachte eine Geschwindigkeitsbegrenzung ins Gespräch. In Baden-Württemberg fahre in Ortschaften keiner schneller als 30, „weil's teuer wird“, berichtete Steffi Ruf-Hartmann. Die Stelle am Treppenabgang von der Kirche sei sehr gefährlich, berichtete eine Frau. Dort habe man kaum Sicht auf den Verkehr. Laut Gerlach werden dort wegen Mangels an Freiwilligen keine Schulweghelfer mehr eingesetzt. Bei einem Auftaktgespräch mit dem Kreis seien die Gefahrstellen angesprochen worden, erklärte Bürgermeister Mario Paul.
Der Lohrer Verkehrsentwicklungsplan sehe für die Sendelbacher Ortsdurchfahrt die Regelgeschwindigkeit 30 vor. Die zuständige Verkehrsbehörde sei aber das Landratsamt. „Ich hoffe, dass es besser wird, kann aber nichts versprechen“, so Paul.
Zeitweise Vollsperrung
Ob die Ortsdurchfahrt während der Bauarbeiten gesperrt werde, wollte Thomas Schmidt wissen. Laut Johannes Goßmann sind drei Bauabschnitte vorgesehen, aber über eine zeitweise Vollsperrung werde man nicht herumkommen. Die Umleitung werde über Waldzell führen.
Lothar Vormwald erfuhr von Goßmann, dass eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung Teil des Pakets bei der Sanierung ist. Laut Vormwald leuchten manche Straßenlampen nur sehr schwach.
Daniele Vormwald beschwerte sich über Raser am südlichen Ortseingang. Sie habe dort „fast jeden Tag Nahtoderlebnisse“. Sie schlug eine Verkehrsinsel am Ortseingang vor, um die Autofahrer auszubremsen. Dafür werde wohl der Platz nicht ausreichen, bedauerte Bürgermeister Paul.
Ein Bürger war für eine Querungshilfe am Friedhof. Die Besucher, darunter viele alte Leute, parkten auf der anderen Straßenseite. Die Autos würden dort wirklich schnell fahren. Zudem führe der Sendelbacher Sandboden zu Schwingungen durch den Lastwagenverkehr, was zu Schäden an den Gebäuden führe.
Mario Paul hofft, „dass das Landratsamt die Zeichen der Zeit erkennt“. Zunächst könne man das mobile Geschwindigkeitsmessgerät der Verkehrswacht in Sendelbach einsetzen.
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