Die Gründe für diese Entscheidung, die im übrigen einstimmig ausfiel, erläuterte Bürgermeister Helmut Blank im Gespräch mit der Main-Post. Museumsfreunde-Vorsitzender Peter Ganshorn habe deutlich gemacht, dass der Betrieb des Museums auf Dauer die Möglichkeiten des Vereins übersteige. Gleichzeitig habe die Stadtverwaltungen Überlegungen angestellt, ein Kommunalunternehmen zu gründen, um die verschiedenen Bereiche möglichst effektiv zusammenzufassen und mit einem Budget zu versehen. Wie hoch das ausfallen wird, ist nach Auskunft Blanks noch offen.
Als großen positiven Aspekt bewertet er die künftige Integration des Tourismusbüros im Museum, weil die Einrichtung während der Saison auch am Wochenende geöffnet ist. Zudem gebe es ernsthafte Überlegungen, die Bewirtungsräume im Erdgeschoss dauerhaft als Café oder Weinstube zu betreiben. In dieser Sache müsse aber noch mit Vereinen Kontakt aufgenommen werden, so der Bürgermeister weiter.
Skulpturenweg am Schloss
Zudem hofft Blank, dass der Stadtrat seiner Bitte nachkommt, den Ausgangspunkt des Skulpturenweges am Deutschordensschloss festzulegen. Auch die Umgestaltung des Pferdestalls im Erdgeschoss hofft er in diesem Jahr angehen zu können. Zwar wird die Stadt nach Rücksprache mit dem Amt für Denkmalpflege auf den Glasboden verzichten, dafür aber einen über zwei Ebenen verlaufenden Holzfußboden einbauen. Dann kann der Raum ebenso für Vorträge wie auch als Trauzimmer genutzt werden.
Auch hinsichtlich der touristischen Vermarktung werden neue Wege über das Kommunalunternehmen eingeschlagen. Die Stadt sorgt mit festen Terminen, wie dem Stadtfest am zweiten Juli-Wochenende oder dem Oldtimer–Treffen am ersten August-Wochenende, für Planbarkeit. Die Gastronomen hätten dann die Gelegenheit, diese Veranstaltung zu bewerben. Außerdem soll das Unternehmen auch für die Erstellung und Publizierung von Werbematerial zuständig sein.
Alles besser als der Ist-Zustand
Inhaltliche Leiterin des Kommunalunternehmens wird die bisherige Museumsleiterin Katja Schenkenberger. Ihr stehen dann eine Hilfskraft und ein Vorstand oder Aufsichtsrat zur Seite, als dessen Mitglied sich Blank gut Peter Ganshorn vorstellen kann.
„Hauptsache es kommt der Stadt zugute“, kommentierte Tourismus-Referentin Rita Schmitt die Entscheidung, die sie auch mitgetragen hat. Alles sei besser, als der gegenwärtige Stillstand, den sie als Rückschritt empfunden hat. „Schaun wir mal, was dabei rauskommt“, empfiehlt sie und hat dabei auch keine Befürchtungen, dass nach der Gründung des Kommunalunternehmens ihr Referentenposten eigentlich überflüssig sein wird.