Der Fotograf Peter Müller des Lichtenfelser Foto Clubs war sehr erfreut, als er eine Raupe des Schwalbenschwanzes in seinem Garten entdeckte. Sie befand sich mehrere Tage auf einem Dillstrauch, um sich die nötigen Kraftreserven für die Verpuppungs-Phase anzufressen. In dieser Zeit gelangen dem Fotografen beeindruckende Komplett- und Porträtaufnahmen der Raupe.
Eine dieser Aufnahmen reichte er zum internen Fotowettbewerb ein und diese wurde von der Jury des Lichtenfelser Foto Clubs zum Bild des Monats August gekürt.
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist ein Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae) und ist in Deutschland eine besonders geschützte Art. Dieser majestätische Großfalter zählt zu den schönsten europäischen Tagfaltern und ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 8,6 Zentimeter neben dem Segelfalter einer der größten Tagfalter im deutschsprachigen Raum sowie einer der größten Schmetterlinge Mitteleuropas.
Insgesamt gibt es jährlich von ihm zwei bis drei Generationen, wobei die erste Generation bereits Ende April und die dritte Generation in warmen Regionen auch noch im September anzutreffen ist. Die erste Generation eines Jahres ist gelb und schwarz gemustert und hat eine blaue Binde mit roten Augenflecken an der Innenseite der Hinterflügel. An diesen Hinterflügeln stehen kurze, schwarz gefärbte „Schwänzchen“ ab. Bei den weiteren Generationen eines Jahres sind die Flügelfarben sogar etwas kräftiger ausgebildet.
Ein gefräßiger Gartenbewohner
Der Lebensraum der gefräßigen Raupen befindet sich vor allem in Biotopen und naturnahen Gärten, in denen Doldengewächse (Möhren, Dill, Fenchel, Pastinak, usw.) angebaut werden. Hier legen die weiblichen Schmetterlinge ihre Eier einzeln ab, um für eine ausreichende Nahrung der Raupen zu sorgen. Die unbehaarten Raupen des Schwalbenschwanzes werden etwa 45 Millimeter lang.
Die Raupen verpuppen sich zu grünen oder braungrauen Gürtelpuppen und verbringen im Frühjahr und Sommer bis zum Schlüpfen als Schmetterling eine Puppenruhe von zwölf bis 19 Tagen. Findet die Verpuppung erst ab Mitte August, also bei Tageslängen von unter 15 Stunden statt, legen die verpuppten Raupen eine „Diapause“ ein und überwintern als Puppe um im nächsten Frühjahr zu schlüpfen.
Naturnahe Gärten als Lebensraum
Zum Erhalt des Fortbestehens des „Schönen Ritters“, wie Kenner den Schwalbenschwanz nennen, ist es äußerst wichtig, dass vermehrt auf Vielfalt in den Gärten (Biodiversität) gesetzt und auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet wird. Ebenso sollte man die Pflanzen, die der Schwalbenschwanz zu seiner Ernährung bevorzugt, nicht in den „Herbstputz“ des Gartens mit einbeziehen, da sich in diesen womöglich verpuppte Raupen zum Überwintern befinden. (Peter Müller)
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