wildflecken/oberbach (mp) Gewissermaßen "hochexplosiv" gestalteten sich die Volkswandertage 2001 auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken. Denn dabei galten strenge Regeln: "Blindgänger und Munitionsteile dürfen nicht berührt werden", belehrte ein Hinweisschild die Wanderer am Start. Nur wer die ausgeschilderten Wege nicht verließ, konnte sicher sein, nicht versehentlich auf eine verrostete Granate zu treten. Wie die teils jahrzehntealten Munitionsteile aussehen, konnten sich die Wanderer in einer Ausstellung der Bundeswehr anschauen. Ganz so gefährlich waren die Volkswandetage dann allerdings doch nicht. Denn die ausgeschilderten Wege waren von Munitionsresten befreit, wie Kommandant Thomas Gückler versicherte. Und allemal wurden die Wanderfreunde durch schöne Ausblicke belohnt.
Mehr als 1 500 Wanderer waren am Wochenende nach Wildflecken gekommen. Darunter auch Glenn Shaver. Die Nostalgie trieb den einstigen Soldaten zurück zu seinem ehemaligen Truppenübungsplatz. Drei Mal war er hier stationiert, erinnert sich Glenn Shaver und er sei "der letzte Mensch gewesen, der das Dorf Werberg noch gesehen hat". Denn gemeinsam mit seinen US-Army-Kollegen und mit Hilfe von Raupen und Tiefladern hat er das Dorf platt gemacht. Am Samstag war er in friedlicher Absicht gekommen und machte sich wehmütig auf die rund 22 Kilometer lange Wanderung.
Am Samstag herrschte drückende Hitze über dem Truppenübungsplatz. Selbst dem Wind, sonst ein Dauergast in der Rhön, war offenbar die Lust aufs Wehen vergangen. Feiner Staub, aufgewirbelt von den Füssen Hunderter Wanderer, trübte deswegen auf der überbreiten geschotterten Panzerringstraße im ersten Teil des Rundwegs die Luft.
Später, vom Kleinen Auersberg aus, zeigten sich dem Wanderer der Maria Ehrenberg, hinter der Mottener Haube die Kali-Abraumhalde in Neuhof und das Dammersfeld.