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BAD BRÜCKENAU: Als die Mühlräder sich drehten

BAD BRÜCKENAU

Als die Mühlräder sich drehten

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    Als die Mühlräder sich drehten
    Als die Mühlräder sich drehten

    Sie klappert schon lange nicht mehr am rauschenden Bach in Bad Brückenau – die Mühle, die der Dichter und Komponist Ernst Anschütz Anfang des 19. Jahrhunderts so romantisch beschrieben hat. Dabei waren Mühlen bis ins 20. Jahrhundert Alltag an Sinn und Leimbach. Alfred Schäfer hat ein Buch darüber geschrieben.

    Die Mühle – sie ist eine der ältesten technischen Errungenschaften der Menschheit – und das Symbol für eine längst vergangene Zeit. Eine Zeit, die heute herrlich unkompliziert und überschaubar scheint, in der man das Gefühl des Gehetztseins moderner Menschen nicht kannte.

    Vielleicht ist es ja dieses romantische Rückwärts gewandt sein, dieses Gefühl des Ursprünglichen, was Mühlen für Alfred Schäfer so faszinierend macht. Doch nicht nur das: Seit seiner Jugend wurde der Gastronom mit dem Thema konfrontiert. „Unzählig oft bin ich den Mühlenweg schon gelaufen“, sagt er. Stets sei er bei seinen Spaziergängen dem Reiz der Natur und dem „Charme des Mühlengeistes“ erlegen.

    Jetzt, mit 67 Jahren, hat der Brückenauer nach eigenen Angaben endlich die Zeit, seiner Heimatstadt „ohne Stress und Hektik sehen zu können“. Herausgekommen ist das Buch „Mühlen im Sinntal. Der Mühlenweg in Bad Brückenau“.

    Der Mühlenweg, das ist ein Pfad, der am Parkplatz Sinnflut beginnt und entlang des Mühlbaches durch zwei Parks an der Altstadt vorbei zur Bushaltestelle Washington-Platz führt. 26 Mühlen gab es einst in Brückenau, sieben davon am Mühlbach.

    „Endlich habe ich die Zeit, meine Heimatstadt und die Mühlen ohne Stress und Hektik sehen zu können.“

    Alfred Schäfer Verfasser des Mühlenbuches

    Fleißig drehten sich die großen Holzräder der Dorn-, Liebes-, Vorndran-, Gras-, Mohren-, Zellhans- und Rainmühle, lieferten den Antrieb, um das Korn für das täglich Brot zu mahlen. Es gab aber auch Säge- und Papiermühlen, Lohmühlen, die die Eichenlohe der Gerber aufbereiteten, Walkmühlen für Färbereien und Mangen, Ölmühlen und Pulvermühlen, die Kohle und andere feste Stoffe pulverisierten.

    Heute schaufelt nur noch ein Rad Wasser – das der Dornmühle. Sie ist seltenes Überbleibsel der vergangenen Zeit. Nur wenige Mühlen überstanden die Industrialisierung. Die meisten wurden abgerissen.

    Immerhin: Einige wenige baute man aus und um, widmete sie einem ganz anderen Zweck. So ist die frühere Zellhansmühle heute ein Hotel und trägt den passenden Namen „Zur Mühle“.

    Alfred Schäfer hat alles aufgeschrieben – die Mühlgeschichte der Stadt Bad Brückenau und die Geschichten der einzelnen Mühlen am Weg. Der Leser kann sich mit dem Buch in der Hand aufmachen, um dem Leben in und um die Mühlen am Mühlbach nachzuspüren.

    Doch Schäfer beschränkt sich nicht auf Bad Brückenau: Im Mühlenbuch geht es auch um die Wirtschaft in der armen und kargen Rhön, um Handwerk und Handel. Märchen und Sagen, in denen Mühlen eine Rolle spielen, finden ihren Platz, Kochrezepte und Lieder.

    Nicht nur Historisches und alte Bräuche will Schäfer erhalten. Anekdoten sollen die Erinnerung an die einst 26 Mühlen der Stadt erhalten.

    Das Buch, das zusammen mit der Internetportal rhoenpuls.de entstand, ist gut bebildert und grafisch wunderbar gestaltet. Das wiegt den Mangel an historischen Bildern, die nur schwer zu bekommen waren, auf. Einige neuere Fotos wurden zum Beispiel im alten E-Werk gemacht. Um die alte Mühlenzeit lebendig werden zu lassen, schlüpfte ein Model in die Rolle einer Müllerin von damals.

    Das Buch „Der Mühlenweg in Bad Brückenau“ erscheint im Sprungbrett-Verlag und kostet 15,30 Euro. Unter info@rhoenpuls.de ist es beim Verlag selbst erhältlich. Außerdem in der Buchhandlung Nikolaus, im Bürgerbüro im Rathaus, der Tourist-Information im alten Rathaus und der rhoenpuls-Redaktion in der Dr.-Gartenhof-Straße 5 in Bad Brückenau.

    Die Main-Post verlost drei der Mühlenbücher. Einfach eine Mail an red.brueckenau@mainpost.de mit dem Kennwort „Mühle“ schreiben und gewinnen.

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