Mit dem Premiumwanderweg „Der Hochrhöner“ haben die Rhöner Tourismusverbände im Herbst 2006 ein neues Kapitel zum Thema Qualitätswandern aufgeschlagen. Der rund 180 Kilometer lange Wanderweg, der als erst fünfter Weitwanderweg in der Bundesrepublik die Auszeichnung „Premiumwanderweg“ des Deutschen Wanderinstituts mit Sitz in Marburg erhalten hat, bildet den Anfang eines Wanderwegnetzes von aktuellem Standard.
Der Hochrhöner war der erste Meilenstein auf dem Weg zur „Wanderwelt Nr. 1“ in Deutschland, die sich das Land der offenen Fernen als Ziel gesteckt hat. Heuer stehen zusätzlich etwa 20 Rundwanderwege in der gesamten Rhön vor ihrer Zertifizierung durch das Wanderinstitut. Die ersten sind in den vergangenen Wochen bereits eröffnet worden, die nächsten sollen noch in diesem Herbst sowie im kommenden Frühjahr folgen.
Damit stehen in Kürze weitere rund 330 Kilometer Wanderwege vor ihrer Adelung zur Extratour. Nach Vorprüfungen der Strecken erfolgen die Wegemarkierung, die Zertifizierung und die Beschilderung der Touren. Die Ausstattung der einzelnen Wege mit Sitzgruppen vervollständigt die Aufwertung der Rundwanderwege.
Vorbildliches Wegnetz für 2008
Mit ihren Längen zwischen 8 und 20 Kilometern eignen sich die Extratouren als Tagestouren oder als Einstiegstouren für längere Streckenwanderungen. Die Rhöner Tourismusverbände hoffen, dass sie gemeinsam mit ihrem Partner Rhönklub, Wanderern aus dem ganzen Land beim Deutschen Wandertag 2008 in der Rhön ein vorbildliches Wanderwegnetz präsentieren.
Der Basaltweg ist ein rund 13 Kilometer langer Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet Schwarze Berge. Er wurde als erste Extratour im Bäderlandkreis Bad Kissingen an der Kissinger Hütte eröffnet. Landrat Thomas Bold hatte seine helle Freude an diesem strahlenden Wandertag, an dem man die Schönheit der Natur so intensiv erlebe. So werde deutlich, weshalb die Rhön „Wanderwelt Nr. 1“ werden soll, sagte Bold. „Die Sicht ist frei, man ist nicht überwiegend in bewaldetem Gebiet unterwegs“.
Nach der Einweihung des Hochrhöners 2006 folge 2007 ein Teil der Extratouren und 2008 als Krönung der Deutsche Wandertag in der Rhön. Diese Veranstaltung werde dazu beitragen, dass die Region als Wandergebiet bekannter wird und „dass wir uns weiter profilieren“, sagte Bold.
Dazu sollten alle ihren Beitrag leisten, Landkreise und Kommunen. Wichtig sei auch, dass man verlässliche Partner habe in den Hütten, die Produkte aus der Region vermarkten. „Das wird in Zukunft die Struktur und die Gastfreundschaft noch verbessern“. Auf dem Weg zur „Wanderwelt Nr. 1“ sei man mit dem Basaltweg wieder „einen kleinen Schritt weiter gekommen“, so Bold.
Dank an Wegewarte
Rhönklub-Präsidentin Regina Rinke sagte einen besonderen Dank an die Wegewarte. Sie selbst habe in Vertretung ihres erkrankten Mannes, der Wanderwart ist, fünf Kilometer des Basaltweges mit gekennzeichnet. Auf dieser Strecke habe sie „über 100 Zeichen gepinselt“. „Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich Danke sage“, so Rinke.
Der Basaltweg sei einer von drei Wegen in den Schwarzen Bergen. Es folgt noch die Hüttentour bei Oberbach und der Kuppenweg über die Platzer Kuppe. Der Basaltweg biete sich an für einen Kurzurlaub. Wochenend-Wandertouren kämen immer mehr in Mode, so Rinke.
„Der Weg hat alles, was ein hervorragender Wanderweg braucht“, lobte Diplomgeograph Michael Jarmuschewski vom Deutschen Wanderinstitut in Marburg. Er hat sich die Route sehr genau angesehen und den Basaltweg zertifiziert. Am roten „B“ als Markierung können Wanderer den Weg erkennen. Er hat 51 Punkte bekommen. Das Deutsche Wandersiegel, das Jarmuschewski überreichte, gibt es ab 30 Punkten. Die bisher besten Wanderwege schaffen über 70.