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Aus dem Brutkasten in die Regenwaldhalle

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Aus dem Brutkasten in die Regenwaldhalle

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    Guten Appetit: Blitzschnell kann ein Chamäleon seine Zunge ausfahren, um sich ein Insekt zu schnappen.
    Guten Appetit: Blitzschnell kann ein Chamäleon seine Zunge ausfahren, um sich ein Insekt zu schnappen. Foto: FOTOS (2) CLARKSON

    Gleich in den ersten drei Folgen der neuen Tier-Sendung "Wildes Wohnzimmer" strahlt der Fernsehsender Vox Beiträge über die ambitionierte Reptilien-Freundin aus, die mit ihrer Nachzucht von Panther-Chamäleons (Furcifer Pardalis) bei Europas größter Reptilien-Börse so großes Aufsehen erregte. Start der Sendereihe ist am Samstag, 28. Mai, um 1910 Uhr.

    Mehrere Drehtage

    Mehrere Tage nahm sich das Team Zeit, um das aufwändige Hobby zu porträtieren. Sogar mit in die Schweiz sind die Fernsehleute mitgefahren, um festzuhalten, wie Renate Clarkson die 20 kleinen Panther-Chamäleons in der Masoala-Regenwaldhalle des Züricher Zoos ablieferte, um die man sie gebeten hatte. Dort leben seit eineinhalb Jahren bereits fünf weitere Tiere aus dem Hause Clarkson.

    Auch in anderen Teilen Europas schätzt man den Rat der Expertin, die sich seit acht Jahren intensiv mit Chamäleons beschäftigt. Besuch in Althausen hatte sie schon von Reptilien-Freaks aus Paris, Süditalien und Spanien.

    Um die empfindlichen Tiere, die bis zu acht Jahre alt werden können, erfolgreich zu züchten, braucht es neben viel Wissen um die Tiere auch jede Menge Zeit und eine ordentliche technische Ausstattung. Zehn bis zwölf Monate dauert es, bis aus den winzigen Eiern Chamäleon-Babys schlüpfen, die gerade einmal so groß sind wie ein Finger-Glied. Diese Zeit verbringen die Eier im computer-gesteuerten speziell für Reptilien konstruierten Brutkasten, wobei die dort herrschende Temperatur immer exakt dem Entwicklungsstadium entsprechen muss. Auch für genügend Feuchtigkeit muss gesorgt sein.

    Versteht sich von selbst, dass sich der Stromverbrauch in anderen Dimensionen bewegt, als in normalen Haushalten. Wieviel im Jahr durch den Zähler schnurrt, verrät Clarkson zwar nicht. Sie gibt aber zu, dass Mitarbeiter des Stromlieferanten E.on bei ihr schon einmal vorstellig wurden, weil sie sich den enormen Verbrauch nicht erklären konnten.

    Auch schon vor der Brutkasten-Phase kann alles mögliche schief gehen. Ist die Chamäleon-Dame erst einmal geschwängert, dauert es etwa sechs Wochen, bis die 20 bis 30 Eier in ihrem Bauch reif zum Legen sind. Dazu lässt sich das Tier aber nur bewegen, wenn der Untergrund optimal bereitet ist.

    In freier Wildbahn suchen sich die Reptilien einen feuchten Erdhügel, in Althausen muss Renate Clarkson mit einem Gemisch aus Torf und Sand dafür sorgen, dass alles passt. Tut es das nicht, weigert sich das Chamäleon die Eier zu legen und verendet schließlich am so genannten "Lege-Notstand".

    Vier Stunden täglich

    Auch außerhalb der Brutzeit hat die Reptilien-Freundin alle Hände voll zu tun, um ihre farbenprächtigen Lieblinge zu versorgen. Etwa 25 Tiere leben in den mit UV-Licht ausgestatteten Draht-Gehegen, die übers ganze Haus verteilt sind. Gut vier Stunden Zeit fordert da täglich das Hobby. Käfig säubern, Futter bereitstellen, oder die empfindliche Haut mit Wasser besprühen sind nur einige der Arbeiten.

    Weil Chamäleons ausschließlich lebende Insekten verspeisen, muss Renate Clarkson natürlich für permanenten Nachschub in Form von Ägyptischen Heuschrecken sorgen. Die wiederum züchtet sie im Keller ihres Hauses. Gefüttert werden die Insekten mit Weizen, den Clarkson natürlich auch selbst produziert.

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