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Neuendorf: Telefonbetrüger bleiben mit Schockanrufen erfolglos

Neuendorf

Telefonbetrüger bleiben mit Schockanrufen erfolglos

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    Oft stecken Gruppen oder Netzwerke hinter Telefonbetrug.
    Oft stecken Gruppen oder Netzwerke hinter Telefonbetrug. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

    Offenbar aufmerksam waren mehrere ältere Menschen aus der Region, bei denen Telefonbetrüger angerufen haben. Vor allem eine 80-Jährige. Wie die Polizei Lohr auf Anfrage mitteilt, gab es mehrere derartige Versuche im Bereich Lohr und Neuendorf. Dabei hätten die Kriminellen versucht, mit Schockanrufen ihren Opfern Geld abzujagen. Keiner der Fälle sei jedoch erfolgreich gewesen.

    Einen der Anrufe erhielt eine 80-Jährige aus Neuendorf. Sie schilderte den Vorgang später gegenüber der Redaktion. Demnach habe ihr die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung gesagt, dass sie sich erst mal hinsetzen solle, es sei „etwas Schlimmes passiert“. Die Anruferin habe sich als Polizistin der Lohrer Inspektion ausgegeben, schildert die Seniorin. 

    In der Folge habe sie davon gesprochen, dass der Sohn, dessen tatsächlicher Namen genannt wurde, einen schweren Unfall gehabt habe und gerade „im Universitätsklinikum Lohr“ notoperiert werde. 

    Der Seniorin war spätestens ab dem Moment klar, dass die Anruferin eine Betrügerin sein muss. Sie habe das Telefonat dennoch über etliche Minuten fortgeführt, um zu erfahren, was die „Polizistin“ noch alles erzählen würde, sagt die 80-Jährige. 

    Falsche Polizistin reagiert barsch

    Allerdings sei es trotz der Frage, was die Anruferin konkret wolle oder was zu tun sei, nicht zu einer Geldforderung gekommen. Stattdessen habe die „Polizistin“ auf Nachfragen etwa nach dem Geburtsdatum des Sohnes barsch reagiert und versucht, ein schlechtes Gewissen zu machen. Motto: Wie können Sie an solche Nebensächlichkeiten denken, wo ihr Sohn doch gerade notoperiert wird? Auf die Frage, wo der Sohn denn aktuell wohne, habe die vermeintliche Polizistin die Adresse genannt, an der tatsächlich die Seniorin und ihr Ehemann wohnen. 

    Der Ehemann selbst verfolgte das Telefonat als stiller Zuhörer – und rief per Handy den Sohn an, der nicht etwa auf dem Operationstisch lag, sondern seiner Arbeit nachging.

    Staatliche Vertreter verlangen keine Kautionen

    Der Schockanruferin muss irgendwann klar geworden sein, dass in diesem Fall kein Geld zu ergaunern ist. Als die Seniorin der „Polizistin“ nach etlichen Minuten sagte, dass sie das Telefon nun mal an ihren Gatten weiterreichen werde, brach die andere Seite den Anruf ab. Zurück blieb ein älteres Ehepaar, das der Schockanruferin zwar nicht auf den Leim gegangen war, aber doch einige Aufregungen durchlebt hatte. Die Polizei rät wie üblich bei derlei Betrugsmaschen, dass Angerufene sofort auflegen und die richtige Polizei alarmieren sollten. Weder verlangten staatliche Vertreter Kautionen, um eine Haftstrafe abzuwenden, etwa nach einem verschuldeten tödlichen Unfall, noch rufen die Ordnungshüter an, um Wertgegenstände vor etwaigen Einbrechern abzuholen und sicherzustellen.

    Sicherstes Zeichen, dass Betrüger anrufen, sei schon die Anzeige der Rufnummer „110“ im Display. Die richtige Polizei ruft niemals unter dieser Nummer an.

    Dringender Tipp: Angehörige sollten mit älteren Verwandten und Bekannten sprechen, damit diese nicht auf die Betrugsmasche hereinfallen.

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