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Main-Spessart: Versorgung im Alter: Bernd Rützel diskutiert mit Experten

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Versorgung im Alter: Bernd Rützel diskutiert mit Experten

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    Über zwei Dutzend Interessierte diskutierten mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel und Fachleuten zum Thema „Versorgung im Alter“.
    Über zwei Dutzend Interessierte diskutierten mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel und Fachleuten zum Thema „Versorgung im Alter“. Foto: Florian Sauer

    Die Versorgung für das Alter frühzeitig zu regeln, sei das A und O, um nachher nicht mit leeren Händen dazustehen. Darauf machte der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel in einer von ihm organisierten Gesprächsrunde mit Fachleuten aus der Region aufmerksam, wie eine Pressemitteilung vom Büro des Bundestagsabgeordneten informiert. Über zwei Dutzend Interessierte waren in sein Wahlkreisbüro in der Obertorstraße Gemünden gekommen, um zuzuhören und mitzudiskutieren.

    Idee der Wiedereinführung einer Gemeindeschwester

    Viele Impulse lieferten die Fachleute in der Runde. Christiane Ritschel vom mobilen Pflegedienst Bergmann-Ritschel aus Langenprozelten plädierte beispielsweise für die Wiedereinführung einer Gemeindeschwester - also einer ausgebildeten Person, die im Notfall helfen kann und darf, und einspringt, wo noch kein Pflegedienst die Betreuung ausführt. Am Beispiel „Kathederwechsel“ veranschaulichte Ritschel, dass es schon jetzt durchaus so sei, dass die Kapazitäten der Sozialstationen ausgeschöpft seien. Die Folge: Die Betroffenen müssen zum Kathederwechsel nach Würzburg, sofern es in der betreffenden Gemeinde nicht Ehrenamtliche gibt, die den Wechsel ausführen können und dürfen, so wie es Ritschel beispielsweise tue.

    Solch eine Gemeindeschwester könne bei der Stadt oder beim Klinikum angestellt sein, vergleichbar etwa mit einem Feuerwehrmann, der im Bauhof arbeite. Ein grundlegendes Problem im Pflegebereich sei, dass Kompetenzen nur mit extremen Hürden zuerkannt würden, was unter anderem mit Haftungsfragen zusammenhänge, so Alexander Martin: „Man braucht schon fast einen akademischen Grad, um bestimmte Sachen machen zu dürfen.“

    Allgemeinärztin Rubenbauer für ein soziales Pflichtjahr

    In diesem Zusammenhang sprach sich die Allgemeinärztin Manuela Rubenbauer für ein soziales Pflichtjahr aus. Ein Zivi entlaste die Fachkräfte an anderer Stelle, begeistere sich im Laufe seines Dienstes vielleicht für einen sozialen Beruf und: „Beim Zivildienst oder auch bei der Bundeswehr kamen Jugendliche aus allen Schichten zusammen“, was durchaus dafür hilfreich gewesen sei ein Gespür und Empathie für die Lage anderer zu entwickeln.

    Das Thema „Wohnen im Alter“ brachte Pastoralreferent Thorsten Kapperer zur Sprache. So erlebe er es, dass es vielen Menschen ein großer Wunsch sei, bis zuletzt zu Hause zu bleiben – auch wenn die Kinder längst ganz woanders lebten. Mit Seniorenkreisen versuche die Kirche ein soziales Miteinander aufrecht zu erhalten und Struktur im Alltag zu geben. Gleichwohl seien pflegende Angehörige enorm unter Druck, warf Pastoralreferentin Edith Fecher ein, indem sie sich zwischen Kinderbetreuung und Kümmern um ihre pflegebedürftigen Eltern aufrieben.

    Seniorenwohngemeinschaften sind ein guter Ansatz

    Tagespflegeeinrichtungen seien hier eine gute Entlastung, hob Rubenbauer hervor. Nötig wäre aber auch eine Nachtpflege, damit die Angehörigen wieder einmal nachts ruhig schlafen könnten. Ein guter Ansatz sei die Seniorenwohngemeinschaften (WGs), so Christof Bergmann, dessen Unternehmen zwei solcher Einrichtungen in Heßdorf und Seifriedsburg führt. Auch hier gelte: Frühzeitig Gedanken machen, Verbündete suchen und eine WG „gründen“.

    Weitere Ideen, wie „Wohnen für Hilfe“, aber auch Hindernisse, wie Bürokratie und ausufernde Dokumentationspflichten, wurden diskutiert. Rützel versprach, er werde alle genannten Punkte mit nach Berlin nehmen und in den Fachausschüssen adressieren, heißt es in der Mitteilung abschließend. (luc)

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