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MÜNNERSTADT: Alle 20 Sekunden: Todesursache Tuberkulose

MÜNNERSTADT

Alle 20 Sekunden: Todesursache Tuberkulose

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    Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der pneumologischen Abteilung des Thoraxzentrums Bezirk Unterfranken, Dr. Bernd Seese, wies bei seinem Grußwort an die 50 Symposium-Teilnehmer und die hochkarätigen Referenten darauf hin, dass jährlich rund zwei Millionen Menschen an Tuberkulose sterben.
    Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der pneumologischen Abteilung des Thoraxzentrums Bezirk Unterfranken, Dr. Bernd Seese, wies bei seinem Grußwort an die 50 Symposium-Teilnehmer und die hochkarätigen Referenten darauf hin, dass jährlich rund zwei Millionen Menschen an Tuberkulose sterben. Foto: FOTO –

    In seinem Grußwort stellte Seese die vier hochkarätigen Referenten vor und leitete das Symposium ein mit der Feststellung, dass die Tuberkulose ein fortwährendes internationales Gesundheitsproblem und eine der bedrohlichsten Seuchen weltweit ist. Während sie in den Industrienationen weitgehend rückläufig sei, gewinne sie durch Wanderungsbewegungen und den Ferntourismus zunehmend wieder an Bedeutung.

    Eine globale Herausforderung stelle die weltweit steigende Armut, mangelnde Hygiene, ineffektive Strukturen in den öffentlichen Gesundheitssystemen sowie der medizinische Notstand in manchen Entwicklungs- und Schwellenländern dar, so Seese. Alle 20 Sekunden stirb ein Mensch an Tuberkulose – jährlich rund zwei Millionen weltweit.

    Besondere Gefahren gehen von den Ländern Südosteuropas, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und den baltischen Staaten aus. Dort seien TBC-Erkrankungen bis zu zehn mal häufiger als in Deutschland.

    Dr. Gunter Loytved vom Gesundheitsamt (Tuberkulosefürsorge) Würzburg über die aktuelle Situation in den Landkreisen Unterfrankens. Glücklicherweise sei die Zahl der Erkrankungen in den Landkreisen zurückgegangen.

    „Die Tuberkulose ist auf dem Vormarsch“,

    August Stich, Chefarzt der Tropenmedizin an der Missionsärztlichen Klinik Würzburg

    Loytved erläuterte die Aufgaben der Gesundheitsämter in Bezug auf die TB-Bekämpfung. Das Risiko, an TB zu erkranken steige mit dem Alter. Ausländische Kinder seien darüber hinaus elfmal häufiger erkrankt als deutsche Kinder.

    Besonders betroffen seien Spätaussiedler und Asylbewerber. In der Zeit von 1995 bis 2008 seien von 1440 Erkrankten 39 Menschen an verschiedenen Formen der TBC gestorben. Das waren vorwiegend Menschen, die im Ausland geboren waren, so der Experte.

    Tuberkulose-Erkrankungen sind meldepflichtig. Darüber hinaus ist dem Gesundheitsamt mitzuteilen, wenn erkrankte Personen die Behandlung verweigern oder abbrechen. Solche Patienten werden mit Gerichtsbeschluss in eine Fachklinik eingeliefert. Leider werde oft die TB-Erkrankung zu spät entdeckt. Trotz aller Beschwernisse soll der Rückgang der Tuberkulose in Unterfranken bis 2015 halbiert werden.

    „Die Tuberkulose ist auf dem Vormarsch“, sagte Privatdozent Dr. August Stich, Chefarzt der Tropen- und Reisemedizin an der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg. 20.000 Neuerkrankungen seien pro Jahr festzustellen mit 1,7 Millionen Todesfällen. Das Haupterkrankungsgebiet ist Afrika. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die HIV-Massen-Erkrankungen. Oft sei die HIV-Erkrankung eine Folge von Tuberkulose. Rund 50 Prozent der HIV-Erkrankten seien an TBC erkrankt.

    Zum Thema „Moderne Diagnostik der Tuberkulose“ referierte Professor Dr. Marianne Abele-Horn vom Mikrobiologischen Institut der Uni Würzburg, zum Stand des Themas „TB – eine neue Gefahr für Deutschland“ Dr. Sabine Rüsch-Goerdes vom Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien am Forschungszentrum Borstel.

    Seese erinnerte an die Geschichte des Thoraxzentrums, das in den 1950er Jahren ursprünglich als Fachklinik Michelsberg zur Bekämpfung der Tuberkulose in unserer Region gebaut und eingerichtet wurde. Seitdem wurden hier viele Menschen von ihrer TBC geheilt.

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