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Natürlich soll eine Veggie-Wurst Wurst heißen.

Kommentar

Eine Veggie-Wurst ist eine Wurst

Stefan Stahl
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    Veggie-Trend: In Supermärkten gibt es immer mehr vegane Produkte.
    Veggie-Trend: In Supermärkten gibt es immer mehr vegane Produkte. Foto: dpa

    Selbst die Revolutionärin Rosa Luxemburg kam zu dem Schluss: „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“ Übertragen auf die Konsumwelt heißt das: „Freiheit ist immer Freiheit der Andersessenden.“ Wenn also anders als Food-Influencer Markus Söder Konsumentinnen und Konsumenten ihr Glück nicht im Verzehr von Bratwürsten und Kebab finden, sondern Veggie-Würste oder Soja-Schnitzel bevorzugen, ist das keiner Rede wert. Es sollte allen also wurscht sein, wer eine aus tierischen oder pflanzlichen Produkten bestehende Currywurst verspeist, schließlich geht es bei dem nebensächlichen Thema nicht um die Wurst.

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    16 Kommentare
    Klaus Grohs

    Es wird wiederholt argumentiert, dass diese Fleischbegriffe für Vegetarisches und Veganes aus der Lebenswirklichkeit des gemeinen Sprachvolkes entstanden sei. Und nun sollen die Namen von oben her verboten werden. Dem ist mitnichten so. Diese Begriffe stammen aus der Nahrungsmittelindustrie und wurden dem potentiellen Kunden vorgegeben, mit der klaren Absicht zu Fleischprodukten zu assoziieren. Teilweise wird sogar auch ein Fleischgeschmack simuliert. Die neue Verordnung dient der Begriffsklarheit und das ist gut so. Die Produktnamenschöpfer sollten sich wunderbare neue Namen ausdenken, die im besten Falle sogar zur Umsatzsteigerung führen. Zusatz: Das Beispiel Sonnenmilch ist originell aber daneben. Es handelt sich nicht um ein Nahrungsmittel.

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    Martin Heberlein

    Da Leberwurst in der Regel ja auch nicht aus Leber hergestellt wird, bin ich dafür, diesen Begriff sofort zu verbieten. Da sollten sich Bauern und Metzger einen wunderbaren neuen Namen ausdenken.

    Hans-Martin Hoffmann

    "Dass ihr am Ende das Europa-Parlament mehrheitlich gefolgt ist, wirft die Frage auf, wie die Abgeordneten die Bürgerinnen und Bürger in Europa einschätzen" - für mich ein weiteres Indiz, wie lebensfremd die politische Kaste offenbar allerorten (geworden) ist. Da gibt es z. B. die "Drei-Säle-Fraktion" (Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal), die nie irgendwelche Berufserfahrung gesammelt hat, Personen, die nicht einmal eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und andere, die anscheinend längst vergessen haben, was die "Regierten" wirklich umtreibt (bzw. sich von anderen einreden lassen, was jetzt richtig und wichtig wäre). Ich habe echt keine Ahnung, wohin uns das bringen wird, wenn es keine ("vernünftigen") Mindestanforderungen für das Mitmachen in der "Großen Politik" gibt, aber sicher scheint mir - vor dem Hintergrund der "Parkinsonschen Gesetze" - eines: zu nichts Gutem.

    Georg Wohlfart-Mitznegg

    "Was am Anfang des Verdauungsprozesses verspeisst wird ist unerheblich, weils am Ende doch ne Wurst wird". Damit ist die Wichtigkeit dieser Thematik dann auch hinreichend gewürdigt.

    Dietmar Eberth

    "In der ARD hatte Merz zuvor gesagt: „Ein Auto ist ein Auto. Ein Auto ist nicht elektrisch.“ "... Änderungsantrag mehrere Begriffe eingebracht worden. Dazu zählen „Auto“, „SUV“, „Kombi“, „Coupé“ und „Cabrio“. Sie sollen künftig Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vorbehalten sein." https://www.wiwo.de/politik/europa/das-auto-ist-wurst-das-eu-parlament-kaempft-fuers-echte-auto/100161635.html

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    Andreas Gerner

    Am Ende Ihres verlinkten Klamauk-Artikel: "Dieser Artikel ist eine Glosse. Dabei handelt es sich um ein journalistisches Ersatzprodukt, das statt üblicher journalistischer Inhalte – also Fakten – ironisch gemeinte Fake-News erhält. Ob es sich dann noch um Journalismus handelt oder eine andere Bezeichnung gefunden werden muss, soll demnächst durch das EU-Parlament geregelt werden."

    Dietmar Eberth

    Sie haben es erkannt, das ganze Thema ist Klamauk. U. a. genau wegen solcher Entscheidungen des Europaparlaments halten sehr viele in Deutschland die EU für überteuert und nutzlos. EU-weite Umfrage: "Rund 80 % der befragten EU-Bürger sind der Ansicht, dass traditionelle Fleischbegriffe für pflanzliche Alternativen zulässig sein sollten – sofern diese klar als vegan oder vegetarisch gekennzeichnet sind. Das ist derzeit der Fall. Es handelt sich also nicht um eine Frage des Verbraucherschutzes, sondern – so muss man es deutlich sagen – um den Versuch einer Marktabschottung zugunsten der traditionellen Fleischindustrie." https://www.beuc.eu/sites/default/files/publications/BEUC-X-2025-001_Unwrapping_veggie_burgers.pdf

