Noch bis Ende Oktober sammelt die Stadt Gießen über eine Beteiligungsplattform Vorschläge für neue Ampelmännchen. Die Ideensammlung endet zum Monatsende, anschließend beginne der Magistrat mit Auswertung und Auswahl, teilte eine Stadtsprecherin auf Anfrage mit.
Dabei soll auch die Beliebtheit der eingegangenen Motive anhand der Zahl der Likes berücksichtigt werden. Auf dieser Grundlage will die Stadt ein Umsetzungskonzept erarbeiten und ausgewählte Motive an Fußgängerampeln entlang des Anlagenrings installieren.
Vorangegangen war ein entsprechender Beschluss der Stadtverordnetenversammlung. Über die Plattform können die Vorschläge eingereicht, bewertet und kommentiert werden. Bis Mittwoch lagen 57 Beiträge, 38 Kommentare und 269 Bewertungen vor.
Bereits im Gespräch war, dass die Gießener Symbolfigur «Schlammbeiser» mehrere Ampeln zieren soll. Der Begriff leitet sich nach Angaben der Mittelhessischen Wasserbetriebe vom «Schlemb-Eiser» ab - eine alte Bezeichnung für Kanalarbeiter. Diese waren in Gießen besonders wichtig, da die Stadt auf feuchtem, von Bächen und Rinnsalen durchzogenem Boden gegründet wurde.
«Schlammbeiser», «Elefantenklo» und «Die Drei Schwätzer»
Tatsächlich finden sich verschiedene Schlammbeiser-Varianten unter den eingereichten Ideen. Auch Anspielungen auf Gießens Wahrzeichen, die zentrale Fußgängerbrücke «Elefantenklo», fehlen natürlich nicht. So heimste ein ballspielender Elefant, der auch Bezug nimmt auf die Basketball-Tradition Gießens, bis Mittwoch ganze 40 Likes ein und damit die meisten positiven Bewertungen aller Vorschläge. Unter den eingereichten Ideen finden sich zudem Motive, die «Die Drei Schwätzer» aufgreifen - eine Bronzeskulptur aus drei lebensgroßen Figuren, die in der Gießener Fußgängerzone Seltersweg zu finden ist.
Wie viele Ampeln umgestaltet werden, ist noch offen – ebenso die Kosten. Ziel sei eine sympathische, augenzwinkernde Werbeaktion für die Stadt.
Welche Vorschläge umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. «Ein Ampelmotiv muss so eindeutig gestaltet sein, dass es für jede Person klar verständlich und deutlich zu erkennen ist», erklärte die Stadt. Es müsse klar unterscheidbar sein, ob das Ampelmotiv «Stehen» oder «Gehen» bedeute. Erfahrungen anderer Städte zeigten, dass meist nur menschenähnliche Motive zulässig seien.
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