Seit Jahren treffen sich einmal im Monat die Langheimer Damen im Klosterhof zu einem „Kaffeeklatsch“. Er dient zum Austausch von Neuigkeiten und zum näher Kennenlernen.
Meine Frau, 85 Jahre, im Rollstuhl, meine Nachbarin 89 Jahre, kann nur noch wenige Schritte am Stock laufen, habe ich regelmäßig mit meinem Auto zu diesem Treffen hingebracht. Der Klosterhof ist etwa einen Kilometer entfernt. Bis vor kurzem war das kein Problem. Für das Hinbringen und wieder abholen sind vier Kilometer zurückzulegen. Da wir auf das Auto angewiesen sind, muss ich jetzt über Lichtenfels-Grundfeld-Vierzehnheiligen-Oberlangheim nach Klosterlangheim fahren. Das sind geschätzte 70 Kilometer hin und zurück. Meine Frauen haben gemeint: das ist es nicht Wert und haben auf die Teilnahme schweren Herzens verzichtet.
Warum müssen wir uns das gefallen lassen?
Mitten in Klosterlangheim hat man die Straße und den Gehweg weggerissen. Ein Vorbeikommen an der Baustelle ist schon für Fußgänger schwierig. Die Baufirma ist seit geraumer Zeit verschwunden. Still ruht die Baugrube! Die Aussichten steigen von Tag zu Tag, dass die Baustelle den Winter über dauert. Man könnte zumindest den Bewohnern entgegenkommen, indem man den nahe um Langheim herum gebauten Flurbereinigungsweg für PKW frei geben würde. Außerdem gibt es gut für den Schwerlastverkehr (Langholzfuhrwerke) ausgebaute Forststraßen um Langheim herum, die man für die Bauzeit freigeben könnte. Das wäre besonders hilfreich für die Eltern, die Ihre Kinder zum Kindergarten bringen müssen. Täglich beobachte ich, wie sich nicht besonders starke Frauen sich abplagen. Sie schieben ihre kleinen Kinder, manchmal mehrere, im Fahrradanhänger den Berg hinauf, weil sie Ihre Autos vor der Baustelle stehen lassen müssen.
Aber Forststraßen dürfen nur Privilegierte nutzen. Dass man dem Bürger, der den Ausbau dieser Wege mit seinen Steuermitteln bezahlt hat, einmal etwas entgegenkommt, ist ausgeschlossen. Mich wundert es nicht, wenn in vielen Leuten das Gefühl hochkommt: „Die da oben machen mit uns sowieso, was sie wollen“. Die Folge ist, dass andere das Nutzen mit dem Argument: „Wenn ihr mich wählt, dann ändern wird das!“ Ändern werden sie zwar nichts, aber Werbung treiben sie damit. Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange wir auf ein Entgegenkommen unserer Staatsdiener in den Ämtern warten müssen. Vielleicht geht´s auch mal weiter mit den Bauarbeiten in Klosterlangheim.
Volkhart Zimmermann, Klosterlangheim
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