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Oberthulba: Bäume weg - Platz für Bauwillige

Oberthulba

Bäume weg - Platz für Bauwillige

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    Ein ungewohnter Blick bietet sich den Bewohnern des Baugebiets "Quelle" in Oberthulba seit einigen Wochen. Viele Jahre war zwischen dem Gewerbe- und dem Neubaugebiet ein Park rund um die Jedicke-Villa. Nachdem die Firma 1995 in Konkurs gegangen war, blieb der Park sich selbst überlassen, glich zuletzt eher einem Wald. Der ist jetzt gerodet, die Sicht auf die Villa, die in den 60er Jahren gebaut wurde, ist nun frei.

    Auf dem gut ein Hektar großen Gelände will der Besitzer - die Luxemburger Firma Royal Real Estate S.A. - 12 bis 14 Bauplätze anbieten. Die Marktgemeinde hat selbst in Oberthulba keine freien Bauplätze mehr. Von Privatleuten gäbe es zwar zirka 60 Baugrundstücke, erläuterte Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) auf Nachfrage. Die meisten seien jedoch nicht zu verkaufen.

    Große Nachfrage

    Da ist die "Nachverdichtung zwischen dem Neubaugebiet und dem Gewerbegebiet" eine gute Möglichkeit, Bauwerbern entgegenzukommen, meint er. Und davon gibt es einige. "Die Nachfrage nach diesen Bauplätzen ist groß", bestätigt Bürgermeister Schlereth. Sobald die Planung fortgeschritten ist, werde der Investor seine Pläne vorstellen. Doch zunächst müssen die Rahmenbedingungen geklärt werden.

    Dazu gehört zum einen ein städtebaulicher Vertrag, den die Gemeinde mit dem Investor aushandeln möchte. Zum anderen lässt die Marktgemeinde im Moment vom Ing.-Büro Hoßfeld & Fischer (Bad Kissingen) die Möglichkeit der Entwässerung des geplanten Gebietes prüfen. Im November habe man den Auftrag dafür erteilt, um herauszufinden, ob sie über das vorhandene System entwässert werden können, so Schlereth. Außerdem muss der Bebauungsplan "Quelle" geändert werden.

    Drei Haustypen zur Wahl

    Bauland ist das Gelände schon lange. "Der Bebauungsplan Quelle trat am 14. April 1982 in Kraft", macht das Gemeindeoberhaupt deutlich. Eine Genehmigung für die Fällung sei somit nicht nötig gewesen. Die Firma Real Estate habe das Gelände bereits nach dem Konkurs erworben und sei jetzt über die Firma Synterra GmbH in Berlin an die Gemeinde herangetreten.

    Der Geschäftsführer dieser Gesellschaft für Investitionsplanung und Anlagenvermittlung mbH, Dr. Reinhard Hermann Alfred Bose, will auf dem Gelände zwei bis drei Haustypen anbieten. "Das ist ein neues Modell, das hatten wir bisher noch nicht", erläutert Schlereth. Für den ländlichen Bereich sei das eher ungewöhnlich, man müsse sehen, wie es angenommen wird. "Für uns wäre es gut, wenn man das Gebiet dort nutzen würde und es nicht wieder für ein paar Jahre in Dornröschenschlaf verfällt."

    Projekt zügig vorantreiben

    Das nächste Gespräch mit Bose ist für Anfang April geplant. "Die Parzellierung soll jetzt im Frühjahr erfolgen", erläutert der Geschäftsführer auf Anfrage. Die Musterhäuser, die alle "Stein auf Stein gebaut werden", seien deutschlandweit erprobt und werden gebaut, sobald sich ein Kaufinteressent dafür entschieden hat. Natürlich handele es sich um ein Grundangebot für Familien mit zwei Kindern. Eigene Vorstellungen wie Gauben und Erker seien durchaus möglich, kosten jedoch entsprechend mehr, gibt Bose Auskunft. "Das Projekt wird zügig durchgezogen, sobald alles mit der Gemeinde abgestimmt ist", versichert Bose. Die Villa sei zwar feudal und schön, aber leider heruntergekommen und werde abgerissen.

    Im Zuge der Werbung für das Bauland, die schon bald anläuft, werde auf dem Grundstück auch eine Informationstafel aufgestellt. Darauf sind dann Kontaktnummern angegeben, über die sich bauwillige Interessenten melden können.

    Keine Beschwerden

    Auch wenn einige Anwohner, die in Höllgraben und Hurschelwiese einst am Waldrand gebaut haben, sich an den ungewohnten freien Blick sicher erst gewöhnen mussten: Offizielle Beschwerden gab es laut Schlereth keine. Die meisten hätten ohnehin auf ihrem Gelände Platz zur Grundstücksgrenze gelassen.

    Zudem hat der Investor in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde geprüft, welche Bäume stehen bleiben sollten und zu welchem Zeitpunkt gefällt werden darf. Die Fällung selbst hat die Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale an die Firma Löser in Wolfsmünster vermittelt. Übrig blieben zwei Kirschbäume und eine Eiche. Letztere wird vermutlich der Erschließungsstraße - die eine reine Anliegerstraße werden wird - weichen müssen. Die Stichstraße entsteht voraussichtlich dann zum Teil dort, wo im Moment der Gehweg verläuft. In diesem Bereich müssen dann auch wieder Grünflächen vorgesehen werden.

    Bauland

    Derzeit sind im Markt Oberthulba 235 unbebaute Bauplätze erfasst. Davon werden 29 gemeindliche Bauplätze (9 Frankenbrunn, 4 Hassenbach, 6 Hetzlos, 3 Thulba und 4 Wittershausen, 1 Schlimpfhof, 2 Reith) zum Verkauf angeboten. Von 206 Bauplätzen im Privatbesitz befinden sich 15 im Sondergebiet für Wochenendhäuser in Hassenbach.

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