Ein Handwerker baut Rollokästen oder Fenster ein oder aus - und landet auf der Intensivstation einer Spezialklinik in Würzburg. Wie kann das sein? Sein Freund Michael Lunz ist sich sicher: Thomas Griebel, bekannt als „Tom Tom“, muss mit giftigen Stoffen in Kontakt geraten sein.
Passiert ist das am Freitag oder am Samstag. In der Nacht auf Sonntag bekam er starke Rückenschmerzen und litt unter Atemnot. Seine Familie rief den Notarzt, Griebel kam ins Krankenhaus. Dort wurde sein Zustand schnell schlechter. Laut Lunz hatte er wohl Wasser in der Lunge. Auf jeden Fall wurde er ins künstliche Koma versetzt und schließlich nach Würzburg verlegt.
Zustand ist stabil
„Mittlerweile ist sein Zustand stabil, aber er ist immer noch in Lebensgefahr“, sagt sein Freund am Donnerstagvormittag. Das Breitband-Antibiotikum scheine zu wirken, die Entzündungswerte gingen zurück. Bis zum Abend sollten noch Ergebnisse weiterer Tests kommen. Dann werde entschieden, ob die Herz-Lungen-Maschine abgeschaltet wird, weil er wieder selbst atmen kann. Lunz spricht von einer ersten positiven Tendenz.
Aber was hat die Gesundheitsprobleme ausgelöst? Die Suche danach hat bisher zu nichts geführt: „Wir drehen uns seit Tagen im Kreis“, sagt der Freund. Er vermutet, dass Griebel bei seiner Arbeit mit etwas Giftigem in Kontakt gekommen sein muss. Der Handwerker sei am Samstagnachmittag noch auf der Kirchweih in Wattendorf gewesen. Dort habe er erzählt, dass er aus Roth komme. Ob er aber dort gearbeitet hat oder vorher noch woanders war, lasse sich nicht mehr nachvollziehen. Der 38-Jährige hatte ein Kleingewerbe angemeldet und nebenberuflich Aufträge angenommen, die er oft nur auf einem Zettel notiert hatte. „Wir haben sein ganzes Auto durchsucht, aber nichts gefunden. Mittlerweile bin ich echt überfragt.“ Es müsse aber dort in der Gegend gewesen sein, weil er von einem Bekannten in seinem Kleintransporter gesehen wurde: „Sie haben sich noch gegenseitig gegrüßt.“
Zahlreiche Reaktionen
Lunz hat in den Sozialen Medien einen Aufruf gestartet in der Hoffnung, so herauszufinden, auf welcher Baustelle Griebel gearbeitet hat. Der Kümmersreuther trug rote Arbeitskleidung - Hose und Weste - und war mit einem VW Crafter unterwegs, Kennzeichen: LIF-TG 26. Ob auf Facebook oder WhatsApp: Der Aufruf wird auch kräftig geteilt. Zahlreiche Tipps seien mittlerweile bei ihm gegangen, erzählt Lunz, auch von Sachverständigen, die ihre Erfahrungen mit toxischen Stoffen weitergegeben haben. Aber die Auftraggeber des Handwerkers haben sich nicht gemeldet, und ein anderer Hinweis, der zu ihnen geführt hätte, ist auch nicht eingegangen.
Die Anteilnahme ist auch Tage später noch groß. „Ich bin nur noch mit Headset unterwegs, weil so viele Anrufe reinkommen“, sagt Michael Lunz. Thomas Griebel ist bekannt in Kümmersreuth und darüber hinaus, engagiert sich bei der Feuerwehr und in der Jagdgenossenschaft. Die Menschen wollen wissen, wie es ihm geht. Seinem Freund ist es aber ganz wichtig, sich bei allen zu bedanken, die sich bei ihm gemeldet haben oder es noch tun. Und wem doch noch etwas einfällt, was helfen könnte: Michael Lunz ist weiterhin über Tel. 0170-5631178 erreichbar.
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