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Wolfsmünster/Weickersgrüben: Über 250 Gläubige feierten Gottesdienst auf dem Sodenberg

Wolfsmünster/Weickersgrüben

Über 250 Gläubige feierten Gottesdienst auf dem Sodenberg

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    Pfarrer Johanne Werst hält die Predigt oberhalb der Sodenbergkapelle.
    Pfarrer Johanne Werst hält die Predigt oberhalb der Sodenbergkapelle. Foto: Wolfgang Schelbert

    Zum traditionellen Gottesdienst an Pfingstmontag an der Sodenbergkapelle trafen sich mehr als 250 Gläubige. Unter den Klängen der Musikkapelle Wolfsmünster und Musikerinnen und Musikern aus der gesamten Umgebung hielten die Pfarrer Thomas Schweizer und Johannes Werst den ökumenischen Gottesdienst vor der Kapelle auf dem 481 Meter hohen Sodenberg. Pfarrer Johannes Werst hielt die Predigt und ging darin auf das Bestreben der Politik ein, Feiertage zur Verbesserung der Bruttoinlandsproduktion abzuschaffen. Er betonte: „Gerade der Pfingstmontag hat da seine Berechtigung. Für die Apostel war Pfingsten ein Neuanfang, eine totale Veränderung ihrer geistigen Haltung. So darf für uns Christen nach einem Pfingstsonntag auch die Veränderung spürbar werden, wenn nach einem normalen Wochenablauf mit dem Sonntag nicht der gewöhnliche Alltag folgt, sondern es einen Montag mit der Inspiration des Heiligen Geistes gibt, der uns zur Versöhnung aufruft und uns Brücken bauen lässt.“ Die Organisation hatte die Pfarrgemeinde Wolfsmünster, den Zugang ermöglichte Alfred Freiherr von Thüngen auf seinem Privatbesitz am Sodenberg. Seit mehr als 275 Jahren wird am Pfingstmontag ein Gottesdienst am Kreuz der ehemaligen Grablege der Freiherrn von Thüngen abgehalten. Es ist einer der letzten Bräuche um den Sodenberg. Pater Dominik Lutz weist in seinem Buch „Ochsenthal und seine Geschichte“ nach, dass an dem Kreuz seit 1750 fromme Verehrungen stattfinden. Das Sodenbergkreuz wurde 1515 durch Philipp von Thüngen neben dem Schloss Kilianstein errichtet. „Das Kruzifix auf dem Sodenberg, ‚s Kräuz‘, wird Gegenstand frommer Verehrung, Wallfahrer kommen, Wunder werden bezeugt, man erwägt den Bau einer Kapelle“, schreibt der Geistliche und führt Quellen dazu an. Der Höhepunkt der Wallfahrtsverehrung lag in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und durch Spenden und Opfergelder konnte verarmten Familien mit zinsgünstigen Krediten aus ihrer Not oder Dörfern und Städten bei Katastrophen geholfen werden. Durch die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg ihrer Mittel beraubt, hörte die „Kreuzpflege Sodenberg“ im Jahre 1923 auf zu bestehen.

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