Auf Initiative des früheren Bürgermeisters Reinhold H. Möller besuchten Staatsminister a.D. Eberhard Sinner und der damalige Präsident der Flurbereinigungsdirektion Würzburg Rolf Richter den Weinort Retzstadt. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des früheren Bürgermeisters.
Beide hatten – wie Möller eingangs erinnerte – erheblichen Anteil an der kommunalen Entwicklung der Winzergemeinde, insbesondere bei der Dorferneuerung und dem EXPO-Projekt Teledorf Retzstadt im Jahr 2000. Elmar Nun (Vorsitzender der Kolpingfamilie) hatte den Termin und eine Zusammenkunft mit einigen Verantwortlichen aus der Zeit um die Jahrtausendwende organisiert.
Zunächst machten die Gäste einen Besuch im Dorfladen. Die Ko-Geschäftsführerin, Verena Körner-Wycisk, begrüßte die Gruppe und gab einen Einblick in die Entstehung des Modells der „Neuen Mitte“ in Retzstadt. Mit anerkennenden Worten für das gelungene Beispiel verabschiedeten sich dort die Besucher und diskutierten dann im größeren Kreis im Ratskeller Erfolge und Misserfolge der Politik im und für den ländlichen Raum.
Eberhard Sinner und Rolf Richter lobten in diesem Zusammenhang den Mut für rechtzeitige Weichenstellungen, der seit einigen Jahrzehnten von Retzstadt beispielhaft bewiesen worden sei. Jüngste Berichte sprechen von einer regelrechten Stadtflucht und bewiesen, dass die Nutzung neuer Technologien in vielen Lebensbereichen den ländlichen Raum attraktiver machen würden.
Rolf Richter erinnerte an die erste Teleweinprobe der Welt im Jahr 1996 mit der ISDN-Technologie, die in Verbindung mit der Cebit in Hannover und dem Maritim-Hotel in Würzburg stattfand. Sie war damals im Retzstadter Ratskeller angesagt worden. Heute gehe es in der Weiterentwicklung der Informationstechnik um Digitalisierung bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI). Die Anwendung technischer Werkzeuge hänge nicht mehr von der günstigen Verkehrslage oder großen Fabriken ab, sondern von Glasfaser und Übertragungsraten. Wenn heute bereits von Stadtflucht berichtet werde, dann sei das eine Folge der Telearbeit. Es sei Aufgabe der Kommunalpolitik, diese zu gestalten. (acon)
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