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Lohr: „Erhebliche Gefahr“: Steiler Bereich des Seeholzer Pfades bei Sendelbach gesperrt

Lohr

„Erhebliche Gefahr“: Steiler Bereich des Seeholzer Pfades bei Sendelbach gesperrt

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    Seit Dienstag versperren Konstruktionen aus Kanthölzern die Zugänge zum Steilstück des Seeholzer Pfades bei Sendelbach. Auf Zetteln erklärt die städtische Forstverwaltung den Grund.
    Seit Dienstag versperren Konstruktionen aus Kanthölzern die Zugänge zum Steilstück des Seeholzer Pfades bei Sendelbach. Auf Zetteln erklärt die städtische Forstverwaltung den Grund. Foto: Johannes Ungemach

    „Wir haben alles versucht, aber es geht nicht mehr“ – Michael Neuner, der Leiter der städtischen Forstverwaltung, steht an einer aus drei Kanthölzern gezimmerten Absperrung. Errichtet haben sie städtische Waldarbeiter am Dienstagvormittag. Zweck ist es, Fußgänger vom steilen Auf- beziehungsweise Abstieg des Seeholzer Pfades fernzuhalten. Denn, so Neuner, auf diesem Trampelpfad besteht „erhebliche Gefahr“ für Leib und Leben von Passanten. 

    Die Entscheidung zur Sperrung des Pfades erfolgte kurzfristig. Grund war eine routinemäßige Begehung, bei der Förster Stefan Gruber den Pfad mit Blick auf die Verkehrssicherheit unter die Lupe genommen hatte. 

    Der Einstieg in den Seeholzer Pfad befindet sich am Sendelbacher Ende der neuen Mainbrücke. Dort, unweit des Kreisverkehrs, geht es hinter dem großen Stahlgestell für Werbebanner in Serpentinen steil den Hang des Buchenbergs hinauf. 

    Der Seeholzer Pfad wird gerne genutzt

    Der ausgetretene Pfad lässt erkennen, dass er gerne genutzt wird. Vor allem, so sagt Neuner, von Bewohnern der Häuser oben am Buchenberg. Für sie sei der Pfad eine beliebte Abkürzung auf dem Weg in die Stadt. Lange Bremsspuren lassen überdies erkennen, dass Mountainbiker hier waghalsige Abfahrten absolvieren. 

    Doch damit ist jetzt Schluss. Sämtliche Zugänge zu dem Steilstück sind seit Dienstag durch Absperrungen blockiert. Der Grund sind zahlreiche dürre Bäume, deren abgestorbenen Äste auf Passanten herabstürzen könnten. 

    Der Bereich ist seit Jahren ein Problemfall

    Dass der Seeholzer Pfad in dieser Hinsicht problematisch ist, ist seit einigen Jahren bekannt. Dreimal in den vergangenen vier Jahren habe man entlang des rund 400 Meter langen Steilstücks dürre Bäume gefällt, schildert Neuner. Doch nun habe die Sache ein Ausmaß angenommen, bei dem immer weitere Baumfällungen nicht mehr praktikabel seien.

    Als Grund nennt Neuner, dass die Sicherheit für Wanderer und andere Passanten in diesem Bereich nur ein Aspekt sei. Es gehe auch um die Sicherung der am Hangfuß verlaufenden Straße von Sendelbach nach Steinbach. Die Bäume seien selbst dann, wenn sie schon teilweise abgestorben seien, „wichtig für die Hangsicherung“, sagt Neuner. In der Abwägung sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sicherheit auf der Straße in diesem Fall wichtiger sei als das Offenhalten des Teilabschnitts des Seeholzer Pfades.

    Die Problematik der absterbenden Baumkronen trete an keiner anderen Stelle im rund 4100 Hektar großen Stadtwald derart massiv zutage wie in diesem Bereich, sagt Neuner. Er spricht von „massiven Absterbeerscheinungen“, die „nicht aufzuhalten“ seien.

    Nirgendwo im Stadtwald ist die Lage so schlimm wie am Seeholzer Pfad

    Eine Erklärung für die an dieser Stelle derart gehäuft zu beobachtenden dürren Äste gebe es auf den ersten Blick nicht, sagt Neuner. Es handle sich nicht etwa um einen besonders sonnenexponierten Süd-, sondern um einen Westhang. Womöglich sei die Wasserversorgung der Bäume in dem Steilstück aus irgendwelchen Gründen generell beeinträchtigt, mutmaßen Neuner und der zuständige Revierförster Stefan Gruber.

    In dem Areal seien nicht nur 150-jährige Buchen betroffen, auch die tendenziell mit Hitze und Trockenheit deutlich besser zurechtkommenden Eichen litten sichtbar. Der Forstmann sieht darin ganz klar die Folgen des Klimawandels und der trocken-heißen Sommer der vergangenen Jahre. Wassermangel und Hitze wirken sich laut Neuner überall im Stadtwald „brachial aus, aber nirgendwo so schlimm wie hier“.

    Daher gebe es keine Alternative zur Sperrung des Pfades, der vom Hangfuß hinauf zu Sonnenweg und Brunnenrainstraße führt. „Es ist das letzte Mittel. Wir müssen an die Sicherheit der Leute denken, die sich darauf verlassen, dass der Weg sicher ist.“

    Wie der gesperrte Bereich umgangen werden kann

    Zwar gebe es rechtlich den Begriff der „waldtypischen Gefahren“, zu denen auch herabstürzende Äste zählen, erklärt Neuner. Jedoch gebe es auch Gerichtsurteile, in denen dennoch Waldbesitzer in die Pflicht genommen worden seien, wenn es Schäden oder Verletzungen durch abstürzende Äste gab. „Wenn was passiert heißt es: Ihr hab doch davon gewusst“, weswegen es für die Stadt keine Option sei, den Pfad offenzulassen. 

    Während der steile Aufstieg seit Dienstag also gesperrt ist, bleibt der oben weiter in Richtung Steinbach verlaufende Teil des Seeholzer Pfades offen, erklärt Neuner. Umleitung für den gesperrten Bereich sei die Treppe von der Würzburger Straße hinauf zum Sonnenweg. Über diese verlaufe der Wanderweg sowieso offiziell.

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