In seiner Privatwohnung am Altenberg machte sich vor 50 Jahren Firmengründer Robert Fischer (heute 78) im Sommer 1965 als junger Elektromeister zusammen mit Ehefrau Marita selbstständig. Eigentlich war er noch immer in der Grabengasse angestellt. Richtig los ging es ein paar Monate später mit einem nur 16 Quadratmeter großen Ladengeschäft in der Garitzer Straße.
„Es war das kleinste Elektrogeschäft Deutschlands mit den kürzesten Öffnungszeiten“, schmunzelt der Senior. Denn nur von 11 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr war der Laden geöffnet. „Wir mussten ja zwischendurch noch arbeiten.“ Immerhin führte er als Elektromeister einen Handwerksbetrieb, anfangs nur unterstützt von zwei Lehrlingen. Erst später wurden Fachkräfte eingestellt.
1990 in die Schönbornstraße
Der wachsende Erfolg forderte größere Räumlichkeiten: 1990 zog der Betrieb in die Schönbornstraße, Ladenfläche und Werkstatt wuchsen mit 160 Quadratmetern auf das Zehnfache. Im Jahr 2000 erfolgte dann die Übergabe des Familienbetriebs an Sohn Markus (heute 47), wie der Vater ebenfalls Elektromeister. „Schon als Lehrling hat er uns beim Aufbau der Stromversorgung zu den Weihnachtsmärkten oder den Rakoczyfesten geholfen“, erinnert sich der Firmengründer an die Zeit vor über 30 Jahren. Noch heute trägt Elektro Fischer bei fast allen Kissinger Volksfesten die Verantwortung für alles, was mit Strom zu tun hat.
Junior Markus Fischer sieht sich eher als klassischer Handwerker und entschied sich deshalb für die Führung dieses Geschäftsbereichs. Gern verweist er auf Großkunden wie die KissSalis-Therme, das Hotel Kaiserhof Viktoria, die Heiligenfeld-Kliniken oder die MSZ-Projektbau. Als Mitinhaber holte sich Fischer noch im selben Jahr den gleichaltrigen Elektriker Jochen Gärtner, der Kundendienst und Verkauf von Elektrozubehör, Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik übernahm. Natürlich wollten beide den Betrieb nach außen moderner darstellen. „Wir wollten neu durchstarten“, sagen beide. Außerdem verlangte die Vielfalt an auszustellenden elektronischen Geräten eine weitaus größere Verkaufsfläche. So zog Elektro Fischer 2003 in den zweigeschossigen Neubau am Riedgraben mit einer Nutzfläche von 750 Quadratmetern.
Hier sind nicht nur alle Büros und die Werkstatt mit Zubehör und Ersatzteillager untergebracht, sondern den Kunden werden vor allem die „weiße Ware“, also Haushaltsgeräte vom Toaster bis zur Waschmaschine, sowie die aktuellen Unterhaltungsgeräte als „braune Ware“ präsentiert.
Heute sind bei Elektro Fischer 23 Mitarbeiter beschäftigt, davon allein zehn Monteure und vier Azubis, die zu Elektronikern ausgebildet werden. „In den 50 Jahren haben wir wohl 50 Lehrlinge ausgebildet“, rechnet Firmengründer Robert Fischer vor. „Wenn wir es nicht selbst tun würden, hätten wir keine guten Fachkräfte“, sind sich Markus Fischer und Jochen Gärtner als heutige Firmenchefs einig.
Besonders gut gefällt ihnen die Einrichtung der heutigen Praxisklassen an den Schulen. „Bei diesen Praktika erkennen wir die berufliche Eignung der Schüler. Das ist besser als jedes Schulzeugnis.“