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Neustadt: Ungewöhnliches Konzept: Techno-Rave auf dem Campingplatz Neustadt

Neustadt

Ungewöhnliches Konzept: Techno-Rave auf dem Campingplatz Neustadt

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    Der erste Mainglück Rave in Neustadt 2024 hatte 300 Besucher.
    Der erste Mainglück Rave in Neustadt 2024 hatte 300 Besucher. Foto: Jens Jercke

    Auf dem Campingplatz in Neustadt am Main wäre so ein Event vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Seit Familie Jercke den Platz übernommen hat, hat sich jedoch viel verändert. Was erwartet die Besucher beim dreitägigen Rave von Freitag, 5. September, bis Sonntag, 7. September?

    „Rave und Campen, das ist doch eine prima Mischung“, findet Jens Jercke. Die Gäste reisen mit Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt an – und können direkt ins Festivalwochenende starten. Vom 5. bis 7. September verwandelt sich der Campingplatz beim „Mainglück Rave“ in eine Festivalfläche.

    Nach der Premiere im vergangenen Jahr will die Betreiberfamilie das Event nun größer aufziehen. „Wir hatten 2024 die Besucherzahl auf 300 beschränkt. Dieses Jahr haben wir eine Genehmigung für 500 Festivalgänger“, erklärt Jercke.

    DJ DAG als Headliner

    Der Rave ist längst keine kleine, lokale Angelegenheit mehr. Besucher werden aus der ganzen Region erwartet – nicht zuletzt, weil mit DJ DAG ein Szene-Urgestein als Headliner auftritt. Der Frankfurter gilt als Wegbereiter der deutschen Trance- und Techno-Szene. Bekannt wurde er in den 1990er-Jahren durch seine Auftritte im legendären Frankfurter Omen-Club und seine Radioshow in der hr3 Club Night. Auch beim Nature One Festival stand er in diesem Jahr auf der Bühne. Nun kommt er nach Neustadt am Main. „Wir sind gut befreundet. Er fährt auch Harley und kommt gerne zu uns zum Zelten“, erzählt Jercke.

    Neben DJ DAG stehen zahlreiche weitere DJs aus dem Umland auf dem Programm. Auch regionale Künstlerinnen und Künstler wirken mit: Richard Kuhn aus Lohr präsentiert Kunst und Bodypaint, Haga Bühler aus Hafenlohr zeigt Skulpturen, Toni Hair aus Marktheidenfeld sorgt für Elfenhaar und Schminke. Spontane Tattoos gibt es bei Micro Tattoo's. Für Speisen und Getränke sorgen regionale Anbieter.

    Die Initiative für den Rave ging ursprünglich von Jugendlichen aus dem Umland aus. „Einige junge Leute haben uns gefragt, ob wir nicht mal so etwas hier machen können – und wir fanden die Idee toll“, erinnert sich Jercke. Mit im Boot ist auch Hans-Jürgen Ehehalt von Follgas-Energy aus Roden.

    Dass Jercke dem Festivalgedanken offen gegenübersteht, liegt auch an seinem beruflichen Hintergrund. Über 35 Jahre war er in der Veranstaltungsbranche tätig und organisierte große Events, unter anderem für Nike oder Birkenstock. Kontakte zu DJs hat er reichlich. Neu ist lediglich, dass seine Veranstaltungen nun auf dem Campingplatz stattfinden.

    Ein frisches Konzept

    Möglich wurde das durch die Unternehmensgruppe Fürst Löwenstein, der der Campingplatz gehört. Erbprinzessin Stephanie zu Löwenstein sei es wichtig gewesen, ein frisches Konzept zu entwickeln, sagt Jercke: locker, jugendlich, bunt gemischt, nachhaltig und naturnah.

    2022 übernahmen die Bergrothenfelser Jens und Patricia Jercke den Platz am Mainufer zwischen Rothenfels und Neustadt. Ein Jahr später stieg auch Sohn Paul ein, nach seiner Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement in Coburg. Gemeinsam führt die Familie seither den Platz.

    „Wir haben einige Veranstaltungen hier, viele mit Musikbezug“, erklärt Jercke. Dazu zählen Opening- und Closing-Partys, das „HouseKääs“-Event mit Handkäs, Bauernbrot und Housebeats, die Van-Glück-Days für Bully-Fahrer oder Yoga-Retreats. „Wir haben die perfekten Voraussetzungen und die Infrastruktur für solche Veranstaltungen. Externe können ihre Events bei uns durchführen – manche, wie den Rave, organisieren wir selbst.“

    Auch neue Pläne gibt es: Mit den drei Stegen und 50 Bootsliegeplätzen soll der Wassersport stärker eingebunden werden. Wakeboarder und Wasserski-Fans könnten künftig eigene Veranstaltungen am Platz erleben.

    Vorbereitungen und Ausblick

    Aktuell laufen die Vorbereitungen für das Rave-Wochenende. Absperrungen zum Main, Sicherheitskonzepte und Organisation der Zufahrten gehören dazu. Ein Verkehrschaos befürchtet Jercke nicht: „Wir haben zwar eine schmale Einfahrt, aber eine lange Zufahrt. Das können wir gut regeln.“ Die Musik wird am Freitag- und Samstagabend bis 1 Uhr nachts laufen, am Samstag starten die DJs um 12 Uhr mittags. Dass der Platz in gewisser Entfernung zu den Gemeinden Rothenfels und Neustadt liegt, kommt den Veranstaltern entgegen.

    Einziger Unsicherheitsfaktor ist derzeit das Wetter. „Das spielt uns im Moment nicht in die Karten, aber ich hoffe, dass es bis zum Wochenende besser wird“, sagt Jercke. Rund 50 Prozent der Tickets sind bereits verkauft, viele Spontanbesucher werden noch erwartet.

    Und die „normalen“ Campinggäste? Kann man ihnen so einen Rave zumuten? Da lacht Jercke. „Wir sind kein Campingplatz im klassischen Sinne und wir haben auch keine Dauercamper mit Gartenzwergen und Umzäunung. Unsere Dauercamper stehen zu 99 Prozent hinter dem Event, die feiern mit und viele helfen sogar mit.“ Geöffnet bleibe der Campingplatz auch für Tagesgäste, die nicht eigens für den Rave anreisen. „Natürlich weisen wir sie auf die Veranstaltung hin.“ Dann könne jeder selbst entscheiden, ob er dabei sein wolle. 

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