Was der Männerchor „The Gregorian Voices“ am Mittwochabend in der Rechtenbacher Kirche im 75-minütigen Konzert boten, berührte Herz und Seele von rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörern.
„Gregorianik meets Pop – Vom Mittelalter bis heute“ steht für mittelalterliche Choräle, geistliche Lieder, aber auch Klassiker der Pop-Musik, arrangiert im gregorianischen Stil. Das Oktett, das seit 2011 durch die Lande tourt, gastierte im Rahmen seiner „Anniversary Tour 25/2025“ in Rechtenbach.
Singend durch den Mittelgang
In traditionelle Mönchskutten gekleidet, brennende Kerzen in der Hand, betraten die Sänger das Gotteshaus und schritten singend durch den Mittelgang zum Altar. Das atmosphärische Licht im Altarraum rundete das eindrucksvolle Gesamtbild ab.
Stimmgewaltig vom hohen Tenor bis zum tiefen Bass füllte das achtköpfige Ensemble aus der Ukraine den Kirchenraum – wohlgemerkt ohne Mikrofon und Verstärker. Hervorzuheben sind auch die solistischen Einlagen in verschiedenen Stimmlagen sowie die Beherrschung der Kirchentonarten.
Nach dem Intro „Puer natus est nobis“ erklangen Klostergesänge wie „Kyrie Misa Orbis Factor“ oder „Ave Maria Virgo Serena“ im Arrangement orthodoxer Kirchenmusik. Im A-cappella-Sound vermittelte das Ensemble gesungene Botschaften religiöser Tonkunst von zeitloser Schönheit. Und was hätte den Bogen zwischen Mittelalter und Neuzeit besser schlagen können als Leonard Cohens Traditional „Hallelujah“?
Zwischenapplaus ernteten Pop-Klassiker wie „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel oder Rod Stewarts „I am sailing“. Kräftiger Schlussapplaus war der verdiente Dank für ein Konzert, das eine Auszeit vom Alltag bot.
„Die Musik transportiert Emotionen wie Trauer, Freude oder Sehnsucht“
„Die Musik ging ganz tief ins Innere“, konkretisierte es Musikerin Maria Adolf (Rechtenbach). Begeistert zeigte sie sich über „jede einzelne Solistenstimme und die Harmonie des Ensembles“. „Die Musik transportiert Emotionen wie Trauer, Freude oder Sehnsucht“, fasste Michaela Monno-Linde, Pflegefachberaterin in Lohr, ihre Gefühle in Worte. Umso größer war die Freude über die beiden Zugaben „Thank You For The Music“ (Abba) und ein vertontes ukrainisches Gebet.
Das Ensemble stammt aus Lwiw (ehemals Lemberg) in der Ukraine, das zugleich die Partnerstadt von Freiburg im Breisgau ist. Willkommen waren Spenden für das Hilfsprojekt, mit dem die Stadt Freiburg seit Kriegsbeginn im Februar 2022 die Menschen der ukrainischen Partnerstadt unterstützt.
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