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MÜNNERSTADT: Braveheart Battle: Spannung vor dem Start

MÜNNERSTADT

Braveheart Battle: Spannung vor dem Start

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    Jede Premiere ist ein Sprung ins kalte Wasser: Das gilt auch für den Braveheart-Battle in Münnerstadt am 13. März. Doch das Ereignis ist nicht unumstritten. Bilder wie bei einem Extremwettkampf im Kreis Rhön-Grabfeld 2004 wollen die Sportfischer an der Lauer nicht dulden.
    Jede Premiere ist ein Sprung ins kalte Wasser: Das gilt auch für den Braveheart-Battle in Münnerstadt am 13. März. Doch das Ereignis ist nicht unumstritten. Bilder wie bei einem Extremwettkampf im Kreis Rhön-Grabfeld 2004 wollen die Sportfischer an der Lauer nicht dulden. Foto: Foto: Eva Wienröder

    2000 bis 3000 Läufer, 20 000 Zuschauer: Der erste „Braveheart Battle“ in Münnerstadt wird seit Wochen als gewaltiges Ereignis angekündigt. Doch drei Wochen vor dem Startschuss stehen erst rund 400 Teilnehmer auf der Starterliste.

    Joachim von Hippel ist kein Freund leiser Worte. Er kann voller Enthusiasmus für seine Projekte werben, zumeist spektakuläre Überlebens-Trainings, die den Geschäftsführer des Survival-Kurs-Anbieters PAS-Team Ltd. nicht nur in die Schlagzeilen, sondern oft genug auch für Doku-Reportagen auf TV-Bildschirme brachten.

    Sein vielleicht größtes Projekt verfolgt er seit Herbst 2009. In Münnerstadt soll am Samstag, 13. März, mit dem 18 Kilometer langen Querfeldein-Rennen „Braveheart Battle“ ein Extrem-Lauf veranstaltet werden. Von 2000 bis 3000 Läufern und in der Folge rund 20 000 Zuschauern war zum Beispiel bei einem Infoabend für Münnerstädter Geschäftsleute die Rede.

    Ende Januar listete Joachim von Hippel rund 550 definitive Anmeldungen auf. Etwa doppelt so viele seien laut seinen Angaben im Januar nötig, um das Abenteuer finanziell unbeschadet zu überstehen. Schließlich betreibt das PAS-Team gewaltigen Aufwand, mit 40 Rot-Kreuz-Helfern, Feuerwehrlern und Rettungstauchern, von Streckenposten, Versorgungsständen und so weiter noch gar nicht zu reden.

    Bis Freitag 366 Anmeldungen

    In der offiziellen Starterliste des Dienstleisters MikaTiming, der die Zeitmessung beim Event übernehmen soll, waren bis Freitag aber nur 366 definitive Anmeldungen eingetragen. Organisator Joachim von Hippel spricht am Montag von rund 500 definitiven Anmeldungen, seiner Einschätzung nach könnten es 700 bis 1000 Teilnehmer werden. Problematisch sei der lange strenge Winter, der viele Interessenten noch abwarten lasse. Mit 700 Teilnehmern wäre der Wettkampf finanziert, bei 1000 sei die Sache ein wirtschaftlicher Erfolg. Noch bis zum 7. März sind Anmeldungen möglich.

    Gegenwind weht dem Braveheart-Battle-Team von den Münnerstädter Sportfischern entgegen. Vorsitzender Rudolf Slama ist sauer, dass er vom Organisator bis heute keine Detailpläne über die Querung der Lauer hat. Slama kündigte am Freitag Widerstand dagegen an, „dass ein paar Hundert Leute in einer Zeit, wo Fische und andere Wassertiere laichen, durch die Lauer trampeln“.

    Der Sportangler-Chef drohte mit einer einstweiligen Verfügung. Gegenüber der Main-Post sagte Slama: „Wir sind gewiss nicht strikt gegen ein Überqueren, wir haben auch schon konstruktiv über machbare Stellen nachgedacht. Aber dass man das Gespräch mit uns nicht sucht, ist einfach keine Art“, so ein enttäuschter Slama.

    Er habe von Hippel sogar vor gefährlichen Passagen mit Schlamm und Abhängen gewarnt, die keinesfalls als Hindernispunkt ausgewählt werden dürften. Von Hippel verspricht, das Gespräch zu suchen. Außerdem will er den Sportanglern als schöne Geste 50 Forellen als Setzlinge nach dem Wettkampf spendieren, sagte er der Main-Post. Es bleibe vor allem bei der Absprache, dass die Lauer nicht durchquert werde, sondern über Balken und Stämme nur überquert, versicherte von Hippel. Das solle in enger Abstimmung mit den Sportfischern geschehen.

    Bürgermeister vermittelt

    Wenn die Sportfischer nicht umgestimmt werden oder sich mit von Hippel verständigen, dann könnte der Braveheart-Battle kurzfristig verlegt werden. „Dann gehen wir nach Bad Kissingen, das ist kein Problem, und wir haben von dort positive Signale“, gibt sich von Hippel ungeschlagen.

    „Das Problem ist, dass Herr von Hippel noch nicht das Gespräch mit den Sportanglern gesucht hat. Das soll diese Woche stattfinden“, gibt sich Bürgermeister Helmut Blank als Vermittler. „Ansonsten ist die Stimmung bei den Münnerstädtern top für den Battle. Damit werben wir europaweit für unsere Stadt“, so Blanks große Hoffnung. Über ein Ausweichen nach Bad Kissingen denkt Blank nicht ernsthaft nach.

    „Das ist unser Event. Wir machen uns nicht monatelang solche Arbeit. Der Braveheart-Battle wird in Münnerstadt stattfinden“, bekräftigt das Stadtoberhaupt. Am 1. März findet mit allen Verantwortlichen eine zentrale Besprechung im Rathaus statt, um sämtliche notwendigen Genehmigungen auf den Weg zu bringen, schließlich geht es auch über Gemeindegebiet.

    Thomas Lutz vom Bad Kissinger Stadtmarketing würde „den Freunden in Münnerstadt“ nie etwas wegnehmen wollen, auch wenn der Extrem-Wettkampf eine interessante Sache sei. Sollte es aber Schwierigkeiten geben, sei Bad Kissingen gesprächsbereit.

    Veranstaltet werde der Wettkampf auf jeden Fall, so von Hippel am Montag, der als angestellter Geschäftsführer bei der Limited firmiert und als Handelsvertreter für Autopflegeprodukte ein zweites Standbein hat.

    ONLINE-TIPP

    Die Internetseite des Braveheart-Battle: www.braveheartbatttle.de

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