Ein gemeinsames Unterrichtsprojekt zwischen der Berufsfachschule (BFS) für Altenpflege am BBZ Münnerstadt und der Abteilung Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule in Bischofsheim hat kürzlich für landkreis- und schulübergreifende Erfahrungen gesorgt.
Das Projekt fand am BBZ Münnerstadt statt, wie Ingrid Samland vom BBZ in einer Mitteilung an die Presse schreibt. Es verknüpfte die unterschiedlichen Lehrplaninhalte der beiden Schularten. Vorbereitet hat sie selbst als Lehrerin für Pflegeberufe am BBZ das Projekt in der Mittelstufenklasse der BFS Altenpflege.
Die Schüler der Mittelstufe der BFS Altenpflege boten Übungen an, die Verständnis wecken sollten für die Situation alter Menschen – wenn das Sehen, das Hören und die Beweglichkeit eingeschränkt sind. So stand zum Beispiel ein Alterssimulator zur Verfügung. Außerdem wurden Pflegegriffe am Krankenbett geübt, wie das Wechseln des Betttuchs, der Transfer aus dem Bett und Lagerungen.
Der Pfleger muss auch anleiten
Als letzte Station präsentierte Bärbel Bürner, Leiterin der BFS Altenpflege am BBZ, die Bedeutung der biografischen Arbeit im Altenpflegebereich durch einen Vortrag zum Thema „Kaffee“.
Die Schüler der Bischofsheimer Hauswirtschaftsschule, die zusammen mit ihrer Schulleiterin Doris Hartan-Khan nach Münnerstadt gekommen waren, übten ausgewählte Pflegeschritte, die in der häuslichen Pflege eine Rolle spielen können.
Anleitung ist eine wesentliche Aufgabe der Pflegefachperson, schreibt Lehrerin Samland weiter. Im täglichen altenpflegerischen Leben komme es immer wieder zu Situationen, in denen Praktikanten, Auszubildende, Angehörige, Mitarbeiter aus anderen Berufsgruppen und Helfer pflegerische Grundkenntnisse schnell erlernen müssen.
Sich einfühlen in Pflegebedürftige
Durch das Unterrichtsprojekt konnten die Auszubildenden der Altenpflege theoretisch erworbene Kenntnisse zum geplanten Vorgehen bei Anleitesituationen praktisch an den Hauswirtschaftsschülern anwenden. Außerdem vereinfachte die Selbsterfahrung das Einfühlen in pflegebedürftige Menschen.
Die Aufgaben reichten vom Kennenlernen verschiedener Betreuungsgrundsätze wie Umgehen mit Wünschen, Gewohnheiten und Bedürfnissen der hilfsbedürftigen Person bis hin zum Einsatz und der Beschaffung von Hilfsmitteln.
Viele Erfahrungen machten die Schüler dabei und erlebten den Austausch offenbar als sehr wertvoll, schreibt Samland in der Pressemitteilung. Die Hauswirtschaftsschüler zeigten sich beeindruckt vom abwechslungsreichen und anspruchsvollen Berufsfeld der Altenpflege. Sie diskutierten über die Schnittmengen und Berührungspunkte der beiden unterschiedlichen Berufsgruppen.