„Der Zustand der Brücke ist seit Jahren konstant und hat sich nicht wesentlich verschlechtert. Die Zustandsnote beträgt weiterhin 3,8.“, dies erklärt Alexander Müller, Abteilungsleiter Konstruktiver Ingenieur- und Brückenbau am Staatlichen Bauamt Würzburg zur alten Lohrer Mainbrücke.
Schon am 27. Februar 2013 hatten Vertreter des Staatlichen Bauamts dem Stadtrat Lohrs ein Konzept für die Brückensanierung vorgestellt. Der Stadtrat stimmte damals mit 19:1 dem gezeigten Instandsetzungskonzept nebst Verkehrsführung während der Bauzeit zu.
Schiffsanprall bedenkenlos und sicher
Das abgestimmte Konzept wurde dann aufgrund der Schiffsstoßthematik nicht umgesetzt. Im Laufe der letzten Jahre folgten weitere Untersuchungen.
„Gegen Ende 2024 wurde durch einen bayerischen Prüfingenieur geprüft und bestätigt, dass die alte Mainbrücke Lohr einem Schiffsanprall bedenkenlos und sicher standhält“, teilt Alexander Müller mit. Der ursprüngliche Entwurf, der einen tiefgreifenden Eingriff in die Bausubstanz erforderte, sei somit „erfreulicherweise nicht mehr notwendig“.
2029 soll es losgehen
Der neue Entwurf müsse also dahingehend und aufgrund von geänderten Regelwerken überarbeitet werden. Erste Abstimmungen mit der Stadt Lohr, die das Brückenbauwerk nach der Instandsetzung in ihre Bau- und Unterhaltslast übernimmt, laufen bereits. Dies bestätigte auch Dieter Daus von der städtischen Pressestelle.
„Ab voraussichtlich 2029 soll mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen werden. Wir gehen momentan von einer Bauzeit von rund drei Jahren aus. Im Anschluss wird die Brücke an die Stadt Lohr übergeben“, lautet die aktuelle Prognose von Alexander Müller.
Erforderliche Reparaturen gemacht
Zur Sicherung der Schäden an der Brücke gab es in den letzten Jahren fortlaufend kleinere Sicherungsmaßnahmen wie beispielsweise das Anbringen von Netzen an den Brückenkappen oder den Austausch beschädigter Bordsteine. „Grundsätzlich werden alle erforderlichen Reparaturarbeiten durchgeführt, um auch weiterhin die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, so Müller.
Im August 2018 wurde für die Lohrer Mainbrücke die Zustandsnote mit 3,8 (»ungenügender Zustand«) angegeben. Seitdem gab es zwei weitere Bauwerksprüfungen an der alten Mainbrücke. Der Turnus einer Hauptprüfung beträgt normalerweise sechs Jahre. Aufgrund des Zustandes der alten Mainbrücke Lohr war die Hauptprüfung alle drei Jahre. Ihre Zustandsnote wird weiterhin mit 3,8 (»ungenügender Zustand«) angegeben - und das auf einer Skala, die nur bis 4 reicht. Vor einigen Jahren war die alte Mainbrücke in Lohr unter allen knapp 500 Brücken im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamts als die schlechteste eingestuft worden.
Im Vergleich zur Mainbrücke Marktheidenfeld nautisch günstiger
Die Mainbrücke wurde auch auf „Schiffsstoßsicherheit“ überprüft und als schiffsstoßsicher eingestuft. Demnach sind keine weiteren Maßnahmen zur Sicherung des Bauwerkes gegen Schiffsanprall notwendig. „Im Vergleich zur Mainbrücke Marktheidenfeld sind laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes die nautischen Verhältnisse in Lohr deutlich günstiger. Daher ist es bei dieser Brücke auch nicht erforderlich, das Lichtraumprofil (Breite, Höhe) durch Entnahme eines Brückenpfeilers zu vergrößern“, so Müller.
Momentan arbeite seine Abteilung mit Hochdruck daran die Planung der Instandsetzung der alten Mainbrücke Lohr an ein geeignetes Ingenieurbüro zu vergeben. Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits. Aufgrund des Leistungsumfangs müsse die Planung allerdings EU-weit ausgeschrieben werden.
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