Geboren wurde der Jubilar am 3. März 1927 in Bad Kissingen. Er besuchte in Geroda die Volksschule und ging nach dem Abschluss 1940 für zwei Jahre an eine höhere Schule in Calw im Schwarzwald. Dort erwarb er sich Kenntnisse in Buchführung und Warenkunde im Textilbereich. Sein Ziel war der Einstieg als Kaufmann ins Geschäft, das die Eltern seit den 30er Jahren im so genannten Inselhaus in Geroda aufgebaut haben. In einem kleinen Raum boten sie Waren für den Haushalt an. Zudem wurden zu Fuß mit Rucksack und Koffer in der näheren Umgebung Stoffreste, Kurz- und Wollwaren an den Mann gebracht.
Nach einer vormilitärischen Ausbildung in Werberg begann Manger 1942 mit einer kaufmännischen Lehre, die er 1945 in Würzburg abschloss. Unterbrochen wurde sie von Arbeitseinsätzen für den Krieg. Erst im Saarland, dann in Fladungen. Hier erreichte ihn die Einberufung zum Militär nach Thüringen. Vorher wollte Karl Manger noch einmal nach Hause. Er marschierte heimlich los und besuchte seine Eltern in Geroda. Die hielten ihren Sohn zurück, in der Annahme, dass das Kriegsende kurz bevorstehe. Acht Tage später erfolgte der Einmarsch der Amerikaner in Geroda.
Nach dem Krieg besuchte Manger mit dem Motorrad, später mit einem Volkswagen die Kunden. Der erwirtschaftete Gewinn wurde 1953 in den Neubau eines Geschäfts in der Dorfmitte gesteckt. Im gleichen Jahr heiratet Karl Manger seine Ehefrau Hedwig, die er 1945 kennen gelernt hatte, als sie als Flüchtling mit ihrer Familie aus Ostpreußen hierher kam. Ihr Tod 1996 war ein herber Verlust für den Jubilar. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.
1965 übernahm Manger das Geschäft ganz von seinen Eltern. Bald erweiterte er das Sortiment mit dem Verkauf und der Montage von Gardinen. Hinzu kamen zweimonatliche Ausstellungen von Konfektionskleidung, die gut angenommen wurden. Mit 74 Jahren nach 56-jährigen Dienst an seinem beachtlichen Kundenstamm, schloss Karl Manger 2001 das inzwischen weithin bekannte Textilgeschäft.
Als geselliger Mensch ist Karl Manger teils seit Jahrzehnten Mitglied in verschiedenen Vereinen. Besonders aktiv war Manger bei der Schützengesellschaft Geroda, wovon noch heute viele Pokale in seinem Haus zeugen. Als Vorstandsmitglied bei der Soldatenkameradschaft und als Mitglied im Kirchenvorstand hat sich Karl Manger bleibende Verdienste erworben.
Als aktiver Sänger und seit jüngstem auch als Mitglied im Obst- und Gartenbauverein hat er weitere Betätigungsfelder gefunden. Noch heute ist er bei geselligen Veranstaltungen der Vereine nicht wegzudenken mit seinem Akkordeon.
Mit großem Interesse verfolgt Manger das örtliche Geschehen und die Weltpolitik in der Tageszeitung und am Fernseher, wobei sportliche Veranstaltungen nicht zu kurz kommen. Zu den Gratulanten am heutigen Wiegenfest gehören außer den drei Kindern und drei Enkeln auch zahlreiche Verwandte, Freunde und Bekannte sowie die Vertreter der Gemeinde und der Vereine.