    Andreas Gerner

    Bei Umfragen, wo nicht ersichtlich ist, welche Organisation die durchgeführt hat, nach welchen Methoden (Straße, Telefon, Zufallsauswahl), wie viele Antworten ausgewertet wurden usw sollten Sie vorsichtig sein. Es gibt auch reihenweise Umfragen, wonach Konsumenten mehrheitlich auf Bio, Regionalität, Saisonalität uvm achten. Oder auch Mehrheiten schon mindestens Flexitarier sind. Die Verkaufszahlen zeigen dann ein deutlich anderes Bild. Soll jetzt nicht heißen, dass die Umfragen frisiert sind, sondern häufig Leute ihr Kauf- und Verzehrverhalten nicht selten ganz anders beschreiben, als es ist. - - - - - - - - - "Marktabschottung" ? Nicht übertreiben bitte. Weder wird verboten, die Erzeugnisse herzustellen, noch diese zu verkaufen. Es wird nur (endlich) verboten, mit unehrlichen oder irreführenden Begriffen zu tricksen. "Veganes Brathähnchen" oder "Veganes Fischstäbchen" usw ist nunmal gelogen. Das haben gute Produkte halt wirklich nicht nötig.

    Martin Deeg

    ....."wirft die Frage auf, wie die Abgeordneten die Bürgerinnen und Bürger in Europa einschätzen.".....Da Menschen ja bekanntlich gerne von sich selbst auf andere schließen, passt es doch ins Bild, dass die Operation "Fleisch-Wurst" von sog. "Konservativen" inszeniert wurde, die ja bekanntlich nicht ganz so "flexibel" sind, wie zahlreiche Studien belegen.

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    Andreas Gerner

    Die Abgeordenten handelten in diesem Fall im Sinne der klaren Bürgermehrheit. Siehe verlinkten Mainpost Inhalt über die Repräsentative YouGov-Umfrage im anderen Kommentar.

    Martin Deeg

    Sind Sie sicher? War es nicht die Burgermehrheit?

    Andreas Gerner

    Herr Stahl sieht das offenbar anders, als die Bevölkerung! Wie Mainpost selbst berichtet https://www.mainpost.de/wirtschaft/vegetarische-lebensmittel-darf-ein-schnitzel-aus-soja-sein-112009956 , gibt es bereits repräsentative Umfragen dazu: "Wie denken Verbraucher darüber? Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte rund 4.200 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland REPRÄSENTATIV. Jeder Zweite (50 Prozent) findet, dass Bezeichnungen wie Schnitzel oder Wurst ausschließlich für tierische Produkte verwendet werden dürfen und pflanzliche Alternativen andere Namen tragen müssen. 28 Prozent lehnen dies ab, 21 Prozent machten keine Angabe." - - - - - Repräsentativ erhoben also wesentlich mehr Zustimmung, als Ablehnung zu der längst überfälligen Entscheidung. Das hätte man auch in diesem Format trotz einseitiger eigener Meinung so transparent erwähnen können. - - - - - Was bitte ist falsch an mehr Ehrlichkeit und Transparenz wenigstens beim Essen (wenn schon nicht im Journalismus) ?

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    Dietmar Eberth

    Auch interessant: Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, dass sich das Europäische Parlament mit der Frage befasst, ob Bezeichnungen wie ‚Wurst‘, ‚Burger‘ oder ‚Schnitzel‘ für pflanzliche Produkte genutzt werden dürfen? Unwichtig: 67 Prozent

    Andreas Gerner

    Das ist nicht relevant und resultiert allein aus der Fragestellung. Die Antwort war angesichts des Verbrauchsunterschieds (1,5kg "Alternativen" vs. 53,1kg Fleischprodukte) und der gefühlten Ferne Brüssels absehbar. - - - - - - - Wird konkret gefragt (und repräsentativ ausgewertet), was die Bürger wollen, wollen sie bei der Kennzeichnung des Essens Klarheit und Transparenz und keine Täuschung.

    Martin Deeg

    ....."resultiert allein aus der Fragestellung.".....Ach. Woraus resultieren Ihrer Meinung nach die von Ihnen hier inflationär "hervorgehobenen" Antworten? Wenn ich gefragt werde, ob ich der Meinung bin, dass eine Wurst eine Wurst ist, sag ich auch "Ja". Lesetip: "Herr Lehmann" von Sven Regener.

    Andreas Gerner

    Man versteht die Notwenigkeit vielleicht eher am Beispiel Honig: Weil es billiger ist, irgendeinen Sirup (welcher nie eine Biene gesehen hat), statt echten Bienenhonig zu verwenden, ist "Honig", den man bei den Discountern aber auch Supermärkten bekommt, leider häufig damit gestreckt, aber das nicht deklariert. Sie sehen auf der Packung nur "Honig" (oft mit dem Herkunftszusatz "Aus EU- und nicht-EU- Ländern", der nun wirklich gar nichts sagt). Der Verbraucher wird da getäuscht. - - - - - - - Noch ist das bei den veganen "Fleischalternativen" nicht/selten der Fall, weil die sich ja als vegane Alternativen zumeist höherpreisiger verkaufen lassen. Wo aber bereits die Erzeugung billiger ist, als das Original (Beispiel Analogkäse) wird ohne klare Regeln munter untergejubelt. Und das ist NICHT TRANSPARENT. Die Verbraucher werden getäuscht. Folglich war die Entscheidung absolut richtig. Klar gäbe es dringenderes und wichtigeres, aber das darf kein Argument sein, ob eine Entscheidung gut war!

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