Nach 38 Dienstjahren bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV), davon allein 30 Jahre an den DRV-Kliniken in Bad Kissingen und zuletzt in Bad Brückenau, wurde deren kaufmännischer Direktor Horst Schünzel (67) am Montag in den Ruhestand verabschiedet. Er freue sich über seinen neuen Lebensabschnitt ab 1. Juni mit weniger Zeit- und Termindruck, rief er als Letzter einer langen Rednerliste seinen Gästen im Tattersall zu.
Viele Vertreter der DRV und aus der Region hatte Wolfram Franke zu Beginn der mehrstündigen Veranstaltung begrüßt. Der ärztliche Direktor des Reha-Zentrums Bad Kissingen, der 22 Jahre mit Schünzel zusammengearbeitet hatte, bedauerte das Fernbleiben von Landtags- und Bundestagsabgeordneten, die sich entschuldigt hätten. Doch fehlte es nicht an Rednern und lobenden Grußworten.
Er habe eine Verabschiedung in dieser Größenordnung noch nicht erlebt, leitete Axel Reimann, Direktor der DRV Bund, seine Ansprache ein. Dies sei ein Zeichen der Wertschätzung für einen Kollegen, der erst zwei Jahre nach der Regelaltersgrenze das Unternehmen verlasse. Schünzel habe trotz großer Restriktionen alle zum Erhalt der Wirtschaftlichkeit notwendigen Prozesse in seinen Kliniken vorangetrieben.
Der Geehrte dankte für die ihm gebotene Aufmerksamkeit, die anerkennenden Worte und guten Wünsche aller zehn Redner. Vor allem die „partnerschaftliche, vertrauensvolle und menschlich angenehme Zusammenarbeit“ mit Wolfram Franke hob er hervor.
In Stichworten umriss Schünzel seinen Werdegang bei der DRV und in Bad Kissingen. Als 36-jähriger Verwaltungsleiter habe er nach knapp acht Jahren bei der LVA Rheinprovinz im Januar 1983 in der Rhön-Klinik der damaligen Bundesversicherungsanstalt (BfA) begonnen. Die ersten zehn Jahre habe er „königlich“ in dem von der BfA angemieteten Hotel Victoria residiert, ein ansprechender Rahmen für einen „barocken Typen“, wie er wegen seiner Lebensfreude genannt worden sei. Erst 1993 habe man in die neue Rhön-Klinik umziehen können.
Der Schritt zur dezentralen Führung der DRV-Kliniken 1998 sei mit einem erheblichen Kompetenzzuwachs verbunden gewesen. Im Jahr 2000 sei die Zusammenlegung der Rhön- und Saale-Klinik zum Reha-Zentrum Bad Kissingen gefolgt. Die Vernetzung von fünf Kliniken habe Bad Kissingen schließlich mit 840 Betten zum größten DRV-Reha-Standort in Deutschland gemacht.
Die zusätzliche Übertragung der kaufmännischen Leitung der Bad Brückenauer Hartwald-Klinik sei 2008 die letzte große Herausforderung in seiner Laufbahn gewesen. Nachfolger Schünzels wird Udo Federlein, bisher kaufmännischer Leiter der Bad Kissinger DRV-Marbachtalklinik. Er wird ab 1. Juni zusätzlich für die Rhön- und die Saale-Klinik verantwortlich sein.
Udo Federlein
Geboren 1972 in Hammelburg.
Ausbildung zum Bürokaufmann.
1992 Leiter der Finanzabteilung in der Zentralverwaltung der Landkreis-Sozialeinrichtungen.
1997 Fachhochschulabschluss Diplom-Krankenhausbetriebswirt (VKD).
2001 Verwaltungsleiter DRV-Marbachtalklinik Bad Kissingen.
2008 kaufmännischer Direktor
2011 Master of Science (Gesundheitsmanagement).
2012 MBA (Health Service Management).
Horst Schünzel
Geboren 1946 in Gifhorn.
1964/65 Lehre zum Bürogehilfen.
1973 Fachschulausbildung zum Praktischen Betriebswirt.
1974 Verwaltungsangestellter am Lehrkrankenhaus der FU Berlin.
1975 Stellvertretender Verwaltungsleiter der Ruhrlandklinik.
1983 Verwaltungsleiter der BfA-Rhön-Klinik in Bad Kissingen.
2000 Verwaltungsleiter des Reha-Zentrums Bad Kissingen.
2008 Zusätzlich kaufmännische Leitung Reha-Zentrum Bad Brückenau.