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Lohr: Seit Haftbeginn des Intensivtäters: „Wie ein Aufatmen unter den Jugendlichen“

Lohr

Seit Haftbeginn des Intensivtäters: „Wie ein Aufatmen unter den Jugendlichen“

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    Diese Tankstelle in der Lohrer Jahnstraße hat ein 14-Jähriger überfallen. Er muss unter anderem dafür in Jugendhaft.
    Diese Tankstelle in der Lohrer Jahnstraße hat ein 14-Jähriger überfallen. Er muss unter anderem dafür in Jugendhaft. Foto: Monika Büdel

    Es war ein kurzer Prozess gegen den jungen Lohrer Intensivtäter. Ursprünglich waren vor dem Landgericht Würzburg zwei Verhandlungstage angesetzt, die Jugendkammer entschied aber schon nach einem Tag: Eineinhalb Jahre Jugendstrafe ohne Bewährung lautete das Urteil wegen versuchter, besonders schwerer räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung.

    Nach Angaben von Tobias Kostuch, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Würzburg, ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig. Eine Anfrage unserer Redaktion beim Verteidiger, ob er Rechtsmittel einlegen wird, blieb unbeantwortet.

    Überfall nach einer Minute beendet

    Wie der 14-Jährige den Richterspruch in nicht-öffentlicher Sitzung aufgenommen hat, ist nicht bekannt. Ein Zeuge schildert jedoch sein Verhalten im Prozess: „Vor Gericht kam nichts von ihm.“ Er habe völlig „abgebrüht“ gewirkt, sich nicht für seine Taten entschuldigt und die Betroffenen »keines Blickes gewürdigt«. 

    Bei dem Überfall auf eine Lohrer Tankstelle am zweiten Weihnachtsfeiertag 2024 ging er mit „krimineller Energie“ vor, wie es vor Gericht beschrieben wurde. Er blockierte zunächst die automatische Tür, betrat dann mit einem Messer bewaffnet den Innenraum. Als ein Mitarbeiter dies sah, deponierte er geistesgegenwärtig die gesamten Tageseinnahmen unter dem Tresen und teilte dem Jugendlichen mit, dass das Geld bereits im Tresor sei. Daraufhin habe der Täter nach nicht einmal einer Minute den Überfall beendet. Anschließend muss er seine Kleidung gewechselt haben, denn bei einer Polizeikontrolle kurz nach der Tat ergab sich keine Übereinstimmung mit den Aufnahmen der Videokamera.

    Situation im Ort hat sich entspannt

    Bei dem Mitarbeiter der Tankstelle blieben keine Folgeschäden zurück, er arbeitete bereits am folgenden Tag wieder. Anders sah es bei einem Jugendlichen aus, den der 14-Jährige wenige Tage zuvor auf dem Lohrer Weihnachtsmarkt geschlagen hatte, als er schon am Boden lag. Nach Informationen unseres Medienhauses suchte er zumindest einen Spezialisten wegen psychischer Folgeschäden auf. Er soll auf mögliche Schmerzensgeldforderungen verzichten. 

    Hört man sich in Lohr um, hat sich anscheinend die Situation bezüglich Jugendkriminalität und Vandalismus entspannt, seit der jetzt Verurteilte Anfang April in Untersuchungshaft musste. Ein Anwohner des Lohrer Jugendzentrums sagt: „Es ist definitiv ruhiger geworden.“ Eine Mutter ist ebenfalls froh: „Das war wie ein Aufatmen unter den Jugendlichen. Die sind plötzlich wieder draußen und treffen sich wieder im Dorf.“

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