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Steinbach: Heimatgeschichte: Steinbach feiert 300 Jahre Pfarrei

Steinbach

Heimatgeschichte: Steinbach feiert 300 Jahre Pfarrei

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    Die Kirche St. Josef der Bräutigam entstand wenige Jahre, bevor Steinbach 1725 zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.
    Die Kirche St. Josef der Bräutigam entstand wenige Jahre, bevor Steinbach 1725 zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben wurde. Foto: Thomas Josef Möhler

    Der Lohrer Stadtteil hat etwas zu feiern: Vor 300 Jahren wurde Steinbach vom Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten zur eigenen Pfarrei St. Josef der Bräutigam erhoben. Gefeiert wird das am 13. und 14. September im Schlosspark.

    Kirchenrechtlich war das 1282 erstmals urkundlich erwähnte Steinbach eine Filiale der Pfarrei Wiesenfeld. 1336 wurde das Dorf der geistlichen Aufsicht des Klosters Neustadt unterstellt. Die Erhebung zur eigenen Pfarrei im Jahr 1725 durch Christoph Franz von Hutten kam nicht von ungefähr: Steinbach gehörte seit 1625 der Stolzenberg-Linie der Herren von Hutten.

    Von Hutten hatte bereits von 1719 bis 1721 die im Stil von Balthasar Neumann gehaltene Kirche St. Josef erbauen lassen. Für seinen Bruder Franz Ludwig ließ er, zu diesem Zeitpunkt bereits Fürstbischof, von 1725 bis 1728 das Steinbacher Schloss errichten. Beide Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Der heutige Schlossherr Christoph von Hutten ist ein Nachfahre des Stifters und immer noch Patronatsherr.

    Zwei Archivbände

    Für die Festschrift konnte sich der Steinbacher Kirchenpfleger Hans Christof Riedmann auf zwei handgeschriebene Bände im Archiv stützen. „Die Steinbacher Pfarrer haben darin für jedes Jahr ein paar Zeilen hinterlassen.“ Außerdem ist darin die Gründungsurkunde von Christoph Franz von Hutten zu finden.

    Der erste Band weist nach Riedmanns Angaben Lücken von der Französischen Revolution 1789 bis ins 19. Jahrhundert auf, weil man aus Papiernot offensichtlich Seiten für andere Zwecke nutzte.

    Darlehen für Arme

    Die Steinbacher Pfarrei habe über wenig Grundbesitz verfügt, sei aber vom Bischof mit einem erheblichen Kapitalstock ausgestattet worden. Zudem habe der Steinbacher Pfarrer bis ins 19. Jahrhundert hinein vorwiegend an Bauern und Witwen Geld verliehen und Zinsen kassiert. Die Zinsen seien nicht allzu hoch gewesen und das Geld sei vor allem an Leute gegangen, die von einer Bank nie Geld geliehen bekommen hätten.

    Der zweite Band enthält laut Riedmann ab etwa 1900 bis 1930 auch regelmäßige Einträge, was Bemerkenswertes in der Pfarrei vorgefallen war, etwa die Abgabe von Glocken im Krieg und die Zerstörung einer Grotte mit Josefsstatue auf dem Weg nach Maria Buchen. In der NS-Zeit seien die Einträge spärlicher geworden und hätten etwa das Verbot des Religionsunterrichts durch die Machthaber thematisiert.

    Bombardierung 1945

    Umfangreich wurde dagegen über das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Bombardierung Steinbachs am Dienstag nach Ostern 1945 berichtet. Das Dorf hatte schwere Schäden durch amerikanische Jagdbomber erlitten.

    Nach dem Krieg wurde der Band weitergeführt, zuletzt von Riedmann selbst. Diese und viele weitere Themen werden in der umfangreichen Festschrift behandelt, für die Riedmann eine ganze Reihe alter Fotos von den Steinbachern bekommen hat.

    Die Festschrift kann beim Pfarrfest erworben werden. Riedmann wird sie am Montag, 22. September, bei einer Veranstaltung der Volkshochschule vorstellen. Am Donnerstag, 25. September, wird der Kirchenpfleger bei einer Veranstaltung mit Orgelspiel in der Kirche zum Kriegsende in Steinbach daraus vortragen.

    Vor dem Pfarrfest wird es am Samstag, 13. September, ab 10 Uhr eine geologische Führung unter dem Titel „Von den Tropen in die Eiszeit – die Reise Steinbachs durch die Erdgeschichte“ in einer Sandgrube geben. Treffpunkt ist am Betonwerk. Ab 18 Uhr ist Festbetrieb im Schlosspark.

    Gottesdienst mit Domkapitular

    Den Festgottesdienst am Sonntag, 14. September, ab 10 Uhr zelebriert Domkapitular Stefan Gessner. Ab 12 Uhr gibt es Mittagessen im Schlosspark, anschließend Kaffee und Kuchen und ein Kinderprogramm. Voraussichtliches Ende ist um 18 Uhr.

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