Während die Menschen in Bayern aktuell etwas Sonnenschein und angenehme Temperaturen genießen können, kommt mit jedem Tag der Winter näher. Laut Prognosen müssen sich die Menschen in Deutschland auf eisige Temperaturen einstellen. Doch diese Vorhersagen sind unter Meteorologen umstritten.
Die Ursache für extrem kaltes Wetter in diesem Winter soll laut einem Artikel von The Weather Channel ein schwacher Polarwirbel sein. Durch ihn soll häufiger arktische Kälte nach Deutschland kommen. Wenn der Polarwirbel stark ist, gibt es mildes Westwind-Wetter im Winter, heißt es in dem Artikel, weil die arktische Kaltluft über dem Nordpol gehalten wird. Weil aber der Polarwirbel wirklich schwach ausgeprägt ist, könnte es schon im Dezember einen ersten kalten Wetterabschnitt geben. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass diese Prognose noch sehr spekulativ ist.
Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Kälteeinbrüche durch schwache Polarwirbel
Dass diese Modelle eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Kälteeinbrüche zeigen, aber keine Garantie für extreme Bedingungen liefern, sagen zwei Fachmeteorologen im Gespräch mit der Bild.
„Die beginnende La-Niña-Phase und ein zerzauster Polarwirbel erhöhen die Chance auf einen kälteren Winter in Europa“, sagt Meteorologe Karsten Brandt von Donnerwetter.de gegenüber der Bild. „Allerdings ist das keine Prognose, sondern eher eine Abschätzung eines möglichen Szenarios. Es könnte dieses Jahr auch winterliche Phasen geben, die Wahrscheinlichkeit steigt, besonders für Dezember und Januar. Sicher ist dies aber nicht. Nur der Polarwirbel reicht nicht aus, aber der Übergang in die La-Niña-Phase könnte passen.“
Meteorologe Dominik Jung: „Eine unterhaltsame meteorologische Märchenstunde“
La-Niña (spanisch für das Mädchen) ist ein Wetterphänomen, das laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in Europa vor allem eine Tendenz zu niedrigeren Temperaturen und häufigeren Schneefällen zeigt.
„Der Mythos, dass der Polarwirbel den Winter eisiger macht, ist eine unterhaltsame meteorologische Märchenstunde“, sagt Meteorologe Dominik Jung von Wetter.net gegenüber Bild. „Reine Erfindung. Wer jetzt schon von Extremwintern spricht, betreibt mehr Stimmungsmache als Meteorologie.“
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