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MÜNNERSTADT: Bilderrätsel in Stein gehauen

MÜNNERSTADT

Bilderrätsel in Stein gehauen

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    Das Obere Tor mit der symbolhaften Aufteilung der Stadt hat sich Bildhauerin Christiane Hellmich (im Bild bei der Arbeit) zum Thema gewählt.
    Das Obere Tor mit der symbolhaften Aufteilung der Stadt hat sich Bildhauerin Christiane Hellmich (im Bild bei der Arbeit) zum Thema gewählt. Foto: FOTO Eduard Beudert

    (eb) Das Bildhauer-Symposium in Münnerstadt hat mit den begonnenen Objekten im Altstadtbereich bereits lebhaftes Interesse bei der Bevölkerung, aber auch bei den Gästen der Stadt geweckt. Eines der Werke steht am Parkplatz am Oberen Tor. Seine Schöpferin, Steinmetzmeisterin Christiane Hellmich, wählte einen der interessantesten Abschnitte der Stadtgeschichte zum Thema. Es geht um die Aufteilung und Übergabe der Stadt vom Geschlecht der Henneberger an die Würzburger Fürstbischöfe im Jahr 1354.

    Im zwölften Jahrhundert mehrte die Henneberger Grafschaft ihren Besitz in der Gegend. Daraus entwickelte sich 1230 die befestigte Stadt. Es folgten 1231 der Deutsche Orden und 1279 die Augustiner. Der blühende Ort erhielt 1335 das Stadtrecht.

    Sinnbildlich wählte Christiane Hellmich mit ihrem Geschichtsstein das Obere Tor als Stadtbefestigung. Angelehnt daran sind je eine Gestalt der Henneberger und der Fürstbischöfe. Die für die Stadt so bedeutende Geldaufteilung ist erst auf dem zweiten Blick auf der Rückseite des Torturmes zu entdecken. Zwei Herren teilen sich – hinterrücks – den Geldsäckel, aus dem Münzen herausfallen.

    Eine raffinierte Darstellung der Künstlerin, die sich zur Stadtgeschichte ihre Gedanken gemacht hat und dabei auf die Idee kam, das Geschehen als Bilderrätsel zu gestalten.

    Laut Geschichtsschreibung war seinerzeit das Geschlecht der Henneberger in Finanznöte geraten. Die Bürger der Stadt, in der es damals 24 Zünfte gab, setzten sich gegen die Aufteilung zur Wehr. Sie wollten sich von beiden Herrschaften befreien und reichsfrei werden. Ein Aufstand indes scheiterte.

    Mit der historischen Geldübergabe ist zugleich den Satz „Münnerstadt hat's Geld“ aus dem bekannten Wortlaut des Rhöner Kreises bildlich in Stein gehauen.

    Im Zuge der Gegenreformation haben vor allem die Handwerker Münnerstadt verlassen – und damit auch das Geld. Fürstbischof Julius Echter übernahm 1585 die Macht.

    Daten und Fakten

    Die Steinbildhauerin Christiane Hellmich stammt aus dem schwäbischen Mittelneufnach. Sie begann nach dem Abitur 1984 eine Steinmetz- und Bildhauerlehre, 2001 erhielt sie in Freiburg i. Br. den Meisterbrief und machte sich selbstständig. Über den Gestaltungsverein Bayern kam sie zum Bildhauer-Symposium Münnerstadt.

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